ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax steigt zu Quartalsende Richtung Jahreshoch |
31.03.2023 18:29:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat die letzte Woche im
März mit drei starken Handelstagen in Folge ausklingen lassen. Den
Freitag beendete das deutsche Börsenbarometer mit einem Plus von
0,69 Prozent auf 15 628,84 Punkte und damit dicht unter seinem
Jahreshoch von etwas über 15 700 Punkten. Das Ausbleiben neuer
Hiobsbotschaften aus der Bankenbranche beruhigte in den vergangenen
Tagen allem Anschein nach die Gemüter der Anleger. Besser als
erwartete Inflationsdaten aus der Euroregion und den USA sorgten für
weitere Entspannung.
"Die Hoffnungen auf weiter fallende Inflationsraten wurden dank
eines deutlichen Rückgangs der Energiepreise in dieser Woche
erfüllt", kommentierte Jochen Stanzl, Marktanalyst bei CMC Markets.
Damit dürften all jene Mut schöpfen, die auf eine künftig weniger
harte Gangart der Notenbanken im Kampf gegen den Preisauftrieb
hofften.
Letztlich verbuchte der Dax ein Wochenplus von 4,5 Prozent. Die
Verluste seit dem Kollaps der Silicon Valley Bank, die die
Bankenprobleme mit ins Rollen gebracht hatte, sind nahezu
wettgemacht. Für das zu Ende gehende Quartal ergibt sich ein Zuwachs
von etwas mehr als zwölf Prozent.
Auch in den hinteren Börsenreihen griffen die Anleger vor dem
Wochenende weiter zu. Der MDax der mittelgroßen
Börsenwerte stieg am Freitag um 0,74 Prozent auf 27 662,94 Punkte
und auch europaweit und in den USA zeigten sich die Börsen von ihrer
freundlichen Seite. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
kletterte um 0,69 Prozent auf 4315,05 Zähler.
Einige Marktbeobachter sehen die Hoffnungen auf ein Ende des
aktuellen Zinsanhebungszyklus allerdings kritisch. Für eine
"Jubelarie" ist es den Experten der Bank Metzler zufolge noch viel
zu früh, was auch die tags zuvor bereits veröffentlichten hiesigen
Inflationszahlen belegten. "Denn ohne den Faktor Energie hat sich
der Preisanstieg in Deutschland sogar noch verstärkt, was den Druck
auf die EZB aufrechterhält." In der Eurozone war im ausgehenden
Monat die Kernjahresinflationsrate, bei der schwankungsanfällige
Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, auf ein
Rekordniveau gestiegen.
Europaweit waren wie schon am Vortag Aktien aus der
Einzelhandelsbranche besonders gefragt. Sie werden in Zeiten hoher
Inflation besonders gemieden, da Verbraucher ihr Geld zusammenhalten
und dadurch die Nachfrage sinkt. Die Aktien des Modehändlers Zalando
mit plus 2,2 Prozent und die des
Sportartikelherstellers Adidas mit plus 5,0 Prozent
legten weiter zu. Sie waren die besten Werte im Dax. Im MDax stiegen
die Papiere von Puma SE um 1,9 Prozent.
Die Anteile von Sartorius sackten am Dax-Ende um 5,5
Prozent ab. Die angekündigte Übernahme des französischen Anbieters
von Technologien für Zell- und Gentherapien Polyplus gefällt den
Anlegern nicht. Denn womöglich ist sie mit einer Kapitalerhöhung
verbunden, was den Wert der Sartorius-Aktien für die bisherigen
Anteilseigner schmälern würde.
Für Enttäuschung bei den Anlegern sorgte außerdem ein vorsichtiger
Ausblick des Gabelstaplerherstellers Jungheinrich im
MDax, wenngleich sich Analysten unisono anerkennend über das "stark"
verlaufene Jahr 2022 äußerten. Die Papiere sackten um 7,9 Prozent
ab. Schlusslicht waren bei extrem hohen Handelsvolumina die Aktien
des Gewerbeimmobilien-Spezialisten Aroundtown . Sie
sackten vor allem gegen Handelsende ab und schlossen 11,2 Prozent
tiefer. Das Handelsvolumen lag bei 204 Millionen, während das
Volumen der Deutschen Bank als am stärksten
gehandelte Aktie im Dax nur knapp 15 Millionen Stück betrug.
Die im SDax notierten Papiere des Wind- und
Solarparkbetreibers Energiekontor setzten derweil
ihre Erholung mit einem plus von 5,9 Prozent fort. Gute Resultate
und ein optimistischer Ausblick schoben an.
Der Euro wurde am frühen Abend mit 1,0865 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf
1,0875 (Donnerstag: 1,0886) Dollar festgesetzt und der Dollar damit
0,9195 (0,9186) Euro gekostet.
Die Kurse deutscher Bundesanleihen sanken. Die Umlaufrendite stieg
zugleich von 2,33 Prozent am Vortag auf 2,39 Prozent. Der
Rentenindex Rex fiel um 0,16 Prozent auf 125,79
Punkte. Der Bund-Future legte um 0,43 Prozent auf
135,95 Zähler zu./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0326 2023-03-31/18:29
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Autor: - dpa-AFX
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