ROUNDUP: Geringes Interesse an G7-Großdemo in München - Teilnehmer enttäuscht |
25.06.2022 17:42:00 |
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die angekündigte Großdemonstration zum G7-Gipfel
in München hat am Samstag deutlich weniger Teilnehmer angezogen als
erwartet. Die Polizei sprach mehr als zwei Stunden nach Beginn der
Veranstaltung von etwa 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die
Veranstalter gaben 6000 Protestierende an. Ursprünglich war mit
mindestens 20 000 Menschen gerechnet worden.
Eine Sprecherin der Veranstalter sagte, dass man die Ursache für die
geringe Teilnahme allerdings noch nicht bewerten könne. Der Anmelder
der Kundgebung, Uwe Hiksch von den Naturfreunden, meinte, dass das
deutlich unter dem sei, "was wir erwartet haben". Es habe sich aber
schon seit etwa eineinhalb Wochen abgezeichnet, dass die
Mobilisierung nicht so stark sei.
"Wir haben den Eindruck, dass ganz viele Menschen durch den Krieg in
der Ukraine verunsichert sind", sagte Hiksch. Gerade im rot-grünen
Spektrum, das man normalerweise für so eine Demo mobilisiere, gebe
es derzeit viele Menschen, die sagten: "Es ist jetzt nicht die Zeit,
dass man eine Gegenposition zu den Regierungschefs bezieht."
Aktivisten zeigten sich schon am Anfang des Protests verwundert und
überrascht über den geringen Zulauf bei einer Startkundgebung auf
der Theresienwiese. "Wir sind enttäuscht", sagte die 46-jährige
Andrea von Greenpeace aus Hannover. Es wirke so, als ob nur
Organisationen vor Ort seien, aber niemand aus der Bevölkerung.
Ähnlich äußerte sich der 50-jährige Thorben Becker aus Berlin, der
für den Bund für Umwelt und Naturschutz nach Bayern gefahren war. Er
hätte sich mehr Demonstranten erhofft, aber es gebe derzeit nicht
das eine Aufregerthema wie TTIP oder Trump, das die Leute
mobilisieren könne. Der Krieg in der Ukraine sei schlimm und
betreffe viele Menschen, aber man spüre, dass sich die Politik
ernsthaft bemühe, meinte er.
Die Mobilisierung sei schleppend gelaufen, sagte auch Florian Kaiser
vom Bund Naturschutz in Bayern. Woran das liege, wisse er aber
nicht. Möglicherweise halte das gute Wetter auch Menschen ab. Er sei
nicht enttäuscht, habe sich aber "freilich mehr erhofft", sagte
Kaiser.
Die Demo fand einen Tag vor Beginn des Gipfels in Elmau statt. Es
hatten 15 globalisierungskritische Verbände von Attac bis zur
Umweltorganisation WWF aufgerufen. Die Kundgebung hatte vier
Schwerpunkte: den Ausstieg aus fossilen Energien, den Erhalt von
Tier- und Pflanzenvielfalt, die soziale Gerechtigkeit auf dem
Planeten und die Bekämpfung des Hungers. "Klimakrise, Artensterben,
Ungleichheit: Die G7-Staaten tragen Verantwortung dafür, dass sich
die weltweiten sozialen und ökologischen Krisen immer dramatischer
zuspitzen. Schluss damit. Gerecht geht anders", heißt es im Aufruf
zur Teilnahme.
Die Münchner Polizei hatte nach offiziellen Angaben rund 3000
Einsatzkräfte bei der Protestversammlung im Einsatz. Es war
befürchtet worden, dass ein schwarzer Block für Unruhe sorgen
könnte. Letztlich wurden etwa 100 bis 150 Personen von der Polizei
diesem Spektrum zugeordnet, zu Zwischenfällen kam es zunächst
allerdings nicht. Schon vor der Veranstaltung hatte es geheißen,
dass die Mobilisierung aktuell nicht so stark wie beim G7-Gipfel vor
sieben Jahren sei.
Der G7-Gipfel ist wie schon im Jahr 2015 auf Schloss Elmau im
Landkreis Garmisch-Partenkirchen zu Gast. Von Sonntag bis Dienstag
treffen sich dort die Staats- und Regierungschefs von sieben
führenden westlichen Industriestaaten und einigen Gastländern. Neben
Deutschland gehören der G7-Gruppe die USA, Kanada, Großbritannien,
Frankreich, Italien und Japan an. Insgesamt sind rund 18 000
Polizistinnen und Polizisten rund um den Gipfel im
Einsatz./uvo/DP/nas
AXC0036 2022-06-25/17:42
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Autor: - dpa-AFX
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