| ROUNDUP 3/Senkung der Ticketsteuer: Luftfahrt verspricht mehr Flüge |
| 14.11.2025 14:44:00 |
(neu: Weitere Stellungnahmen VZBV, Condor und ADV)
BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Steigende Touristenzahlen, ein größeres
Flugangebot und mehr Messebesucher: Die Reise- und
Luftverkehrswirtschaft verspricht sich einiges von der angekündigten
Senkung der deutschen Luftverkehrssteuer ab Mitte kommenden Jahres
und weiteren Maßnahmen. Unkonkret bleibt sie hingegen bei der Frage,
ob dadurch auch die Tickets für Fluggäste günstiger werden.
"Das ist ein erster wichtiger Schritt, damit Urlaub für alle
bezahlbar bleibt", sagt der Präsident des Deutschen Reiseverbandes,
Albin Loidl. Nach den Vereinbarungen des Koalitionsausschusses
erwartet er auch Entlastungen bei den Gebühren für Flugsicherung und
Luftsicherheit. Die Kosten seien nicht nur eine wirtschaftliche
Belastung. "Das ist eine soziale Frage. Urlaub muss bezahlbar
bleiben - gerade für Familien."
Verbraucherschützer: Geschenk an Flugbranche
Nach Einschätzung des Verbraucherschutzes ist die Steuersenkung vor
allem ein Geschenk an die Flugbranche, während sie den Passagieren
kaum Entlastung bringe. Dem Bundeshaushalt würden wichtige Mittel
zur Verkehrswende entzogen. Auf den gängigen Europaflügen ist nach
Berechnungen des Verbraucherzentrale-Bundesverbands (VZBV) eine
Steuerentlastung von maximal 7,73 Euro drin. Dies sei für
Reisewillige nicht entscheidend. Es werde daher gar nicht darauf
ankommen, ob die Airlines die Absenkung an die Kunden weitergeben.
Lufthansa prüft Flugangebot
Die Fluggesellschaften hielten sich mit Aussagen zu Ticketpreisen
zurück. So prüft Condor nun nach eigenen Angaben die Auswirkungen
auf die Kostenstruktur der Flugticketpreise.
Lufthansa als mit Abstand größte deutsche Airline hält die
Entlastungen für notwendig, um das Angebot an deutschen Flughäfen zu
sichern. Einzelne Strecken, die bereits zur Disposition standen,
könnten nun erneut geprüft werden, kündigte eine Sprecherin an. Die
Kunden profitierten unmittelbar von dem Angebot.
Die Flughäfen sind nach Angaben ihres Verbandes ADV im Kontakt mit
in- und ausländischen Airlines. "Es ist unsere Hoffnung, dass die
deutschen Standorte wieder stärker in den Fokus der
Fluggesellschaften kommen und neue Strecken und Angebote geprüft
werden", sagt ADV-Hautgeschäftsführer Ralph Beisel.
Laut Branchenverband BDL sinken die staatlichen Standortkosten für
Luftverkehr um rund 10 Prozent. "Davon profitieren unter anderem die
Tourismus- und Messewirtschaft sowie die Logistik in erheblichem
Maße", sagt BDL-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang.
Ryanair will stärkere Entlastung
Europas größte Direktfluggesellschaft Ryanair hält die Ankündigungen
der Regierung für nicht ausreichend. Kanzler Merz müsse weiter gehen
und die schädliche Steuer nach dem Vorbild anderer Staaten bereits
zum Jahresbeginn ganz abschaffen, verlangt Ryanair-Chef Michael
O'Leary. Die Iren hatten bei einer kompletten Streichung der
Ticketsteuer einen massiven Aufbau ihres Angebots an deutschen
Flughäfen versprochen.
Mehr Geschäftsreisende erwartet
Mehr Geschäftsreisende erwartet der Tourismus-Koordinator der
Bundesregierung, Christoph Ploß (CDU). "Ein wettbewerbsfähiger
Luftfahrtstandort Deutschland wird nicht nur unsere Volkswirtschaft
stärken, sondern die besseren Wettbewerbsbedingungen werden auch
dazu führen, dass mehr Touristen und Geschäftsreisende nach
Deutschland kommen", sagte er der Funke Mediengruppe. Besonders
profitieren werde der Messestandort Deutschland.
Die Gewerkschaft Verdi verlangt zusätzlich zur Absenkung der
Ticketsteuer weitere Entlastungen für den europäischen Luftverkehr.
Die heimischen Airlines, Flughäfen und Beschäftigten würden
gegenüber Drittstaaten-Airlines systematisch benachteiligt,
kritisierte die Vize-Verdi-Chefin Christine Behle. Die europäischen
Unternehmen müssten strengere Regeln befolgen, während die
Konkurrenz die Vorgaben leicht umgehen könne./ceb/DP/jha
ISIN IE00BYTBXV33 DE0008232125 FR001400J770 GB00B7KR2P84
AXC0183 2025-11-14/14:44
|
Autor: - dpa-AFX
|
| Copyright APA/dpa-AFX. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA/dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
| DAX | 23.876,55 | -165,07 | -0,69% |
| TecDax | 3.534,64 | -13,94 | -0,39% |
| MDAX | 29.412,36 | -198,21 | -0,67% |
| Dow Jones (EOD) | 47.457,22 | -797,60 | -1,65% |
| Nasdaq 100 | 25.033,32 | 39,86 | 0,16% |
| S & P 500 (EOD) | 6.737,49 | -113,43 | -1,66% |
| SMI | 12.634,30 | -106,61 | -0,84% |
|
| EUR/US$ | 1,1616 | -0,00 | -0,15% |
| EUR/Yen | 179,5878 | -0,21 | -0,12% |
| EUR/CHF | 0,9223 | -0,00 | -0,01% |
| EUR/Brit. Pfund | 0,8828 | 0,00 | 0,10% |
| Yen/US$ | 0,0065 | 0,00 | 0,02% |
| CHF/US$ | 1,2595 | -0,00 | -0,09% |
|
| baha Brent Indication | 64,02 | 1,26 | 2,01% |
| Gold | 4.081,99 | -112,51 | -2,68% |
| Silber | 52,00 | -1,78 | -3,31% |
| Platin | 1.547,01 | -71,21 | -4,40% |
| |
|
|