ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax wenig bewegt vor Fed-Protokoll |
23.11.2022 18:43:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Mittwoch
auf hohem Niveau wenig von der Stelle bewegt. Zum Börsenschluss
notierte er 0,04 Prozent im Plus bei 14 427,59 Punkten, nachdem er
vortags den höchsten Stand seit Juni erreicht hatte. Eine Fülle von
Konjunkturdaten dies- wie jenseits des Atlantiks hatten unter dem
Strich kaum Einfluss auf den deutschen Leitindex. Laut Analyst
Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets könnte das noch am
Abend anstehende Protokoll zur jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed
"die Börse aus ihrer Lethargie befreien".
Vom vor fast zwei Monaten markierten Jahrestief hat sich der Dax
inzwischen um mehr als ein Fünftel erholt. Nun hängt er aber seit
knapp zwei Wochen in einer engen Handelsspanne zwischen 14 100 und
14 500 Punkten fest. Der MDax der mittelgroßen
Unternehmen gewann zur Wochenmitte letztlich 0,06 Prozent auf 25
635,91 Zähler.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging 0,42
Prozent fester bei 3946,44 Punkten aus dem Handel. Die nationalen
Indizes in Paris und London legten ebenfalls moderat zu. Der
US-Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum
europäischen Börsenschluss 0,3 Prozent fester.
In Europa standen die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und
den Dienstleistungssektor im Fokus. Insbesondere die Daten aus
Deutschland überraschten positiv, doch auch in der Eurozone fielen
sie besser als erwartet aus. Entsprechend werde sich die Europäische
Zentralbank (EZB) vor dem Hintergrund der Rekordinflation wohl nicht
in dem Plan beirren lassen, im Dezember ein weiteres Mal an der
Zinsschraube zu drehen, kommentierten die Ökonomen der Landesbank
Helaba.
Praller war die Datenagenda in den USA gefüllt vor dem verlängerten
Wochenende wegen des "Thanksgiving"-Feiertags am Donnerstag. Hier
sah das Bild uneinheitlich aus. Während sich die
Einkaufsmanagerindizes überraschend deutlich eintrübten und die
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet stiegen,
legten auch die Aufträge für langlebige Güter deutlicher zu als
prognostiziert. Dazu gab es bei den Neubauverkäufen einen
überraschenden Anstieg, während sich das von der Universität
Michigan erhobene Konsumklima weniger stark eintrübte als
ursprünglich gemeldet.
Vom anstehenden Fed-Sitzungsprotokoll erhoffen sich die
Marktteilnehmer weitere Hinweise auf das Ausmaß der künftigen
Zinsschritte. Nach kräftigen Zinsanhebungen im Jahresverlauf wird
damit gerechnet, dass die Währungshüter ihren Inflationskampf bald
etwas gemächlicher führen werden. Anstatt der in den vergangenen
Monaten üblichen 0,75 Prozentpunkte wird für die nächste Fed-Sitzung
im Dezember aktuell eine Anhebung um 0,50 Punkte erwartet.
Am deutschen Aktienmarkt belastete zur Wochenmitte eine gestrichene
Kaufempfehlung die Titel von Siemens Healthineers ,
die mit einem Minus von 2,3 Prozent Schlusslicht im Dax waren. Der
ambitionierte Ausblick des Medizintechnikers auf das Geschäftsjahr
2023 lasse kaum noch Spielraum, schrieb Jefferies-Analyst James
Vane-Tempest.
An der Dax-Spitze hingegen kletterten die Aktien einer weiteren
Siemens-Abspaltung, nämlich Siemens Energy , mit plus
2,2 Prozent weiter in Richtung der 200-Tage-Linie, die als Indikator
für den längerfristigen Trend gilt.
Im MDax bauten CTS Eventim ihre Vortagesgewinne aus
und stiegen um über drei Prozent. Die Baader Bank stufte die Titel
auf "Add" hoch. Im bisherigen Jahresverlauf hätten sich die
Geschäfte des Veranstalters und Ticketverkäufers enorm belebt, hieß
es. Dagegen weiteten im schwächelnden Immobiliensektor TAG
Immobilien mit dem tiefsten Stand seit 2011 ihre
Vortagesverluste aus. Letztlich verloren sie aber nur knapp ein
Prozent. Schlimmer erwischte es Index-Schlusslicht LEG Immobilien
mit minus dreieinhalb Prozent
Nach einer Kaufempfehlung von Warburg Research zählte der
Windpark-Projektierer PNE mit einem fast
neunprozentigen Kursplus zu den größten Gewinnern im
Nebenwerte-Index SDax . Die Aktien erreichten den
höchsten Stand seit rund 20 Jahren. Dagegen sackten die
schwankungsanfälligen und zuletzt klar erholten Papiere von Uniper
um über acht Prozent ab. Der wegen fehlender
russischer Gaslieferungen strauchelnde Versorger plant die Ausgabe
neuer Aktien.
Die Aktien des Sportwagenherstellers Porsche AG
büßten nach ihrer Rekordrally im schwachen Branchenumfeld
zweieinhalb Prozent ein. Die noch junge Börsen-Story der Volkswagen
-Tochter ist bislang ein großer Erfolg, am Vortag
erreichte die Unternehmensbewertung die Marke von 100 Milliarden
Euro. Der Dax-Aufstieg steht bevor. In einer aktuellen Studie
monierte nun aber Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research die
inzwischen hohe Bewertung. Roeska befürchtet, dass 2023 zyklischer
Gegenwind die Gewinne belasten könnte. Als erster der vom
dpa-AFX-Analyser und von Bloomberg erfassten Experten, die bisher
Einstufungen vorgenommen haben, geht er deshalb von einer
unterdurchschnittlichen Kursentwicklung aus.
Der Euro stieg zuletzt auf 1,0368 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf
1,0325 (Dienstag: 1,0274) Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,00 Prozent am Vortag auf
1,99 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,35
Prozent auf 127,94 Punkte. Der Bund-Future gewann
0,44 Prozent auf 141,02 Zähler./gl/nas
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0282 2022-11-23/18:43
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Autor: - dpa-AFX
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TecDax | 3.325,26 | 1,60 | 0,05% |
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S & P 500 (EOD) | 4.109,31 | 58,48 | 1,44% |
Nikkei (EOD) | 28.041,48 | 258,55 | 0,93% |
SMI | 11.106,24 | 74,03 | 0,67% |
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