| ROUNDUP 2: Bei Schwarzarbeit künftig Barbershops im Visier |
| 13.11.2025 15:55:00 |
(neu: Bär)
BERLIN (dpa-AFX) - Im Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale
Beschäftigung kommen weitere Wirtschaftszweige stärker ins Visier.
Der Bundestag beschloss ein Gesetz von Finanzminister Lars Klingbeil
(SPD), wonach künftig auch Friseursalons, Barbershops, Kosmetik- und
Nagelstudios zu den Branchen gehören, in denen Beschäftigte immer
Ausweispapiere für mögliche Kontrollen dabei haben müssen. Ebenso
soll das auch für Fahrer von Lieferdiensten gelten, wenn Kunden zum
Beispiel bei Internet-Plattformen Essen bestellen.
Damit sollen neue Brennpunkte von Beschäftigung ohne Sozialabgaben
und Steuern stärker in den Fokus von Kontrollen genommen werden, wie
das Ministerium erläuterte. Aktuell zählten dazu Barbershops, bei
denen auch Geldwäsche zu beobachten sei. Bei Nagelstudios, von denen
es deutlich mehr gibt, sind demnach teils ausbeuterische
Beschäftigungsformen festzustellen. Die Pflicht zum Mitführen und
Vorlegen von Ausweispapieren soll Prüfungen der Finanzkontrolle
Schwarzarbeit (FKS) des Zolls erleichtern und beschleunigen.
Brennpunkte schneller identifizieren
Klingbeil sagte, es gehe um Anstand und Gerechtigkeit, dass
diejenigen, die die Allgemeinheit ausnutzten, hart bestraft
würden."Wir alle haben eine Pflicht, dafür zu sorgen, dass der
Ehrliche nicht am Ende der Dumme ist." Mit dem Gesetz werde die
Finanzkontrolle Schwarzarbeit schlagkräftiger, etwa mit erweiterten
Kompetenzen, besserer Datenanalyse und einfacheren Prüfungen.
"Brennpunkte können wir schneller identifizieren und dort gezielt
zuschlagen." Dies schütze Menschen vor Ausbeutung und sichere
Einnahmen des Staates.
Zum Katalog der besonders von Schwarzarbeit betroffenen Branchen
gehören etwa auch das Baugewerbe, die Gastronomie,
Personenbeförderung und Lieferdienste. Arbeitsministerin Bärbel Bas
(SPD) betonte, deren Kuriere erledigten einen harten und oft auch
riskanten Job. Sie habe sich mit Klingbeil dafür eingesetzt, dass
plattformbasierte Lieferdienste explizit als Risikobranche genannt
würden. "Damit ist klar: Der Staat schaut hier besonders genau hin."
Zwei Milliarden Euro Mehreinnahmen
Das Gesetz sieht außerdem unter anderem eine engere digitale
Vernetzung und einen besseren Datenaustausch zwischen Behörden vor.
Die Änderungen sollen auch für staatliche Mehreinnahmen sorgen. Das
Ministerium rechnet mit rund zwei Milliarden Euro mehr für Bund,
Länder und Sozialversicherungen bis 2029.
Um großangelegten Steuerbetrug besser aufdecken zu können,
verlängert das Gesetz auch die vorgeschriebene Aufbewahrungsfrist
für Buchungsbelege bei Banken, Versicherungen und
Wertpapierinstituten von acht auf zehn Jahre. Anne Brorhilker,
Vorständin der Bürgerbewegung Finanzwende, bezeichnete das als
großen Erfolg. Im Kampf gegen Steuerbetrug bleibe den Behörden jetzt
mehr Zeit. "Lars Klingbeil wird sich daran messen lassen müssen, ob
es ihm gelingt, diese Zeit sinnvoll zu nutzen."/sam/DP/jha
AXC0345 2025-11-13/15:55
|
Autor: - dpa-AFX
|
| Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
| DAX | 24.041,62 | -339,84 | -1,39% |
| TecDax | 3.548,58 | -27,36 | -0,77% |
| MDAX | 29.610,57 | 36,94 | 0,12% |
| Dow Jones (EOD) | 47.457,22 | -797,60 | -1,65% |
| Nasdaq 100 | 24.993,46 | -523,87 | -2,05% |
| S & P 500 (EOD) | 6.737,49 | -113,43 | -1,66% |
| SMI | 12.740,91 | -52,83 | -0,41% |
|
| EUR/US$ | 1,1639 | 0,00 | 0,04% |
| EUR/Yen | 179,7480 | -0,05 | -0,03% |
| EUR/CHF | 0,9223 | -0,00 | -0,01% |
| EUR/Brit. Pfund | 0,8852 | 0,00 | 0,38% |
| Yen/US$ | 0,0065 | 0,00 | 0,12% |
| CHF/US$ | 1,2619 | 0,00 | 0,10% |
|
| baha Brent Indication | 62,76 | 0,06 | 0,09% |
| Gold | 4.194,50 | 58,67 | 1,42% |
| Silber | 53,78 | 2,27 | 4,41% |
| Platin | 1.618,22 | 29,41 | 1,85% |
| |
|
|