| ROUNDUP 2: BMW verdient im Tagesgeschäft wie erwartet - Aktie im Plus |
| 05.11.2025 12:26:00 |
(neu: Aussagen Management, Kurs aktualisiert, UBS-Analyst.)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Autobauer BMW hat im dritten
Quartal wie nach der Prognosesenkung im Oktober erwartet
abgeschnitten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte gegenüber
dem sehr schwachen Vorjahreszeitraum um ein Drittel auf 2,26
Milliarden Euro zu, wie der Dax -Konzern am Mittwoch
in München mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte eine Auslieferungssperre
wegen Problemen mit einem Bremssystem die Zahlen deutlich belastet.
Die Aktie gewann leicht hinzu.
Das Papier stieg gegen Mittag 1,4 Prozent auf 81,42 Euro und lag
damit in der Dax-Spitzengruppe. Seit Jahresbeginn hat der Kurs rund
drei Prozent zugelegt. Zwischenzeitlich war die Aktie im
Jahresverlauf auch mehr als 90 Euro wert, die Gewinnwarnung im
Oktober sorgte jedoch für einen deutlichen Dämpfer.
Erste Anzeichen, dass sich der Absatz des Konzerns in China
stabilisiere, seien das, was zählt, schrieb JPMorgan-Analyst Jose
Asumendi. Er vermute weiter eine zweistellige operative Marge für
den Konzern in der Volksrepublik. Der freie Mittelzufluss im Quartal
könnte allerdings enttäuschen.
Ähnlich sah es Philippe Houchois von der US-Investmentbank
Jefferies. Der Free Cashflow im dritten Quartal sei schwach
ausgefallen, wie vorgewarnt. Alles in allem böten die Resultate aber
keine Überraschung mehr. UBS-Fachmann Patrick Hummel sprach von
einer soliden Kostenentwicklung bei BMW. Diese stehe der Schwäche
bei den Verkaufspreisen gegenüber.
Die am Finanzmarkt viel beachtete operative Marge in der Autosparte
kletterte angesichts der Schwäche ein Jahr zuvor diesmal um fast
drei Prozentpunkte auf 5,2 Prozent. Analysten hatten hier mit einem
etwas schwächeren Wert gerechnet. Die Marge wäre ohne erhöhte
Einfuhrzölle in die USA und die EU noch 1,75 Prozentpunkte höher
ausgefallen, hieß es von BMW.
Wie die anderen deutschen Autobauer hadern auch die Bayern mit
erhöhten US-Einfuhrzöllen auf Autos sowie auf Stahl und Aluminium.
Bei BMW kommt hinzu, dass auch die in China produzierten und nach
Europa eingeführten Elektroautos der Kleinwagenmarke Mini höheren
Einfuhrabgaben unterliegen.
Das schwächelnde Geschäft im einstigen Wachstumsmarkt China
hinterlässt zusätzlich Spuren in der Bilanz, sodass die Bayern im
Oktober die Jahresprognosen senkten. Die Absatzentwicklung in der
Volksrepublik fiel im dritten Quartal schwächer aus als gedacht. Als
Folge kappte der Konzern auch seine Erwartungen für das vierte
Quartal in dem wichtigen Markt. Zudem greift BMW seinen Händlern in
China auch finanziell unter die Arme.
Im größten Automarkt der Welt grassiert ein heftiger Preiskampf. Das
Absatzwachstum findet in der Volksrepublik laut BMW vorwiegend im
günstigeren Bereich unter umgerechnet rund 18.000 Euro Kaufpreis
statt - das wachsende Angebot lokaler Hersteller setze jedoch den
gesamten Markt unter Druck. Zum Beginn des Jahres hatte das
Management um Vorstandschef Oliver Zipse und Finanzchef Walter Mertl
noch auf Besserung in China gesetzt - das kam aber bisher nicht zum
Tragen.
Der Absatzmix und das Absatzwachstum hätten das operative Ergebnis
der Autosparte im Quartal gestützt, hieß es, während die
Preisentwicklung bremste. Der Saldo aus allen drei Faktoren kostete
im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum rund 300 Millionen Euro.
Auch der schwache Dollar und andere Währungsumrechnungen kosteten
den Konzern Geld. Der Umsatz blieb wegen der Schwierigkeiten
insgesamt mit 32,3 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahreswert,
obwohl BMW wie bereits bekannt die Auto-Auslieferungen um knapp 9
Prozent auf 588.140 Pkw steigerte.
Unter dem Strich verdiente BMW 1,70 Milliarden Euro und damit mehr
als dreimal so viel wie ein Jahr zuvor. Die wegen der Probleme in
China im Oktober gesenkte Jahresprognose bestätigte der Vorstand.
Man habe gezeigt, "wie robust und tragfähig unser Geschäftsmodell
ist", sagte Zipse. Auch die europäischen CO2-Flottenziele werde man
im laufenden Jahr erreichen, "und zwar ohne Flexibilisierung oder
Pooling", betonte er.
Positive Nachrichten gab es vom iX3, dem ersten Modell der neuen
Modellgeneration "Neue Klasse" - dem Grundkonzept für BMWs künftige
Elektroautos. "Die Auftragseingänge in Europa liegen deutlich über
unseren Erwartungen und belegen das hohe Kundeninteresse", sagte
Zipse. Bisher ist das Auto erst in Europa bestellbar.
Rund um die gefährdete Chipversorgung mit Halbleitern des
Branchenzulieferers Nexperia wegen eines politischen Streits mit
China sieht sich BMW in einer komfortablen Lage. Man sei in guter
Position, mit dem Problem klarzukommen, sagte Zipse./men/ruc/mne/stk
ISIN DE0005190003
AXC0177 2025-11-05/12:26
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Autor: - dpa-AFX
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