Aktien Europa: Verluste vor EZB-Zinsentscheid - Zudem weiterer Fed-Kurs ungewiss |
04.05.2023 12:26:00 |
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An Europas Börsen dominiert am Donnerstag
angesichts wegweisender Zinsentscheidungen die Verkaufsbereitschaft.
In den USA ist der weitere geldpolitische Kurs nach der gestrigen
Leitzinsanhebung ungewiss, und am Nachmittag steht der Zinsentscheid
der Europäischen Zentralbank (EZB) auf der Agenda.
Um die Mittagszeit verlor der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
0,77 Prozent auf 4276,99 Punkte. Für den
französischen Cac 40 ging es um 0,80 Prozent auf
7344,36 Punkte bergab, während der britische FTSE 100
0,73 Prozent auf 7731,24 Punkte abgab.
Die Fed hatte den Leitzins wie erwartet um weitere 0,25
Prozentpunkte angehoben, wollte sich aber nicht - wie von vielen
Anlegern erhofft - auf eine Zinspause bei den kommenden Sitzungen
festlegen. Mit Blick auf die EZB rechnen Volkswirte überwiegend mit
einer Anhebung der Leitzinsen im Euroraum um ebenfalls 0,25
Prozentpunkte. Aber auch eine erneute Erhöhung um 0,50 Punkte ist
nicht vom Tisch.
Neben der Geldpolitik steht am Donnerstag die laufende
Berichtssaison der Unternehmen im Fokus. Der Insulinhersteller Novo
Nordisk enttäuschte bei der Vorlage endgültiger
Quartalszahlen mit der Umsatzentwicklung des Blockbusters Wegovy,
was die gut gelaufenen Aktien um 4,5 Prozent absacken ließ. Die
Dänen kommen mit der Produktion des in den USA stark gefragten
Diät-Medikaments nicht hinterher.
Ein Gewinneinbruch aufgrund gesunkener Preise brockte dem
weltgrößten Stahlhersteller ArcelorMittal einen
Kursrückgang von 2,1 Prozent ein. Dass Analysten einen noch
stärkeren Einbruch des operativen Ergebnisses (Ebitda) befürchtet
hatten, half den Aktien ebenso wenig wie der gleichfalls gesunkene,
aber über den Erwartungen liegende Nettogewinn.
Die Reederei A.P. Moeller-Maersk übertraf mit ihrem
Ebitda zwar die Erwartungen. Dennoch büßten die Anteilsscheine 1,1
Prozent ein.
Die Titel von Swiss Re verloren mit dem Markt 0,6
Prozent. Der Rückversicherer war dank deutlicher Preiserhöhungen
trotz hoher Schäden durch das Erdbeben in der Türkei mit einem
dreistelligen Millionengewinn ins Jahr gestartet.
Derweil konnten sich die Aktionäre des Biotech-Unternehmens Valneva
dank guter Zahlen über einen Kurssprung von knapp 16
Prozent freuen. Jüngst waren die Anteilsscheine aber auch auf den
tiefsten Stand seit Mitte 2020 abgerutscht.
Der Ölkonzern Shell punktete mit einem überraschend
hohen bereinigten operativen Gewinn sowie der Ankündigung weiterer
Aktienrückkäufe: Die Papiere zogen um 1,6 Prozent an und stützten
auch den europäischen Branchenindex , der mit plus 0,9
Prozent einziger Gewinner im Stoxx Europe 600 war.
Die Aktien von AB Inbev stemmten sich mit plus 0,2
Prozent ebenfalls etwas gegen den Markt, nachdem der Brauereikonzern
mit dem bereinigten Ebitda die Erwartungen deutlich übertroffen
hatte./gl/stk
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145 CH0009980894
AXC0222 2023-05-04/12:26
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Autor: - dpa-AFX
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