ROUNDUP/Nach Nachfrageflaute: Qiagen erwartet moderates Wachstum |
06.02.2024 23:34:00 |
VENLO (dpa-AFX) - Die allgemeine Nachfrageflaute in der
Biotechindustrie nach der Pandemie hat auch Qiagen im
vergangenen Jahr zu spüren bekommen. Umsatz und Ergebnis des
Diagnostikspezialisten und Laborzulieferers gingen zurück, doch zum
Jahresende ging es erstmals seit mehreren Quartalen wieder aufwärts.
2024 will der Dax -Konzern nun zumindest wieder leicht
wachsen. Dabei setzt der Vorstand um Chef Thierry Bernard vor allem
auf die zweite Jahreshälfte Auch die Profitabilität soll sich leicht
verbessern, trotz voraussichtlich geringerer Zinserträge, einer
höheren Steuerquote sowie Investitionen in das
Bioinformatik-Geschäft, wie Qiagen am Dienstagabend mitteilte.
"Wir haben das Jahr 2023 mit starken Ergebnissen im vierten Quartal
abgeschlossen", sagte Finanzchef Roland Sackers der Mitteilung
zufolge. "Unser Umsatzwachstum erreichte im Branchenvergleich eine
Spitzenposition, bei solider Profitabilität." Im letzten
Jahresviertel steigerte der Konzern seinen Erlös unerwartet stark um
zwei Prozent, wobei auch die Umrechnung in Euro half.
Währungsbereinigt lag das Plus bei einem Prozent. Angesichts der
schwachen ersten neun Monate ging der Erlös auf Jahressicht aber
nominal um acht Prozent auf rund 1,97 Milliarden Dollar (1,83 Mrd
Euro) zurück. Der bereinigte Gewinn je Aktie sank um 13 Prozent auf
2,07 Dollar, die für die Konzernprognose maßgebliche
währungsbereinigte Kennziffer lag bei 2,09 Dollar.
Damit traf der Konzern die im Sommer gesenkten Ziele und in etwa die
Erwartungen am Markt. Der Vorstand war seinerzeit von seinen
ursprünglichen Annahmen zurückgerudert, da die Nachfrage nach
Corona-Tests stärker zurückging als erwartet. Erschwerend für die
breitere Zuliefererbranche kam eine langanhaltende
Investitionszurückhaltung der Kunden hinzu, die zunächst ihre in der
Pandemie stark aufgestockten Bestände wieder abbauten. Zudem lief
allgemein das China-Geschäft schwach.
Gleichwohl schlug sich Qiagen in den vergangenen Monaten
vergleichsweise gut. Das lag vor allem am Wachstum im Kerngeschäft
und den zuletzt wieder anziehenden Verbrauchsmaterialien, die
inzwischen mehr als 85 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen. Hierzu
zählen etwa Reagenzien und Diagnostik-Tests. So trug auch der
wichtige Tuberkulosetest Quantiferon mit einem Umsatzplus von fast
einem Viertel im vergangenen Jahr erheblich zum Wachstum bei. Das
Nicht-Covid-Geschäft wuchs um acht Prozent.
Auch im neu angelaufenen Jahr sollen die Verbrauchsmaterialien
maßgeblich das Wachstum anschieben. Der Verkauf von Geräten bleibe
aber weiter herausfordernd, hieß es von Qiagen weiter. Damit reiht
sich der Vorstand in eine Reihe von eher vorsichtigen Ausblicken aus
der Branche ein. Das Management peilt nun währungsbereinigt einen
kleinen Umsatzanstieg auf mindestens 2 Milliarden Dollar an. Dabei
sei ein "solides Umsatzwachstum" im Nicht-Covid-Portfolio im
mittleren einstelligen Prozentbereich im zweiten Halbjahr zu
erwarten. Finanzchef Sackers hatte bereits vor Monaten verkündet,
dass Covid-Umsätze bei Qiagen in diesem Jahr kaum noch eine Rolle
spielen dürften. Hier wird nun der Mitteilung zufolge für 2024
lediglich noch ein Rückgang um einen Prozentpunkt erwartet.
Der um Währungs- und Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie
(bereinigtes EPS) soll 2024 bei mindestens 2,10 Dollar herauskommen.
Die bereinigte operative Marge dürfte im Vergleich zu 2023 um
mindestens einen Prozentpunkt auf mehr als 28 Prozent steigen. Dabei
erwartet der Vorstand eigenen Angaben zufolge jedoch auch
"erheblichen Druck" auf die außerbetrieblichen Erträge: So dürften
geringere Zinserträge und die steigende Steuerlast positive Effekte
aus dem kürzlich abgeschlossenen synthetischen Aktienrückkauf über
300 Millionen Dollar überwiegen, hieß es./tav/he
ISIN NL0012169213
AXC0308 2024-02-06/23:34
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Autor: - dpa-AFX
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