Umweltschützer: Freihandelsvertrag mit Kanada stoppen |
20.08.2022 14:52:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften,
Umweltschützern und Menschenrechtsgruppen fordert, den
Freihandelsvertrag Ceta der Europäischen Union mit Kanada nicht zu
ratifizieren. Hintergrund ist eine Reise von Bundeskanzler Olaf
Scholz und Vizekanzler Robert Habeck nach Kanada an diesem Sonntag.
Ceta schütze einseitig Konzerninteressen, indem es demokratische
Willensbildung untergrabe und wirksame Politik zum Schutz von Klima,
Umwelt und dem Sozialen verhindere, heißt es in einem am Samstag
veröffentlichten Appell der Organisationen aus Europa und Kanada.
Ceta lege dem angesichts der Klimakrise dringend notwendigen
Ausstieg aus fossilen Energien nur Steine in den Weg, hieß es. "Denn
die Einführung von Sonderrechten für Konzerne käme vor allem den
Öl-, Gas- und Rohstoffunternehmen zugute." Insbesondere die geplante
Sondergerichtsbarkeit stelle eine "immense Bedrohung für die
souveräne Politikgestaltung durch Parlamente dar" - beispielsweise
bei der Bekämpfung der Klimakrise oder der Anhebung von Sozial- oder
Umweltstandards.
Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem Attac, die Naturschützer
von Greenpeace, Nabu und Bund sowie der Paritätische
Wohlfahrtsverband, Verdi, Foodwatch, Climate Action Network Canada
und Friends of the Earth Canada.
Auch Deutschland will dem Ceta-Vertrag zustimmen. Die Ratifizierung
ist für den Herbst geplant. Das Handelsabkommen war bereits 2017 in
Teilen in Kraft getreten - allerdings nur in den Bereichen, für die
unzweifelhaft allein die EU zuständig ist und nicht deren
Mitgliedstaaten. Die anderen Teile liegen auf Eis, bis die
Ratifizierung in allen Ländern abgeschlossen ist.
Die Bundestagsfraktionen von SPD, Grünen und FDP hatten sich im Juni
auf ein Vorgehen verständigt, um das Handelsabkommen durch den
Bundestag zu bringen. Das Abkommen selbst soll dabei unverändert
bleiben, die Parlamentarier wollen aber verbindliche Regelungen zu
seiner Auslegung durchsetzen, die von der EU und Kanada bestätigt
werden müssten. Dabei geht es insbesondere um Schiedsgerichte, die
Beschwerden von Investoren behandeln sollen./toz/DP/mis
AXC0028 2022-08-20/14:52
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Autor: - dpa-AFX
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