AUA-Streik und -Abzugsdrohung löst Standortdebatte aus / Arbeitgeberseite kritisiert Kosten und hohe Lohnnebenkosten - Gewerkschaft: Solidarische Lohnpolitik machte Österreich erfolgreich
28.03.2024 13:11:00

Aufgrund des AUA-Streiks in dessen Zuge die Airline-Chefin auch schon einen Abzug der Austrian ins Spiel gebracht hat, ist nun auch eine grundsätzliche Standortdebatte entbrannt. Thematisiert wird etwa, dass ausländische Unternehmen weniger in Österreich investieren könnten. Zuletzt haben auch österreichische Unternehmen viel im Ausland investiert - etwa in den USA wo Energie billig ist und große Förderprogramme laufen.
Von 2014 bis 2018 war der Fluss von Kapital nach Österreich und aus Österreich hinaus ausgeglichen, sagt der Chefökonom der Industriellenvereinigung (IV), Christian Helmenstein, am Donnerstag im Ö1-"Mittagsjournal". Von 2019 bis 2022 habe sich das stark verändert: "Es ist zu einem massiven Nettokapitalabfluss gekommen." Heimische Firmen investierten mehr im Ausland als umgekehrt. Investitionen von Austro-Firmen im Ausland hätten sich verdoppelt, während der umgekehrte Wert stagniere. Schuld daran seien eine zunehmende Bürokratie, hohe Energiepreise sowie Arbeitskosten. Gewinne würden oft im Ausland belassen und dort investiert. Dies verdeutliche ein Problem in der Standortattraktivität.
Die hohen Energiekosten sieht auch ÖGB-Chefökonomin Helene Schubert als Problem an. Der Standort habe sich "insbesondere wegen der solidarischen Lohnpolitik" laufend verbessert. Die Arbeitskosten selbst stellten in der Wettbewerbsfähigkeit kein Problem dar. Denn bei dieser gehe es um die Lohnstückkosten, also die Relation der Gehälter zur Produktivität. Und hier sei die Wettbewerbsfähigkeit in den vergangen Jahrzehnten gestiegen - "ganz besonders in der Industrie".
Palfinger-Chef Andreas Klauser sagte im ORF-Radio, dass in Europa und Österreich eine "verhaltene Situation" herrsche. Dabei verwies er auf eine hohe Steuerquote und Bürokratie. Die Balance zwischen diesen negativen Punkten und dem hier zu generierenden technischen Fortschritt und vorhandenen Know-how sei außer Balance geraten, sagte der Manager sinngemäß. Wie viele andere Firmen investierte auch der börsennotierte Kranhersteller Palfinger zuletzt in den USA und hat dort auch eine zweite Zentrale eröffnet.
Die Kosteneffizienz sei in Österreich zu schwach, sagte Klauser. "Wir müssen uns auf der Kostenschiene besser aufstellen." Es zähle aber jeder Cent bei den Kosten - den man früher noch "mit Wachstum übertünchen" haben können. Die Stabilität sei auch nicht mehr so gegeben wie früher. "Derzeit muss man alles überdenken im Sinne des Standorts Österreich", forderte der Manager.
phs/tpo
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