| ROUNDUP: Tesla-Aktionäre entscheiden über Riesen-Aktienpaket für Musk |
| 06.11.2025 07:20:00 |
Tesla und Firmenchef Elon Musk
stehen vor einem schicksalhaften Aktionärsvotum. Die Anteilseigner
des Elektroauto-Herstellers Tesla entscheiden zur Hauptversammlung
am Donnerstag (ab 22.00 Uhr MEZ), ob Firmenchef Elon Musk die
Aussicht auf ein riesiges neues Aktienpaket bekommt, das eine
Billion Dollar wert sein könnte.
Die Annahme des Plans ist nicht garantiert: Unter anderem zwei
einflussreiche Beratungsfirmen, die Empfehlungen für Aktionäre
abgeben, sprachen sich dagegen aus. Musk drohte, den Chefposten bei
Tesla aufzugeben, wenn der Vergütungsplan nicht bewilligt wird.
Das Paket könnte rund eine Billion US-Dollar (ca 870 Mrd Euro) wert
sein - jedenfalls wenn der Autobauer in zehn Jahren an der Börse 8,5
Billionen Dollar schwer sein sollte. Das wäre nahezu sechsmal so
viel wie jetzt. Bei einem solchen Wertanstieg würde der Wert seiner
Aktien, die er bereits besitzt, ebenfalls die Billionen-Marke
knacken.
Zu weiteren Voraussetzungen für den Erhalt der Aktien gehört, dass
Musk das Jahrzehnt in der Chefetage bleibt - und Tesla eine Million
Robotaxis im Einsatz hat und eine Million KI-Roboter ausliefert.
Zielmarke 20 Millionen verkaufte Teslas
Insgesamt könnte Musk bis zu 423,74 Millionen Tesla-Aktien bekommen
- in zwölf Stufen, die meist an Schritte von 500 Milliarden Dollar
beim Börsenwert gekoppelt sind. Hinzu kommen die geschäftlichen
Ziele wie etwa die Auslieferung von 20 Millionen Teslas beim
Börsenwert von zwei Billionen Dollar. Eine noch größere Hürde könnte
es sein, später zusätzlich zu 6,5 Billionen Dollar Börsenwert die
Marke von 400 Milliarden Dollar beim bereinigten Gewinn vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen zu knacken und darüber zu bleiben.
Die Verwaltungsratsvorsitzende Robyn Denholm betont, Musk werde leer
ausgehen, wenn Tesla die Ziele nicht erreiche. Musk selbst sagt,
mehr als das Geld interessiere ihn, seine Tesla-Beteiligung auf 25
Prozent zu erhöhen und damit seinen Einfluss bei dem Unternehmen zu
sichern.
Fokus auf Roboter und Robotaxis
Tesla, der Elektroauto-Vorreiter, der vor einigen Jahren die Branche
zu einer teuren Aufholjagd veranlasste, wirkt entzaubert und steuert
auf das zweite Jahr mit einem Absatzrückgang zu. Musk argumentiert
jedoch, die Zukunft von Tesla liege ohnehin in selbstfahrenden
Robotaxis und humanoiden Robotern.
Der Tech-Milliardär vertritt zudem die Ansicht, dass die
"Optimus"-Roboter des Konzerns das Potenzial hätten, zum "größten
Produkt aller Zeiten" zu werden. Die für kommendes Jahr in Aussicht
gestellte Version 3 werde sich so flüssig bewegen, dass sie "wie ein
Mensch in einem Roboter-Kostüm" wirken werde, sagte Musk jüngst.
Selbstfahrende Autos und Roboter würden eine "Welt ohne Armut"
herbeiführen, in der jeder Zugang zu bester medizinischer Versorgung
habe. Denn: "Optimus wird ein unglaublicher Chirurg sein",
verkündete Musk. Er hoffe, die Produktion der Roboter bis Ende
kommenden Jahres zu starten.
Kontrolle über Roboter-Armee
Seine Forderung nach einer Beteiligung von 25 Prozent verbindet Musk
direkt mit der Kontrolle über die neue Technologie. "Wenn wir diese
Roboter-Armee bauen - werde ich zumindest einen starken Einfluss auf
diese Roboter-Armee haben?", sagte er vor wenigen Tagen.
Anderenfalls sei ihm nicht wohl bei dem Gedanken.
Wenn es Musk vorrangig um den Einfluss im Unternehmen und nicht um
Geld geht, hätte Tesla ihm nicht einfach einige Aktien mit
zusätzlichen Stimmrechten geben können? Bei Tech-Schwergewichten wie
Google und dem Facebook-Konzern Meta
sichert ein System mit verschiedenen Aktienarten schließlich seit
Jahren die Kontrolle durch die Gründer. Denholm sagte im
Wirtschaftssender CNBC, das gehe nur vor einem Börsengang.
Norweger stimmen dagegen
Gegen das Paket stimmt unter anderem der norwegische Öl-Fonds als
größter Staatsfonds der Welt. Man schätze zwar den erheblichen
Mehrwert, den Musk mit seiner visionären Rolle geschaffen habe,
teilte der Fonds zwei Tage vor der Versammlung mit. Gleichzeitig
meldeten die Norweger aber Bedenken unter anderem wegen der
beispiellosen Höhe der vorgeschlagenen Vergütung an.
Es ist nicht die erste Kontroverse um Musks Vergütung. Bei einem ihm
zugesagten Aktienpaket aus dem Jahr 2018 erfüllte Tesla zwar alle
damals vorgegebenen Ziele. Doch ein Gericht im Bundesstaat Delaware,
in dem Tesla damals formell ansässig war, befand, dass Musk bei
Vereinbarung des Plans zu viel Einfluss im Verwaltungsrat gehabt
habe und die Aktionäre darüber nicht ausreichend informiert worden
seien. Das Berufungsverfahren dazu läuft noch./so/DP/zb
ISIN US88160R1014 US30303M1027 US02079K1079
AXC0075 2025-11-06/07:20
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Autor: - dpa-AFX
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