| Nato verlangt von Rüstungsindustrie mehr Risikobereitschaft |
| 06.11.2025 13:26:00 |
Nato-Generalsekretär Mark Rutte fordert von der
Rüstungsindustrie mehr Risikobereitschaft bei der Ausweitung von
Produktionskapazitäten. "Gefährliche Zeiten verlangen mutiges
Handeln", sagte er bei einem Treffen mit Vertretern der
Rüstungsindustrie in der rumänischen Hauptstadt Bukarest.
Er wisse, dass Unternehmen auf ihre Aktionäre schauten und darauf
warteten, dass Regierungen langfristige Verträge unterzeichneten. Er
könne aber versichern, dass beim Thema Verteidigungsinvestitionen
der politische Wille, das Geld und die Nachfrage da seien.
"Lassen Sie sich nicht von der Angst vor zukünftigen Überkapazitäten
davon abhalten, die realen Bedürfnisse von heute zu erfüllen",
betonte der frühere niederländische Regierungschef. Er sei
überzeugt, dass alles, was produziert werde, auch gekauft werde.
Rutte: Bedrohungen sind dauerhaft
Konkret bot Rutte der Industrie zudem einen Deal an. Wenn diese die
Liefermengen erhöhe, bestehende Produktionslinien erweitere und neu
eröffne, verspreche er, dass die Nato alles tun werde, um die
Beschaffung zu beschleunigen und Innovation weiter zu unterstützen.
Zudem werde er weiterhin alles tun, um die Regierungen zu ermutigen,
ihren Worten Taten folgen zu lassen und Verträge zu unterzeichnen.
Zum Hintergrund sagte Rutte bei dem Nato-Industry Forum, die
Bedrohungen, mit denen man konfrontiert sei, seien real und
dauerhaft. Die Gefahr, die von Russland ausgehe, werde selbst dann
nicht enden, wenn der ungerechtfertigte Krieg des Landes gegen die
Ukraine ende.
"Russland wird auf absehbare Zeit eine destabilisierende Kraft in
Europa und in der Welt bleiben", betonte er. Dabei arbeite es auch
mit Ländern wie China, Nordkorea und dem Iran zusammen. Diese Länder
bauten ihre verteidigungsindustrielle Zusammenarbeit auf ein nie
dagewesenes Niveau aus und bereiteten sich auf eine langfristige
Konfrontation vor.
Rutte äußerte sich auch zu ersten Erfolgen bei den Bemühungen der
Nato um eine deutliche Ausweitung der Rüstungsgüterproduktion. Er
sagte: "Bis vor Kurzem produzierte Russland mehr Munition als alle
Nato-Staaten zusammen - aber das ist nicht mehr der Fall." In der
gesamten Allianz würden derzeit zahlreiche neue Produktionslinien
eröffnet und bestehende ausgebaut. Aus dem Hauptquartier in Brüssel
hieß es allerdings später auf Nachfrage, dass Russlands
Produktionsniveau bislang noch nicht erreicht sei./aha/DP/jha
AXC0252 2025-11-06/13:26
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Autor: - dpa-AFX
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