ROUNDUP: Gaspreisdeckel Thema auf EU-MED9-Gipfel - Wasserstoff-Röhre bis 2030 |
09.12.2022 21:08:00 |
ALICANTE (dpa-AFX) - Neun EU-Länder im südlichen Europa haben bei
ihrem 9. Gipfeltreffen EU-MED9 im spanischen Alicante über die
Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine in ihrer
Region beraten. Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez äußerte am
Freitagabend zum Abschluss des Treffens die Hoffnung, die EU werde
einen "dynamischen" und "effektiven" Gaspreisdeckel beschließen. Der
von der EU-Kommission vorgeschlagene relativ hohe Preis von 275 Euro
pro Megawattstunde müsse noch "angepasst" werden, sagte der
Sozialist. Weitere Themen des Treffens der Staats- und
Regierungschefs Spaniens, Frankreichs, Griechenlands, Italiens,
Kroatiens, Maltas, Portugals, Sloweniens und Zyperns waren Fragen
der Energiesicherheit und der europäischen Zusammenarbeit.
Größere Aufmerksamkeit bekam jedoch ein Treffen von Sánchez mit
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und Portugals
Regierungschef António Costa kurz vor dem Gipfel, bei dem es um den
Bau einer Wasserstoff-Pipeline ging. Anschließend nannten sie
erstmals Details der Röhre, die bis 2030 fertig sein und von
Barcelona durch das Mittelmeer nach Marseille verlaufen soll.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die an der
Unterredung teilnahm, begrüßte das Vorhaben als wichtigen Baustein
des europäischen Programms REPowerEU, mit dem Investitionen in
Energieeffizienz, in erneuerbare Energien und in Infrastruktur der
Energieunion ermöglicht werden sollen. Ziel ist es, die EU bis 2050
klimaneutral zu machen, also keine zusätzlichen klimaschädlichen
Gase mehr auszustoßen.
Sánchez bezifferte die geschätzten Kosten für einen "grünen
Transportkorridor" von Portugal durch Spanien bis nach Frankreich
mit insgesamt 2,85 Milliarden Euro. 2,5 Milliarden für die Pipeline
durch das Mittelmeer von Barcelona nach Marseille und 350 Millionen
Euro für die Verbindung zwischen Portugal und Spanien. Die drei
beteiligten Länder setzen nach Worten von Sánchez darauf, dass die
EU bis zu 50 Prozent der Kosten übernimmt. Der Antrag für die dafür
notwendige Aufnahme des Projekts in die Liste der sogenannten
Vorhaben von gemeinsamem Interesse (PCIs) solle noch bis zum
Stichtag 15. Dezember in Brüssel eingereicht werden.
Durch die Röhre werde von Anfang an nur Wasserstoff transportiert
werden, etwa zwei Millionen Tonnen pro Jahr, sagte Sánchez. Spanien
und Portugal setzen auf Wasserstoff, der mit Hilfe von Wind, Sonne
oder Wasserkraft produziert wird. Spanischen Medien berichteten
jedoch, dass im Antrag für EU-Beihilfen von "erneuerbarem
Wasserstoff" die Rede sei, was Wasserstoff einschließe, der mit
Atomkraft produziert werde. Diese Formulierung solle die Interessen
Frankreichs berücksichtigen, das stark auf Atomkraft setze.
Von der Leyen betonte, die EU werde 2030 schätzungsweise zehn
Millionen Tonnen grünen Wasserstoff aus nachhaltigen Energiequellen
produzieren und noch einmal dieselbe Menge importieren. Dafür seien
Transportkapazitäten wie der Energiekorridor von der Iberischen
Halbinsel unverzichtbar.
Spanien und Portugal hoffen, mit ihrem großen Potenzial an Wind- und
Sonnenkraft im Rahmen der Energiewende und des Kampfes gegen den
Klimawandel zu großen Produzenten grünen Wasserstoffs aufzusteigen.
Frankreich hingegen sieht die Atomkraft als Schlüsseltechnologie für
eine CO2-freie Wirtschaft an.
Italiens neue rechte Regierungschefin Giorgia Meloni hatte ihre
Teilnahme kurzfristig wegen Krankheit absagen lassen./ro/DP/mis
AXC0269 2022-12-09/21:08
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Autor: - dpa-AFX
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