ROUNDUP: Swiss Re wuppt Katastrophenschäden und erhöht weiter die Preise |
04.05.2023 10:25:00 |
ZÜRICH (dpa-AFX) - Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re
ist trotz hoher Schäden durch das Erdbeben in der
Türkei mit einem dreistelligen Millionengewinn ins Jahr gestartet.
Dank höherer Preise für Rückversicherungsschutz und lukrativer
Finanzgeschäfte lag der Überschuss im ersten Quartal bei 643
Millionen US-Dollar (580 Mio Euro), wie der Konzern am Donnerstag in
Zürich mitteilte. Ein Jahr zuvor hatten Naturkatastrophen, die
Corona-Pandemie und der russische Angriffskrieg in der Ukraine der
Swiss Re einen Quartalsverlust von 248 Millionen Dollar eingebrockt.
An der Börse konnten die jüngsten Nachrichten in einem schwachen
Marktumfeld nicht überzeugen. Kurz nach Handelsstart in Zürich
verlor die Swiss-Re-Aktie rund ein Prozent an Wert und entwickelte
sich damit etwas schwächer als der Schweizer Leitindex SMI
.
Branchenexperte Will Hardcastle von der Großbank UBS gewann den
Quartalszahlen sowohl positive als auch negative Aspekte ab. So
begrüßte er die Aussagen des Managements zum Neugeschäft, äußerte
aber er gewisse Zweifel an der Qualität des Gewinnbeitrags aus dem
Schaden- und Unfallgeschäft.
In der Lebens- und Krankenversicherung kehrte die Swiss Re dank
geringerer Belastungen durch die Corona-Pandemie in die Gewinnzone
zurück. Und der Konzerngewinn traf ziemlich genau die
durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.
Wie die großen deutschen Rückversicherer Munich Re
und Hannover Rück hatte die Swiss Re im Schaden- und Unfallgeschäft
mit Erstversicherern wie Allianz und Axa
zuletzt deutliche Preiserhöhungen durchgesetzt. Damit
wollen die Rückversicherer den erwarteten Anstieg der Schadensummen
infolge der Inflation und des Klimawandels auffangen.
Im ersten Quartal steigerte die Swiss Re ihre verdienten
Nettoprämien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar lediglich um
rund vier Prozent auf etwa 11 Milliarden Dollar. Jedoch entwickelten
sich die einzelnen Sparten höchst unterschiedlich. Während die
Einnahmen in der Lebens- und Kranken-Rückversicherung stagnierten
und im Direktgeschäft mit der Industrie sogar zurückgingen, legten
sie in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung um 8,5 Prozent auf
5,75 Milliarden Dollar zu.
Nach Abzug der Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb
blieb in dieser Sparte diesmal auch mehr übrig als ein Jahr zuvor:
Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich von 99,3 auf
97,2 Prozent, obwohl mit dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und
Syrien sowie den Überschwemmungen in Neuseeland einige
Naturkatastrophen auf die Rechnung drückten.
Für die Erdbebenschäden legte der Rückversicherer 426 Millionen
Dollar zurück. Die gesamten versicherten Schäden durch die
Katastrophe dürften sich nach Einschätzung auf etwa 5,3 Milliarden
Dollar belaufen.
Bei der Erneuerung vieler Rückversicherungsverträge zum 1. April
setzte die Swiss Re bei ihren Kunden nach eigenen Angaben im Schnitt
19 Prozent höhere Prämien durch. Allerdings zogen dabei nicht alle
Kunden mit. Das erneuerte Prämienvolumen stieg daher lediglich um
fünf Prozent.
Für das laufende Jahr peilt Swiss-Re-Chef Christian Mumenthaler
weiterhin einen Überschuss von mehr als 3 Milliarden Dollar an. Die
Vertragserneuerungen im Schaden- und Unfallgeschäft seit
Jahresbeginn und die Entwicklung der anderen Sparten untermauere
seine Zuversicht, sagte er laut Mitteilung./stw/ngu/mis
ISIN CH0126881561 DE0008430026 DE0008402215
AXC0154 2023-05-04/10:25
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Autor: - dpa-AFX
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