| ROUNDUP: Musk bekommt Chance auf Tesla-Aktien im Billionenwert |
| 07.11.2025 06:50:00 |
Tesla -Chef Elon Musk bekommt die
Aussicht auf ein Riesen-Aktienpaket im Wert von einer Billion
Dollar. Mehr als 75 Prozent der Aktionäre stimmten für den
Vergütungsplan, bei dem der Elektroauto-Hersteller verschiedene
ambitionierte Ziele erfüllen muss, damit Musk die Aktien bekommt.
Musk hatte gedroht, den Chefposten bei Tesla aufzugeben, falls das
Vorhaben platzen würde.
Das Paket könnte rund eine Billion US-Dollar (aktuell 871 Milliarden
Euro) wert sein - zumindest falls der Autobauer in zehn Jahren an
der Börse wie erhofft 8,5 Billionen Dollar schwer sein sollte.
Aktuell liegt der Börsenwert bei knapp 1,5 Billionen Dollar. Bei
einem solchen Wertanstieg würde der Wert der Aktien, die Musk
bereits besitzt, ebenfalls die Billionen-Marke knacken. Der
54-Jährige ist schon jetzt der reichste Mensch der Welt mit einem
geschätzten Vermögen von mehr als 470 Milliarden Dollar.
Mit den neuen Aktien würde Musks Beteiligung an Tesla auf rund 25
Prozent steigen. Zu den Voraussetzungen für die Gewährung der
Anteile gehört, dass Musk das Jahrzehnt in der Chefetage bleibt -
und Tesla eine Million Robotaxis im Einsatz hat und eine Million
KI-Roboter ausliefert.
Die Annahme des Plans schien nicht garantiert: Unter anderem der
norwegische Staatsfonds und zwei einflussreiche Beratungsfirmen, die
Empfehlungen für Aktionäre abgeben, sprachen sich dagegen aus. Musk
besitzt aber Kultstatus bei einer großen Zahl der
Tesla-Kleinaktionäre.
Zielmarke 20 Millionen verkaufte Teslas
Insgesamt könnte Musk bis zu 423,74 Millionen Tesla-Aktien bekommen
- in zwölf Stufen, die meist an Schritte von zusätzlichen 500
Milliarden Dollar beim Börsenwert gekoppelt sind. Hinzu kommen die
geschäftlichen Ziele wie etwa die Auslieferung von insgesamt 20
Millionen Teslas beim Börsenwert von zwei Billionen Dollar. Bisher
brachte Tesla seit der Gründung rund 8,5 Millionen Autos auf die
Straße - und davon gut 1,8 Millionen im bisher besten Jahr 2023.
Eine noch größere Hürde könnte es später sein, zusätzlich zu 6,5
Billionen Dollar Börsenwert die Marke von 400 Milliarden Dollar pro
Jahr beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
zu knacken und darüber zu bleiben. Bei einem Börsenwert von vier
Billionen Dollar steht zunächst einmal ein bereinigtes Ebitda von 50
Milliarden Dollar auf dem Plan.
Die Verwaltungsratsvorsitzende Robyn Denholm betonte, Musk werde
leer ausgehen, wenn Tesla die Ziele nicht erreiche. Der
Tech-Milliardär selbst sagt, mehr als das Geld interessiere ihn,
seine Tesla-Beteiligung auf 25 Prozent zu erhöhen und damit seinen
Einfluss bei dem Unternehmen zu sichern.
Der Aktionärsvorschlag, dass Tesla in Musks KI-Firma xAI investieren
solle, bekam zwar mehr Zustimmung als Ablehnung - aber mit vielen
Enthaltungen. Tesla werde dies nun weiter abwägen, hieß es.
Fokus auf Roboter und Robotaxis
Tesla - der Elektroauto-Vorreiter, der vor einigen Jahren die
Branche zu einer teuren Aufholjagd veranlasste - wirkte zuletzt
entzaubert und steuert auf das zweite Jahr mit einem Absatzrückgang
zu. Musk argumentiert wiederum, die Zukunft von Tesla liege ohnehin
in selbstfahrenden Robotaxis und humanoiden Robotern.
