Rechenzentren in Deutschland wachsen und werden effizienter |
25.05.2023 10:19:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - In Deutschland werden immer mehr Rechenzentren in
Betrieb genommen - mit dem Wachstum in Ländern wie den USA und China
kann die Branche aber nicht ganz mithalten. Das ist das Ergebnis
einer Studie des Borderstep-Instituts, die vom Digitalverband Bitkom
in Auftrag gegeben wurde. Die IT-Rechenleistung in Deutschland hat
sich demnach in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt.
Mit der Steigerung der Rechenleistung wuchs auch der Strombedarf: Er
lag 2022 bei 18 Milliarden Kilowattstunden (kWh). Zehn Jahre zuvor
verbrauchten die Rechenzentren noch 11 Milliarden kWh. Während die
IT-Leistung um 90 Prozent zulegte, stieg der Stromverbrauch um rund
63 Prozent. Die Rechenleistung sei unter anderem durch die
Weiterentwicklung von Hard- und Software deutlich stärker gestiegen
als der Bedarf an Energie, erläuterte Bitkom-Hauptgeschäftsführer
Bernhard Rohleder am Donnerstag.
Die Ökobilanz der Rechenzentren wurde demnach in den vergangenen
zehn Jahren durch einen Umstieg auf erneuerbare Energiequellen
verbessert, aus denen ein Großteil der Rechenzentren inzwischen
ihren Strom bezieht. Die Umweltbilanz könnte noch besser ausfallen,
wenn die Wärme aus dem Serverbetrieb sinnvoll genutzt würde. Zwei
Drittel der Betreiber halten es der Studie zufolge grundsätzlich für
richtig, dass Rechenzentren ihre Abwärme künftig zur Weiternutzung
anbieten müssen, wie im geplanten Energieeffizienzgesetz vorgesehen
ist.
Dies sei technisch nur in wenigen Ausnahmefällen umsetzbar,
argumentierte Rohleder. "Um Abwärme abgeben zu können, braucht es
jemanden, der die Abwärme auch tatsächlich abnehmen kann und
abnehmen will." Dafür fehlten vielerorts die nötigen Fernwärmenetze
der vierten Generation. Für herkömmliche Fernwärmenetze ist die
Abluft aus den Rechenzentren nicht heiß genug, um verwertet zu
werden.
Die Digitalisierung hat nicht nur in Deutschland zu einem weiteren
Wachstum der Rechenzentren geführt. Im vergangenen Jahr belief sich
der weltweite Serverbestand auf rund 85,6 Millionen Einheiten. 2015
waren es noch 58,8 Millionen. Dieses Tempo hat die Branche in
Deutschland nicht ganz mithalten können. Der Anteil Deutschlands am
weltweiten Serverbestand verringerte sich von 3,5 Prozent auf 3
Prozent. Die meisten Server befinden sich in den USA sowie in China.
In Deutschland stehen besonders viele Rechenzentren in Hessen. Hier
lockt vor allem Europas größter Netzwerkknoten in Frankfurt. In
Hessen befindet sich fast ein Drittel der deutschen
Rechenzentrumskapazitäten. Dahinter folgt Berlin. Bayern,
Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind laut Bitkom für
Betreiber von Rechenzentren ebenfalls interessant. Brandenburg
profitiere insbesondere von der Nähe zu Berlin./chd/DP/mis
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AXC0112 2023-05-25/10:19
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Autor: - dpa-AFX
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