| ROUNDUP/Trotz US-Zölle und China-Verlangsamung: Richemont glänzt weiter |
| 14.11.2025 14:26:00 |
Der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont
behauptet sich weiterhin in sehr unsicherem Terrain
und hat das Wachstum inmitten der Zollquerelen kräftig gesteigert.
In China hat eine Erholung eingesetzt, und auch das zuletzt
schwierige Uhrengeschäft scheint sich zu stabilisieren. Eine
Trendwende ist damit aber noch nicht eingeläutet.
Der Umsatz von Richemont stieg im ersten Halbjahr 2025/26 (Ende
September) im Vergleich zum Vorjahr um Währungseffekte bereinigt um
10 Prozent und kletterte auf 10,6 Milliarden Euro. Während das Plus
im ersten Quartal noch bei 6 Prozent lag, erreichte es im
Sommerquartal ganze 14 Prozent. Der Betriebsgewinn stieg im ersten
Halbjahr um 7 Prozent auf 2,36 Milliarden, und unter dem Strich
verblieb ein Gewinn von 1,80 Milliarden (+4 Prozent).
Die Schmuckhäuser - darunter Hersteller wie Cartier oder Van Cleef &
Arpels - legten um 14 Prozent auf 7,75 Milliarden Euro zu. Dagegen
gingen die Uhrenverkäufe der Luxusuhrenmarken wie Piaget oder IWC in
den ersten sechs Monaten um 2 Prozent auf 1,56 Milliarden zurück, im
zweiten Quartal schaute jedoch ein Plus von 3 Prozent heraus.
Insgesamt sehr solide Ergebnisse - sowohl quantitativ als auch
qualitativ, seien es beim Umsatz oder beim Gewinn, kommentierte
Analyst Edouard Aubin von Morgan Stanley.
Wann kommt der Zoll-Deal?
Die Auswirkungen durch die US-Zölle seien indes bis dato noch gering
gewesen, sagte Finanzchef Burkhart Grund in einer Telefonkonferenz
am Freitag. Für das Halbjahr bezifferte er diese mit gut 50
Millionen Euro. Die vorrätigen Lagerbestände hätten sich noch
schützend ausgewirkt. Für das Gesamtjahr 2025/26 rechnet Grund
derweil mit einem Einfluss von rund 300 Millionen.
Die Prognose basiert allerdings auf dem derzeit gültigen US-Zoll von
39 Prozent auf Schweizer Waren. Medienberichten zufolge ist
allerdings ein Deal auf dem Weg, im Raum steht eine Senkung auf 15
Prozent. Eine von Wirtschaftsminister Guy Parmelin angeführte
Delegation traf sich am Donnerstag zu Gesprächen mit der
US-Regierung in Washington.
Richemont-Präsident Johann Rupert war erst vergangene Woche mit
anderen Vertretern von Schweizer Unternehmen bei US-Präsident Donald
Trump im Oval Office zu Besuch gewesen. Es sei klar, dass die seit
August gültigen 39 Prozent reduziert würden, gab er nun am Freitag
seine Einschätzung. Es sei immer besser zu sprechen, und er habe die
Reise in die USA für die Schweizer Wirtschaft gemacht.
Auch bei Richemont ist es in den letzten Monaten zu verschiedenen
Preiserhöhungen gekommen, wie Vorstandschef Nicolas Bos sagte. Dass
es zu vorgezogenen Hamsterkäufen - in der Befürchtung vor teureren
Preisen - gekommen ist, habe er indes nicht feststellen können. Die
Verkäufe in der Region Americas legten mit einem Plus von 18 Prozent
im ersten Halbjahr besonders stark zu, womit die Region ein Viertel
des Gesamtumsatzes beisteuerte.
Trendwende in China ungewiss
Licht am Horizont zeigt sich mit Blick auf den wichtigen Absatzmarkt
China. Alle Regionen seien im zweiten Quartal zweistellig gewachsen,
hieß es, und damit habe auch die kombinierte Region China, Hongkong
und Macau zu Wachstum zurückgefunden. Im Halbjahr machte die Region
Asien-Pazifik mit 32 Prozent den größten Umsatzanteil aus.
Insgesamt sei es in China zu einer Stabilisierung gekommen, sagte
Bos. Gleichzeitig verwies der Chef aber auch auf eine nachhaltige
Veränderung im Konsumverhalten der Chinesen. Die chinesischen Kunden
seien mittlerweile viel anspruchsvoller und differenzierter mit
Blick auf Geschmack und Konsum. Und das habe ganz individuelle
Auswirkungen für die verschiedenen Richemont-Marken.
An der Börse zollten die Investoren dem starken Quartalsergebnis
Tribut und schoben die Unwägbarkeiten erst einmal zur Seite.
Richemont gewannen am frühen Nachmittag 3,4 Prozent auf 167,05
Franken - in einem deutlich schwächeren Gesamtmarkt (SMI
: -1,2 Prozent). Damit stehen sie 2025 über ein
Fünftel im Plus./ys/mk/AWP/men
ISIN CH0210483332
AXC0179 2025-11-14/14:26
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Autor: - dpa-AFX
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