Der Tech-Milliardär behauptet sogar, dass die "Optimus"-Roboter des
Konzerns das Potenzial hätten, zum "größten Produkt aller Zeiten" zu
werden. Mit der Zeit könnten seiner Vorstellung zufolge Dutzende
Milliarden der Roboter im Einsatz sein. Humanoide Roboter seien der
einzige Weg, Armut zu beenden, meint der Milliardär. Vor einigen
Wochen verkündete Musk auch: "Optimus wird ein unglaublicher Chirurg
sein." Bei der Hauptversammlung fantasierte er auch,
"Optimus"-Roboter könnten Menschen folgen und sie davon abhalten,
Verbrechen zu begehen.
Musk hofft, die Produktion der Roboter im kommenden Jahr zu starten.
Bei einem angepeilten Ausstoß von einer Million Roboter werde der
Herstellungspreis bei 20.000 Dollar liegen, stellte er in Aussicht.
Kontrolle über "Roboter-Armee"
Seine Forderung nach einer Beteiligung von 25 Prozent verbindet Musk
direkt mit der Kontrolle über die neue Technologie. "Wenn wir diese
Roboter-Armee bauen - werde ich zumindest einen starken Einfluss auf
diese Roboter-Armee haben?", sagte er vor wenigen Tagen. Andernfalls
sei ihm nicht wohl bei dem Gedanken.
Wenn es Musk vorrangig um den Einfluss im Unternehmen und nicht um
Geld geht, hätte Tesla ihm nicht einfach einige Aktien mit
zusätzlichen Stimmrechten geben können? Bei Tech-Schwergewichten wie
Google und dem Facebook-Konzern Meta
sichert ein System mit verschiedenen Aktienarten schließlich seit
Jahren die Kontrolle durch die Gründer. Denholm sagte im
Wirtschaftssender CNBC, dies wäre nur vor dem Börsengang von Tesla
möglich gewesen.
Musk verspricht Millionen Robotaxis
Die Produktion eines neuen Robotaxis-Fahrzeugs ohne Lenkrad und
Pedale will Tesla laut Musk im April kommenden Jahres starten. Durch
eine hohe Automatisierung hofft er, auf einer Produktionslinie bis
zu fünf Millionen der Wagen pro Jahr bauen zu können. Allerdings ist
immer noch unklar, ob sein Plan, autonomes Fahren nur mit Kameras
umzusetzen, am Ende aufgeht.
Konkurrenten wie die Google-Schwesterfirma Waymo setzten für mehr
Sicherheit zusätzlich teurere Laser-Radare ein, die die Umgebung der
Fahrzeuge abtasten. Mit Musks Ansatz hat Tesla zwar einen
Kostenvorteil - aber es gibt Fragen zur Verlässlichkeit der Technik
unter anderem bei schwierigen Sichtverhältnissen.
Bereits früherer Vergütungsplan umstritten
Um den vergangenen großen Vergütungsplan für Musk hatte es eine
große Kontroverse gegeben. Bei einem ihm zugesagten Aktienpaket aus
dem Jahr 2018 erfüllte Tesla zwar alle damals vorgegebenen Ziele.
Doch ein Gericht im Bundesstaat Delaware, in dem Tesla damals
formell ansässig war, befand, dass Musk bei Vereinbarung des Plans
zu viel Einfluss im Verwaltungsrat gehabt habe und die Aktionäre
darüber nicht ausreichend informiert worden seien. Das
Berufungsverfahren dazu läuft noch. Tesla verlegte den Firmensitz
danach nach Texas und stellte eine Hürde für Aktionärsklagen auf:
Sie müssen dafür eine Beteiligung von mindestens drei Prozent
haben./so/DP/stk
ISIN US88160R1014 US30303M1027 US02079K1079
AXC0024 2025-11-07/06:50
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Autor: - dpa-AFX
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