| IW-Studie: Attraktivität des Wehrdiensts wird entscheidend sein |
| 14.11.2025 06:29:00 |
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) warnt in
einer Studie vor zu optimistischen Annahmen für einen schnellen
Aufwuchs der Bundeswehr. Aus ökonomischer Sicht sei es ratsam, den
neuen Wehrdienst so attraktiv zu gestalten, dass das benötigte
Personal auf freiwilliger Basis gewonnen werden könne, heißt es in
einer Untersuchung, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin
vorliegt, weiter.
Die Wirtschaftsexperten haben dafür unterschiedliche Szenarien
durchgerechnet und bisherige Erfahrungen aus Deutschland und
Schweden einbezogen. "Um die Sollstärken schon 2035 zu erreichen,
bräuchte es einen schnelleren und deutlicheren Hochlauf der
Ausbildungskapazitäten bis auf 50.000 freiwillig Wehrdienst
Leistende im Jahr 2029", schreiben sie. Dies entspräche 7,7 Prozent
des Jahrgangs 2011 oder 15,1 Prozent der Männer. Schweden strebe
schon 2026 einen Anteil von 8,1 Prozent aller Frauen und Männer an.
Erfüllung der Ziele wird "ein großer Kraftakt"
"Es erscheint noch im Bereich des Möglichen, diese Ziele ohne
Wehrpflicht zu erreichen und mit der gegebenen Vorlaufzeit baulich
umzusetzen. Dies dürfte jedoch ein großer Kraftakt werden", heißt es
in der IW-Studie.
Die Autoren bescheinigen dem neuen Wehrdienst, er sei "finanziell
hochattraktiv - zumal als Soldat im Alltag kaum Kosten anfallen".
Mit den bisherigen Plänen steige der Einstiegssold in der Bundeswehr
von etwa 1.700 Euro auf 2.400 Euro netto im Monat. "Das ist mehr,
als die meisten jungen Menschen verdienen", wird festgestellt. Das
mittlere Netto-Entgelt abhängig beschäftigter kinderloser Singles
unter 25 Jahren liege je nach Quelle und Abgabenlast bei etwa 2.050
bis 2.350 Euro monatlich.
Die Studie nennt zum Vergleich: In Schweden erhalten
Wehrdienstleistende 400 Euro netto im Monat und die Gesamtsumme
ihrer Bezüge nochmal als "Ausbildungsprämie" bei Ausscheiden.
Autoren raten: mehr Zeitsoldaten und Reservisten sind das Ziel
Für Deutschland könne es sinnvoll sein, die Auszahlung stärker an
ein Durchhalten zu knüpfen, wie es in Schweden der Fall sei. "Damit
könnten unerwünschte Mitnahmeeffekte reduziert und die hohen
Abbruchquoten gesenkt werden", so die Autoren.
Es sei niemandem geholfen, wenn viele Menschen durch ein System
geschleust würden, das später weder Soldaten auf Zeit noch
Reservisten hervorbringe, heißt es in der Studie. Und: "Es muss
deshalb darum gehen, über den Wehrdienst diejenigen zu finden, die
ihre militärischen Fähigkeiten dauerhaft aufrechterhalten und das
Land im Ernstfall verteidigen wollen."
Beginn und Ende des Wehrdiensts sollten von den Wehrdienstleistenden
so gewählt werden können, dass sie möglichst nahtlose Übergänge in
Bildung und Erwerbstätigkeit ermöglichen. Eine Ausweitung einer
Wehrpflicht auf Frauen "erscheint wenig zielführend", so die
Autoren. Vielmehr solle die Bundeswehr weiter daran arbeiten, den
Dienst auch für Frauen zu einem attraktiven Arbeitsumfeld zu
machen./cn/DP/mis
AXC0028 2025-11-14/06:29
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Autor: - dpa-AFX
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