ROUNDUP: Unicredit mit überraschend hohem Gewinn - Aktie auf Mehrjahreshoch |
31.01.2023 13:23:00 |
MAILAND (dpa-AFX) - Die italienische Großbank Unicredit
hat im vergangenen Jahr von höheren Zinsen,
zahlreichen Sparmaßnahmen inklusive dem weiteren Abbau von Stellen
und einer niedrigeren Vorsorge für Kreditausfälle profitiert. Der
Gewinn ohne das Geschäft in Russland und Sondereffekten wie
Steuergutschriften sei um fast zwei Drittel auf 5,4 Milliarden Euro
gestiegen, teilte die Bank am Dienstag in Mailand mit. Damit
übertraf die HVB-Mutter sowohl die eigene Prognose als auch die
Erwartungen der Experten. Einschließlich der Belastungen aus
Russland lag der bereinigte Überschuss noch bei 5,2 Milliarden Euro.
Die Unicredit ist in dem Land noch vergleichsweise stark vertreten,
zieht sich aber Schritt für Schritt zurück. Die Erträge des Konzerns
legten ohne das Russland-Geschäft um knapp 15 Prozent auf etwas mehr
als 18 Milliarden Euro zu und fielen damit ebenfalls höher aus als
erwartet. Zudem will die Bank mit einer deutlich höheren Dividende
ihre Anleger direkt an dem Gewinnanstieg teilhaben lassen. An der
Börse kam dies und die Zahlen sehr gut an. Die Aktie legte bis zum
Mittag um rund neun Prozent zu und kletterten auf den höchsten Stand
seit Mai 2018.
Seit dem Einbruch im Corona-Crash hat sich der Kurs inzwischen fast
wieder verdreifacht. Unter den bekannten und größeren Banken Europas
konnte nur der Börsenwert der Commerzbank mehr
zulegen. Damit zählen die beiden Finanzinstitute, deren Aktien in
den Jahren nach der Finanzkrise bis zur Corona-Pandemie zu den
schwächsten Titeln der europäischen Bankenlandschaft zählten,
zuletzt zu den Gewinnern.
Dies spiegelt sich auch in der Marktkapitalisierung wider. So zählt
die Unicredit mit 33 Milliarden Euro schon fast wieder zur Top Ten
der wertvollsten Banken in Europa. Und der Commerzbank könnte mit
einem Börsenwert von rund 13 Milliarden Euro bald wieder in den Dax
zurückkehren. Analysten lobten die Unicredit-Zahlen
durchweg. Zudem kamen die Kapitalpläne der Bank sehr gut an.
Die Bank will für das vergangene Jahr über die Dividende und
Aktienrückkäufe insgesamt 5,25 Milliarden an die Aktionäre
weitergeben. Das wären 40 Prozent mehr als für das Jahr davor. Knapp
zwei Milliarden Euro sollen über die direkte Gewinnbeteiligung, also
über die Dividende, fließen. Pro Aktie sind das fast 99 Cent und
damit 84 Prozent mehr als für 2021. Die Aktienrückkäufe über etwas
mehr als drei Milliarden Euro sollen im laufenden Jahr über die
Bühne gehen, sobald die Genehmigungen dafür vorliegen.
Konzernchef Andrea Orcel, der im Frühjahr 2021 an die Spitze der
Bank gerückt war, sieht sich durch die Zahlen in seinem Kurs
bestätigt. Er übernahm die Verantwortung in der Corona-Pandemie und
setzte den harten Sanierungskurs seines Vorgängers Jean-Pierre
Mustier fort. Nach einem Milliardenverlust im Jahr 2020, der auf
hohe Kosten für den Konzernumbau, Abschreibungen und einer hohen
Risikovorsorge zurückzuführen war, erzielte die Bank bereits 2021
wieder einen Milliardengewinn.
In diesem Jahr bekam Orcel dann noch Rückenwind durch die steigenden
Zinsen in der Eurozone. Diese trieb die Marge im Einlage- und
Kreditgeschäft - wie bei vielen anderen Banken auch - nach oben. Bei
der Unicredit zog der Zinsüberschuss um 16 Prozent auf fast zehn
Milliarden Euro an. Die Kosten gingen dagegen - ohne das
Russland-Geschäft - um knapp drei Prozent auf 9,3 Milliarden Euro
zurück. Die Risikovorsorge konnte um etwas mehr als ein Drittel auf
rund eine Milliarde Euro reduziert werden.
In Deutschland kletterte der Vorsteuergewinn im Vergleich zum
Vorjahr auf fast das Dreifache, während die Erträge um gut sieben
Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zulegten. Hier profitierte die Bank
vom Sparkurs ihrer Tochter HVB in der Vergangenheit./zb/mis/stk
ISIN IT0005239360
AXC0171 2023-01-31/13:23
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Autor: - dpa-AFX
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