ROUNDUP: Schulminister auf Öffnungskurs - Abitur findet statt |
08.04.2021 20:11:00 |
Die Abiturientinnen und Abiturienten in
Deutschland sollen ihre Prüfungen in diesem Jahr trotz
Corona-Pandemie ablegen. Die Kultusministerinnen und Kultusminister
lassen die Abschlussprüfungen im Schuljahr 2020/2021 durchführen,
wie die Kultusministerkonferenz nach einer Mitteilung vom Donnerstag
beschlossen hat. Insgesamt legten sich die Kultusminister
grundsätzlich auf einen Öffnungskurs fest. Gleichzeitig verzichteten
die Länder auf einheitliche Schritte. Mehrere Länder hatten schon
angekündigt, dass die meisten Schülerinnen und Schüler nach den
Osterferien mit Homeschooling unterrichtet werden.
"Als Kultusministerinnen und Kultusminister sehen wir es als unsere
Aufgabe, Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben und uns dafür
einzusetzen, ihnen - soweit es geht - ihre Lebenswelt
zurückzugeben", beschlossen die Minister nach stundenlangen
Beratungen. Die Länder wollen begleitet durch eine umfassende Test-
und Impfstrategie so viel Präsenzunterricht wie möglich anbieten,
"im modifizierten Regelbetrieb oder im Wechselmodell". Vor allem
Abschlussklassen hätten Vorrang beim Präsenzunterricht.
Die Testmöglichkeiten sollten so ausgebaut werden, dass allen
Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften und sonstigen an
Schule Beschäftigten zweimal wöchentlich die Möglichkeit für einen
Selbsttest angeboten werden kann. Auch künftig müssten die
Hygieneregeln strikt eingehalten werden. Allen Beschäftigten an
Schulen mit Schülerkontakt solle ein früher Impftermin angeboten
werden. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, die
Brandenburger Ressortchefin Britta Ernst (SPD), sagte: "Die
Bildungspolitik steht auch in dieser schwierigen Phase der
Corona-Epidemie in der Verantwortung, Kindern und Jugendlichen den
Zugang zu Bildung und Unterricht zu gewährleisten."
Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung, Udo Beckmann,
sagte: "Obgleich auch in der Politik die einsichtigen Stimmen
zuletzt lauter wurden, dass es für Schule endlich verbindliche,
bundeseinheitliche, evidenz- und indikatorbasierte Regelungen
braucht, liefert das Ergebnis der Kultusministerkonferenz wieder
einmal das Gegenteil." Es herrsche Wildwuchs. Der CDU-Vorsitzende
und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hatte sich für eine
bundesweit einheitliche Regelung ausgesprochen, wie es für die
Schulen in der Pandemie nach den Osterferien weitergeht.
In Nordrhein-Westfalen wird mit Ausnahme der Abschlussklassen ab
Montag Distanzunterricht für alle anderen Schüler stattfinden, wie
Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) bekanntgab. Für die Schüler der
Abschlussklassen soll es in Nordrhein-Westfalen auch nach den
Osterferien Präsenzunterricht in den Klassenräumen geben. Für die
übrigen Jahrgänge gelte der Distanzunterricht vorerst nur eine Woche
lang bis zum 16. April.
Gebauer sagte, Mediziner hätten im Rahmen der
Kultusministerkonferenz bestätigt, dass das Infektionsgeschehen bei
Kinder und Jugendlichen zunehme. "Die Schulen sind keine Treiber der
Pandemie", sagte Gebauer zugleich. Laut Lageberichten des Robert
Koch-Instituts der vergangenen Wochen spielen die Schulen eine
wachsende Rolle bei der Viruszirkulation in Deutschland. Auch in den
Kitas infizierten sich viele Minderjährige mit der britischen
Corona-Variante. Am Donnerstag teilte das Robert Koch-Instituts mit:
"Die Rolle von Kindern und Jugendlichen für die Übertragung von
SARS-CoV-2 ist nicht abschließend geklärt."
Wie es zuvor bereits für NRW angekündigt wurde, führt nun auch
Berlin eine Testpflicht für Schülerinnen und Schüler ein.
Wechselunterricht in Lerngruppen mit halber Klassengröße soll die
Regeln sein. Die Jahrgangsstufen 7 bis 9 bleiben erstmal ausgenommen
und sollen ab dem 19. April folgen.
Auch in Baden-Württemberg kündigte die Landesregierung eine neue
Teststrategie an. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und auch
Hausmeister dürfen ab 19. April ohne negativen Corona-Test nicht
mehr am Unterricht teilnehmen oder das Gelände betreten, wenn es
mehr als 100 Corona-Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner an drei
aufeinanderfolgenden Tagen gibt. Wer in der Woche ab 12. April in
die Schulen zurückkehrt, kann sich noch freiwillig testen lassen.
Allerdings gibt es Präsenzunterricht in der Woche nach den
Osterferien zunächst nur für Abschlussklassen - im Wechselbetrieb.
Für Schüler der Klassen 1 bis 7 wird nur eine Notbetreuung
angeboten.
In Mecklenburg-Vorpommern hat der Unterricht nach zehntägiger
Osterpause bereits begonnen. Dabei kehrten in weiten Teilen des
Landes die Schüler der Klassen eins bis sechs sowie der
Abschlussklassen zum Präsenzunterricht in ihre Schulen zurück.
Brandenburg schickt ältere Schüler oberhalb der Grundschule erst
einmal wieder in den Fernunterricht. In Bayern schalten Schulen in
der Regel ab einem Inzidenzwert von 100 in einer Stadt oder einem
Landkreis wieder von Präsenz- auf Fernunterricht um. Hamburg tut das
erst, wenn der Wert an drei aufeinanderfolgenden Tagen bei über 200
liegt. Sachsen verabschiedet sich ganz von der Kopplung an den
Inzidenzwert und hält Schulen und Kitas unabhängig davon offen.
In Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz war bereits wieder Unterricht,
auch im Saarland begann er am Donnerstag. Hamburg hatte keine
Osterferien, und in Hessen und Schleswig-Holstein dauern die Ferien
noch bis Ende kommender Woche./bw/jr/DP/he
AXC0327 2021-04-08/20:11
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Autor: - dpa-AFX
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