| ROUNDUP 2/Trump unterschreibt Haushalt: Shutdown in den USA beendet |
| 13.11.2025 17:14:00 |
(neu: mehr Details und Hintergrund)
WASHINGTON (dpa-AFX) - Der längste Teilstillstand der
US-Regierungsgeschäfte ist beendet. Präsident Donald Trump setzte
mit seiner Unterschrift den zuvor vom Parlament beschlossenen
Übergangshaushalt in Kraft und beendete damit nach 43 Tagen den
sogenannten Shutdown. "Mit meiner Unterschrift wird die
Bundesverwaltung nun wieder ihre normale Arbeit aufnehmen", sagte
der Republikaner am Mittwochabend (Ortszeit) im Weißen Haus.
Mitarbeiter in den Bundesbehörden waren damit aufgefordert, wieder
regulär zur Arbeit zu erscheinen.
Kurz vor Trumps Unterschrift hatte die zweite Kammer des
US-Kongresses, das Repräsentantenhaus, über das vom Senat
beschlossene Gesetzespaket abgestimmt. Der Übergangshaushalt gilt
nur bis Ende Januar. Im Repräsentantenhaus stimmten insgesamt 222
Abgeordnete dafür, 209 waren dagegen. Sechs Demokraten schlossen
sich der Mehrheit der Republikaner an und stimmten für den
Vorschlag.
Was waren im Alltag die Folgen des Shutdowns?
Die Vereinigten Staaten hatten seit 1. Oktober keinen gültigen
Bundeshaushalt mehr, die Regierungsgeschäfte funktionierten nur noch
eingeschränkt. Hunderttausende Behördenmitarbeiter bekamen kein
Gehalt ausgezahlt, Lebensmittelhilfen für Millionen Amerikaner
blieben aus und Tausende Flüge wurden gestrichen, weil auch
Fluglotsen nicht mehr bezahlt wurden.
Wie schnell kehren die USA in den Normalzustand zurück?
Der Chef des US-Haushaltsamts, Russell Vought, wies an, "alle
erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die
Behörden unverzüglich und ordnungsgemäß wieder geöffnet werden". Bis
sich der Betrieb vollständig normalisiert, dürfte aber noch einige
Zeit vergehen. Auch könnte es für manche Beamte dauern, bis sie die
Rückzahlungen ihrer Gehälter bekommen.
Ähnlich ist die Lage bei den staatlichen Lebensmittelhilfen: Wegen
des Shutdowns war es zu erheblichem Chaos bei der Auszahlung
gekommen. Eine Sprecherin der zuständigen Behörde USDA hatte im
Laufe der Woche angekündigt, dass die Zahlungen innerhalb eines
Tages erfolgen könnten.
Die Folgen für die Volkswirtschaft sind unterdessen noch unklar. Der
Vorsitzende des Nationalen Wirtschaftsrats, Kevin Hassett, schätzte
in einem Interview bei Fox News, dass der Stopp der
Regierungsgeschäfte für einen Rückgang des Bruttosozialprodukts um
bis zu 1,5 Prozent sorgen könnte. Ökonomen erwarten allerdings im
ersten Quartal 2026 eine schnelle Erholung.
Wie lange ist jetzt die Finanzierung der Regierungsgeschäfte sicher?
Der Übergangshaushalt gilt nur bis Ende Januar. Wenn bis dahin kein
regulärer Haushalt verabschiedet werden kann, könnte es ab Februar
erneut zu einem Shutdown kommen.
Wie kommt es zu einem Shutdown?
Angesichts der polarisierten US-Politik ist ein Stillstand der
Regierungsgeschäfte nicht völlig ungewöhnlich, weil sich die beiden
Parteien häufiger nicht fristgerecht einigen können. Dies war aber
mit Abstand der bislang längste Shutdown in der Geschichte der USA.
Am Mittwoch waren es 43 Tage. Der davor längste Shutdown hatte sich
über 35 Tage zum Jahreswechsel 2019 gezogen - das war in Trumps
erster Amtszeit als Präsident.
Wie kam Bewegung in den Parteienstreit?
Trumps Republikaner und die oppositionellen Demokraten hatten über
Wochen einen erbitterten Streit über den Haushalt geführt. Seit dem
vergangenen Wochenende hatten sich vor allem bei der Auszahlung der
Lebensmittelhilfen und den Flugausfällen immer gravierendere Folgen
gezeigt.
Trumps Republikaner zeigten kein Entgegenkommen, aber für einige
Demokraten im Senat wurde der Druck offenbar zu groß. Sie gaben am
Sonntag ihren Widerstand auf und verhalfen dem Gesetzespaket zum
Erfolg.
Was wollten die Demokraten erreichen?
Die Demokraten im Senat machten ihre Zustimmung von Maßnahmen zur
Gesundheitsversorgung abhängig. Konkret ging es um
Steuergutschriften zu Krankenkassenbeiträgen für mehr als 20
Millionen Amerikaner, die Ende des Jahres auslaufen. Die Demokraten
wollten diese Zuschüsse verlängern. Die Republikaner hatten sich
dagegen gestellt, weshalb nun vielen Versicherten teils eine
Verdoppelung der monatlichen Beiträge droht.
Wie geht es mit dem Streit in der Krankenversicherung weiter?
Die Republikaner im Senat versprachen den Demokraten, im Dezember
über die Gesundheitskosten im Kongress abzustimmen. Eine
Verlängerung der Zuschüsse dort ist aber unwahrscheinlich. Und
selbst bei einem Erfolg müsste das Repräsentantenhaus noch zustimmen
- was als nahezu unmöglich gilt.
Trumps Republikaner haben in beiden Parlamentskammern die Mehrheit.
Umfragen hatten zudem zuletzt darauf hingedeutet, dass mehr
US-Amerikaner den regierenden Republikanern die Verantwortung für
den Shutdown geben.
War das Ganze ein Eigentor der Demokraten?
Aus Sicht von Teilen der Parteibasis haben die abtrünnigen
Demokraten im Senat aufgegeben, ohne wesentliche Zugeständnisse
erreicht zu haben. Teile der Führung der Demokraten meinen aber,
dass es ein Erfolg sei, das Thema - und die Blockadehaltung der
Republikaner - in der Öffentlichkeit klarer positioniert zu haben.
Sie dürften bereits auf die Zwischenwahlen zum Kongress in einem
Jahr schielen, bei denen die Demokraten die Republikaner für die
höheren Krankenversicherungskosten verantwortlich machen
wollen./rin/cfa/gei/DP/jha
AXC0374 2025-11-13/17:14
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Autor: - dpa-AFX
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