Experten: Schneller Rückzug der RBI aus Russland unwahrscheinlich / IVA-Chef Beckermann: "Aktuelle Möglichkeiten eines Exits sind sehr beschränkt" - wiiw-Direktor Holzner: "Vor Ende des Jahres ist da sicherlich nichts zu machen" |
31.03.2023 09:50:00 |
Bei der Hauptversammlung der Raiffeisen Bank
International am Donnerstag hat RBI-Chef Johann Strobl angekündigt,
dass sich die RBI um einen Verkauf oder eine Abspaltung ihres
Russlandgeschäfts bemühen will. "Beide Optionen sind relativ
unrealistisch", meinte Kleinanlegervertreter Florian Beckermann dazu
im Ö1-"Morgenjournal". "Vor Ende des Jahres ist da sicherlich nichts
zu machen", schätzt auch wiiw-Direktor Mario Holzner.
"Die aktuellen Möglichkeiten eines Exits sind sehr beschränkt,
sodass die RBI aktuell keine Möglichkeiten hat, Russland zu
verlassen und dort bleiben wird und in Absprachen mit der EZB das
Geschäft dort immer weiter reduziert", sagte Beckermann, Vorstand
des Interessenverbandes für Anleger (IVA).
Mögliche Käufer des RBI-Russlandgeschäfts könnte zum Beispiel
eine chinesische oder indische Bank sein, die gute Beziehungen zum
Kreml hat, meinte Holzner im "Morgenjournal". Allerdings wird der
Wert des Unternehmens laut Experten von einer russischen
Regierungskommission geschätzt und der Käufer darf nur 50 Prozent
davon an den Verkäufer zahlen. Dazu kommen laut Holzner auch noch
zehn Prozent, die direkt an den russischen Staat abzugeben seien.
Jedenfalls sei an einen schnellen RBI-Rückzug aus Russland nicht zu
denken. "Also vor Ende des Jahres ist da sicherlich nichts zu
machen."
Daher müsse die RBI jetzt vor allem glaubhaft machen, dass sich
das Geschäft in Russland weiter reduzieren werde. Im vergangenen
Jahr habe sie in Russland bereits ungefähr 30 Prozent der Kredite an
russische Institutionen und Unternehmen reduziert. An sich sei das
Geschäft dort sehr profitabel, die Profite in Russland hätten rund
60 Prozent des RBI-Konzerns ausgemacht. "Inzwischen führen alle
größeren europäischen und amerikanischen Unternehmen, die noch vor
Ort sind, ihre Transfers im großen Teil über die RBI in den Westen
über das Swiftsystem durch." Allerdings könnten diese Gewinne
derzeit nicht aus Russland abgezogen werden. Aber selbst wenn dieses
Geschäft zu einem großen Teil abgeschrieben werden müsste, sei das
keine Gefahr für die RBI, da sie über ausreichende
Eigenkapitalreserven verfüge.
ivn/stf
ISIN AT0000606306
WEB http://www.rbinternational.com/
|
Autor: - APA/ivn/stf
|
Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet. |
|
|
DAX | 18.492,49 | 15,40 | 0,08% |
TecDax | 3.454,38 | -2,98 | -0,09% |
MDAX | 27.043,04 | -48,91 | -0,18% |
Dow Jones (EOD) | 39.807,37 | 0,00 | 0,00 |
Nasdaq 100 | 18.254,69 | 0,00 | 0,00 |
S & P 500 (EOD) | 5.254,35 | 0,00 | 0,00 |
SMI | 11.730,43 | 24,72 | 0,21% |
|
EUR/US$ | 1,0791 | 0,00 | 0,03% |
EUR/Yen | 163,1789 | -0,08 | -0,05% |
EUR/CHF | 0,9731 | 0,00 | 0,04% |
EUR/Brit. Pfund | 0,8539 | -0,00 | -0,08% |
Yen/US$ | 0,0066 | 0,00 | 0,14% |
CHF/US$ | 1,1089 | -0,00 | -0,07% |
|
baha Brent Indication | 87,82 | 0,00 | 0,00 |
Gold | 2.233,46 | 39,99 | 1,82% |
Silber | 24,98 | 0,48 | 1,94% |
Platin | 910,84 | 11,85 | 1,32% |
|
|
|