| Klingbeil verteidigt Aktivrente: 'Diese Koalition liefert' |
| 14.11.2025 11:28:00 |
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat die
Aktivrente als Teil einer umfassenden Reformagenda verteidigt.
"Diese Koalition liefert, sie bringt Deutschland voran, sie stärkt
unsere Wirtschaft, sie sichert Arbeitsplätze", sagte Klingbeil bei
der ersten Lesung des Aktivrentengesetzes im Bundestag. Mit
"Aktivrente" sind finanzielle Anreize für mehr Erwerbstätigkeit im
Alter gemeint: Wer nach Erreichen des Rentenalters weiterarbeitet,
soll ab kommendem Jahr bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei
verdienen können.
890 Millionen Euro Steuerentlastung
Damit würden laut Bundesregierung Rentnerinnen und Rentner mit bis
zu 890 Millionen Euro jährlich entlastet. Klingbeil sagte, wer in
Zukunft freiwillig länger arbeite, "hat ein echtes Plus im
Portemonnaie". Das entlaste auch die Sozialkassen. Niemand werde
verpflichtet, betonte der Finanzminister.
Klingbeil sprach von insgesamt sechs Punkten einer größeren
Rentenagenda der Koalition: Die geplante Haltelinie beim
Rentenniveau von 48 Prozent bis 2031, die erweiterte Mütterrente,
die geplanten Reformen der Betriebsrente und der privaten
Altersvorsorge und die geplante Frühstartrente sind demnach die
anderen Projekte. Die Aktivrente soll zum 1. Januar 2026 in Kraft
treten.
Opposition: Gesetz reicht nicht
Heftige Kritik kam von der Opposition. Auf große
verfassungsrechtliche Risiken machte der Grünen-Finanzpolitiker
Sascha Müller aufmerksam: "Sie wollen das Erwerbseinkommen von
Menschen mit 30 oder 60 Jahren anders besteuern als der Menschen mit
67 oder 69 Jahren." Zudem gelinge es mit der Aktivrente nicht, die
Lücke auf dem Arbeitsmarkt zu schließen.
Jährlich würden wegen der Alterung der Gesellschaft 400.000 Menschen
netto aus der Beschäftigung ausscheiden, sagte Müller. Es gehen also
400.000 Beschäftigte mehr in Rente, als Menschen neu in den
Arbeitsmarkt hinzukommen. Müller verwies darauf, dass im
Gesetzentwurf von 168.000 Personen ausgegangen wird, die ab dem
Regelrenteneintrittsalter mit Aktivrente weiterarbeiten sollen.
Andere Studien rechneten sogar nur mit der Besetzung von 30.000
Stellen durch diese Älteren. Der CDU-Abgeordnete Fritz Güntzler
lobte das geplante Gesetz dennoch als "eine klare Antwort auf den
Fachkräftemangel".
Laut Statistischem Bundesamt gibt es heute knapp 672.000 Menschen im
Alter von 65 Jahren und älter, die mehr als geringfügig beschäftigt
eingestuft sind.
Und was ist mit der Altersarmut?
Die Grünen monierten zudem, tatsächlich weiterarbeiten und damit vom
Staat unterstützt würden überproportional Gutverdienende. Ihr
Abgeordneter Armin Grau monierte, gegen Altersarmut sei das Gesetz
keine Antwort. Linke-Fraktionschef Sören Pellmann kritisierte, heute
sehe man Rentnerinnen und Rentner Flaschen sammelnd in den
Innenstädten, weil die Rente nicht zum Leben reiche.
Deutschland gebe im internationalen Vergleich auch nur wenig für die
Rente aus, so Pellmann. "Dieses Land braucht eine Rente für alle",
forderte der Linken-Fraktionschef. Gemeint ist eine
Erwerbstätigenrente mit Einbeziehung auch von Beamten, Politikern
und Selbstständigen.
AfD für höhere Steuerfreibeträge
Ebenso in den Ausschüssen beraten werden soll nun ein AfD-Antrag mit
der Forderung nach höheren Steuerfreibeträgen für arbeitende
Rentner. Es geht um einen neuen 12.000-Euro-Freibetrag zusätzlich
zum bestehenden Grundfreibetrag./bw/DP/stk
AXC0122 2025-11-14/11:28
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Autor: - dpa-AFX
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