| Bas über Rente: 'Wir brauchen ein ganz neues System' |
| 07.12.2025 11:19:00 |
Nach der Verabschiedung des Rentenpakets im
Bundestag spricht sich Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) für ein
rundum erneuertes Rentensystem aus. "Es wird nicht reichen, nur an
zwei Schräubchen zu drehen, sondern wir brauchen ein ganz neues
System", sagte Bas am Abend in den ARD-"Tagesthemen". Deutschland
müsse sich an anderen europäischen Ländern orientieren, die solche
Reformen vorgemacht hätten. Als Beispiele nannte sie Schweden, die
Niederlande, Dänemark und Österreich.
"Das muss eine mutige Reform sein. Und ich glaube, das können auch
nur die Volksparteien schaffen", sagte Bas. Es sei nun wichtig, ein
System zu schaffen, das für viele Jahre und für alle Generationen
halte.
Nach monatelangen Diskussionen hatte der Bundestag am Freitag für
das Rentenpaket gestimmt, es muss noch den Bundesrat passieren.
Streit gab es in der Frage nach der Stabilisierung des Rentenniveaus
und der Ausweitung der Mütterrente. Noch vor Weihnachten soll eine
Rentenkommission eingesetzt werden. Die Wissenschaft soll ebenso
vertreten sein wie Politikerinnen und Politiker - auch explizit die
junge Generation. Bis Mitte 2026 sollen Vorschläge vorliegen - die
dann rasch in ein Gesetzgebungsverfahren münden sollen.
Bas: Wir wollen da keine Denkverbote vorgeben
Bas sagte, es sei wichtig, dass "die junge Generation jetzt auch
ihre Stimme in der Rentenkommission hat". Sie gehe auch davon aus,
dass die Jungen Gruppe der Unionsfraktion, die gegen das Rentenpaket
war, in der Kommission vertreten sein werde. "Der
Kommissionsvorschlag wird so sein, dass da alle Themen auf den Tisch
kommen", sagte Bas. "Da geht es um das Renteneintrittsalter. Da geht
es um die Verbreiterung - wer soll einzahlen. Da geht es um
Einkünfte. Und insofern wollen wir da keine Denkverbote vorgeben. In
der Tat soll alles besprochen werden." Bas betonte: "Wir müssen uns
alle aufeinander zubewegen."
Die SPD-Chefin sagte weiter, bei künftigen Vorhaben müsse die
schwarz-rote Regierung anders agieren als zuletzt in der Diskussion
über das Rentenpaket. Die Koalitionsparteien müssten nun lernen,
"dass wir viel früher solche Entscheidungen natürlich abklären
miteinander und es nicht mehr zu solchen Konflikten kommt, die über
Wochen in der Gesellschaft diskutiert werden".
In der Kommission sollen auch Punkte besprochen werden, die für
Union oder SPD Stand heute jeweils Tabus sind: eine weitere
Verlängerung der Lebensarbeitszeit über 67 hinaus für gesetzlich
Versicherte und die Einbeziehung weiterer Gruppen in die gesetzliche
Rente, also eventuell von Beamtinnen und Beamten. Ansonsten soll die
Kommissionsarbeit auf kosten- und rentendämpfende Faktoren in der
Rentenformel abzielen./hme/DP/mis
AXC0026 2025-12-07/11:19
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Autor: - dpa-AFX
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