| ROUNDUP: Anstieg der 'Schienenmaut' gedämpft - Signal an Bahnkunden |
| 14.11.2025 13:09:00 |
Die Politik hat den Anstieg der "Schienenmaut"
gedämpft - auch um damit eine drohende deutliche Erhöhung von
Bahntickets zu verhindern. Zum einen beschloss der Bundestag am
Donnerstagabend eine Regelung, die den Eigenkapitalzins der
Bahn-Infrastruktur-Tochter DB InfraGo absenkt. Die Trassenpreise,
die Bahnunternehmen für die Nutzung der Schienenwege zahlen müssen,
sollen dadurch weniger stark steigen. Zum anderen beschloss der
Haushaltsausschuss eine Förderung der Trassenpreise von 105
Millionen Euro für den Fernverkehr. Ohne diese Maßnahme hätte ein
Finanzloch in der Bilanz der Deutschen Bahn gedroht.
"Egal ob Reisende im Fernverkehr oder Unternehmen, die auf einen
funktionierenden Schienengüterverkehr angewiesen sind - sie alle
profitieren von den heute getroffenen Maßnahmen", teilte
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) mit.
Die SPD-Verkehrspolitikerin Isabel Cademartori sagte: "Auf der
Schiene sorgen wir für Verlässlichkeit statt Kostenexplosion: Mit
unserem Gesetzespaket stellen wir sicher, dass die befürchtete
Explosion der Trassenpreise ausbleiben wird." Die Schiene sei
Rückgrat einer gerechten, klimafreundlichen Mobilität, sowohl für
Güter als auch für Menschen.
Bahn: Stabile Preise
Die Deutsche Bahn begrüßte den Beschluss zur Trassenpreisförderung
für den Fernverkehr. "Für den Fernverkehr der Deutschen Bahn und
unsere Kunden ist das heute ein gutes und wichtiges Signal. Trotz
steigender Infrastrukturkosten hält DB Fernverkehr dank der
angekündigten Förderung die Ticketpreise im kommenden Fahrplanjahr
stabil."
Mit Verweis auf die hohe Unpünktlichkeit und die damit
einhergehenden Belastungen für die Fahrgäste hatte die Deutsche Bahn
bereits im Oktober angekündigt, im kommenden Jahr die Ticketpreise
im Fernverkehr nicht anzuheben. "Wir wollen mit stabilen Preisen ein
klares Zeichen setzen", teilte der Konzern damals mit.
Die Bahn erklärte am Freitag, im Sinne der Fahrgäste auf eine
zeitnahe Unterstützung auch für 2026 sowie eine grundlegende Reform
des Trassenpreissystems zu setzen, damit auch für das Fahrplanjahr
2026 das Angebot stabil halten gehalten werden könne. Das
Bundesverkehrsministerium arbeitet an einer grundlegenden Reform der
Trassenpreise.
Steigerung bei Schienenmaut
Trassenpreise - eine Art "Schienenmaut" - sind Gebühren für die
Nutzung des Schienennetzes, die alle Eisenbahnunternehmen zahlen
müssen. Sie sind stark gestiegen, es drohte zudem eine erneute
erhebliche Steigerung. Deswegen griff die Koalition nun mit der
Gesetzesänderung ein. Zudem gibt es eine staatliche Förderung der
Trassenpreise. Politisches Ziel ist es, Verkehr von der Straße auf
die Schiene zu verlagern
Der Bundestag beschloss konkret eine Absenkung des
Eigenkapitalzinssatzes von 5,2 auf 1,9 Prozent, das soll den
Geldbedarf der InfraGo und damit auch die geforderten Trassenpreise
sinken lassen. Der Branchenverband "Die Güterbahnen" sprach von
einem "Durchbruch für die Schiene". Infrastruktur sei kein
Renditeobjekt, sondern das Rückgrat der Transportwende.
Förderung für Fernverkehr
Der Haushaltsausschuss bewilligte eine Trassenpreisförderung für den
Fernverkehr für das Jahr 2025 in Höhe von 105 Millionen Euro, davon
gehen 100 Millionen Euro an die Deutsche Bahn. Zuvor hatte es
Zweifel gegeben, ob die Gelder wirklich fließen können. Hintergrund
war unter anderem Kritik des Bundesrechnungshofs, der dem
Verkehrsministerium bei der Trassenpreisförderung eine
unwirtschaftliche Förderung vorgeworfen hatte.
Im Ministerium wurden interne Fehler eingeräumt. Aus den Kreisen
hieß es, Informationen zur Auszahlung der Trassenpreisförderung
seien intern nicht schnell genug an die Hausspitze weitergegeben
worden.
Die Grünen-Haushälterin Paula Piechotta sagte: "Wieder einmal löst
das Parlament Probleme, die die Bundesregierung verursacht hat. Die
Fernverkehrsbranche kann ein stückweit aufatmen, sie wird auf
Drängen des Haushaltsausschusses die für 2025 zugesagte
Trassenpreisförderung doch noch erhalten." Ein nochmaliges Chaos
dürfe sich das Verkehrsministerium 2026 nicht erlauben./ax/DP/jha
AXC0155 2025-11-14/13:09
|
Autor: - dpa-AFX
|
| Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
| DAX | 23.876,55 | -165,07 | -0,69% |
| TecDax | 3.534,64 | -13,94 | -0,39% |
| MDAX | 29.412,36 | -198,21 | -0,67% |
| Dow Jones (EOD) | 47.457,22 | -797,60 | -1,65% |
| Nasdaq 100 | 25.030,58 | 37,12 | 0,15% |
| S & P 500 (EOD) | 6.737,49 | -113,43 | -1,66% |
| SMI | 12.634,30 | -106,61 | -0,84% |
|
| EUR/US$ | 1,1617 | -0,00 | -0,14% |
| EUR/Yen | 179,5917 | -0,21 | -0,11% |
| EUR/CHF | 0,9223 | -0,00 | -0,01% |
| EUR/Brit. Pfund | 0,8827 | 0,00 | 0,09% |
| Yen/US$ | 0,0065 | 0,00 | 0,03% |
| CHF/US$ | 1,2595 | -0,00 | -0,09% |
|
| baha Brent Indication | 64,01 | 1,26 | 2,00% |
| Gold | 4.081,99 | -112,51 | -2,68% |
| Silber | 52,00 | -1,78 | -3,31% |
| Platin | 1.547,01 | -71,21 | -4,40% |
| |
|
|