ROUNDUP 3: Auszahlung von 200 Euro für Studierende im Januar 'ausgeschlossen' |
09.12.2022 17:47:00 |
BERLIN (dpa-AFX)- Die Auszahlung der Einmalzahlung von 200 Euro für
Studierende und Fachschüler zur Entlastung in der Energiekrise droht
sich weiter zu verzögern. Hintergrund ist ein Streit zwischen Bund
und Ländern über die praktische Umsetzung des Vorhabens. In einem
Brief an Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP)
kritisieren die Kultusminister der Länder einen "gut gemeinten, aber
nicht hinreichend vorbereiteten" Gesetzentwurf, mit dessen Umsetzung
sie nun konfrontiert seien. Sie fordern, diesen schnell
"gesetzgeberisch nachzubessern", damit es zu einer baldigen
Auszahlung der 200 Euro kommen kann. Der von der Präsidentin der
KMK, Karin Prien (CDU), unterschriebene Brief liegt der Deutschen
Presse-Agentur vor.
Kritisiert wird darin unter anderem, der Bund habe eine
Erwartungshaltung in die Öffentlichkeit transportiert, dass die
Länder die Auszahlungen bereits im Januar 2023 vornehmen würden. Das
sei immer unrealistisch gewesen und ausgeschlossen, sagte Prien der
dpa am Freitag, da viele Rahmenbedingen noch unklar seien. "Aber
wenn wir die Auszahlung zumindest bis zum Ende des ersten Quartals
schaffen wollen, dann muss der Bund jetzt die gesetzlichen
Voraussetzungen schaffen."
Aus dem Bundesbildungsministerium hieß es am Freitag, man habe den
Ländern bereits zugesagt, sie bei der Umsetzung "noch stärker zu
unterstützen". Die Einmalzahlung für die rund 3,5 Millionen
Studierenden und Fachschüler dürfe sich nicht weiter verzögern. Der
Bund sei daher weiterhin gesprächsbereit, "um die letzten Hürden bei
Datenschutz und Auszahlungsstelle gemeinsam aus dem Weg zu räumen".
Das Deutsche Studierendenwerk forderte eine rasche Einigung. Bund
und Länder müssten beide ein starkes Interesse daran haben, dass
einmal zugesicherte staatliche Hilfen auch innerhalb eines
vernünftigen Zeitraums bei den Empfängern ankämen, sagte
Generalsekretär Matthias Anbuhl. "Die Zeit drängt", fügte er hinzu.
Das Gesetz für die Energiepreispauschale hatte der Bundestag bereits
Anfang des Monats beschlossen. Nun muss noch der Bundesrat darüber
beraten, zustimmungspflichtig ist es aber nicht. Stark-Watzinger
hatte angekündigt, die Auszahlungen sollten "gleich zu Beginn des
nächsten Jahres beginnen können, also noch im Winter". Über eine
noch einzurichtende Plattform im Netz soll die Hilfszahlung
beantragt werden können. Doch beim Aufbau dieser Plattform und dem
geplanten Antragsverfahren sind wesentliche Fragen weiter ungeklärt.
"Die Bundesregierung beschäftigt sich seit mehreren Monaten mit der
Auszahlung dieser 200 Euro und legt dennoch einen Gesetzentwurf vor,
der wesentliche Umsetzungsfragen zur Bewilligung und Auszahlung
offen lässt", heißt es in dem Brief der KMK.
Die Länder fordern darin unter anderem einheitliche
datenschutzrechtliche Regeln vom Bund für die Daten von Studierenden
und Fachschülern, die sie an die gemeinsame Plattform übermitteln
müssten - und auch Regeln für einen länderübergreifenden
Datenabgleich, damit mehrfache Beantragungen ausgeschlossen werden.
Ansonsten, so ihr Argument, müssten sie alles mit ihren 16
Datenschutzbeauftragten und Landesparlamenten einzeln regeln, was
noch länger dauern würde.
Kritisiert wird auch, dass die Länder das Geld vorstrecken und es
sich dann vom Bund zurückerstatten lassen sollen. Dafür müssten der
Darstellung zufolge 16 auszahlende Landeskassen an die
Antragsplattform angeschlossen werden. Aus Sicht der Länder wäre es
einfacher, wenn die Bundeskasse übernimmt. In Vorleistung zu gehen
stelle die Länderhaushalte außerdem "vor erhebliche Probleme", da
die entsprechenden Mittel nicht eingeplant seien.
"Wir bitten dringend im Interesse der Studierenden, der
Fachschülerinnen und -schüler sowie unserer politischen
Glaubwürdigkeit darum, eine möglichst schnelle Auszahlung der 200
Euro zu ermöglichen. Dies geht aber nur, wenn unsere Vorschläge auch
aufgegriffen und so die bestehenden und zu erwartenden Hindernisse
beseitigt werden", heißt es in dem Schreiben./jr/DP/stw
AXC0235 2022-12-09/17:47
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Autor: - dpa-AFX
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