AKTIEN IM FOKUS: Polyplus-Übernahme belastet Sartorius und Sartorius Stedim |
31.03.2023 13:10:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die angekündigte Übernahme des
französischen Unternehmens Polyplus gefällt den Anlegern von
Sartorius am Freitag wegen einer damit womöglich
verbundenen Kapitalerhöhung zunächst nicht. Am frühen Nachmittag
verloren die im Dax gelisteten Vorzugsaktien des Laborausrüsters
knapp sechs Prozent auf 385,30 Euro. Dies machte sie zum
Schlusslicht im deutschen Leitindex . Im Verlauf
hatten sie mit 377,30 Euro ein Tief seit dem 10. Januar erreicht.
Für den französischen Anbieter von Technologien für Zell- und
Gentherapien wurde ein Kaufpreis von etwa 2,4 Milliarden Euro
vereinbart. Gestemmt wird die Übernahme über die ebenfalls
börsennotierte Tochtergesellschaft Sartorius Stedim .
Deren Kurs sackte in Paris noch etwas stärker um 6,7 Prozent ab.
Zeitweise erreichten sie das niedrigste Niveau seit Juni 2022.
Die milliardenschwere Übernahme könnte auch mit einer
Kapitalerhöhung einhergehen, die den auf die Aktionäre abfallenden
Gewinn verwässern könnte. Laut Mitteilung wird der Mutterkonzern
Sartorius zur Finanzierung der Transaktion für eine Übergangsphase
einen Brückenkredit von JPMorgan erhalten. Geplant ist, diesen
Kredit durch langfristige Finanzinstrumente zu refinanzieren. Hierzu
könnte auch eine Eigenkapital-Komponente auf der Ebene der Stedim
gehören, hieß es aus dem Unternehmen auf Anfrage.
Die Finanzierung solcher großen Übernahmen durch eine
Kapitalerhöhung ist nicht unüblich. Wenn das Kalkül des Managements
aufgeht, könnte die Anteilsverwässerung langfristig mehr als
wettgemacht werden. Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan
dämpfte aber in einer ersten Reaktion die Hoffnung: Perspektivisch
sei der Zukauf positiv für die Aktien und strategisch mache er Sinn.
Aber es werde wohl viel Zeit in Anspruch nehmen, bis die positiven
Einflüsse sich bemerkbar machten.
Längerfristig betrachtet bewegt sich der Sartorius-Kurs mit aktuell
386 Euro in der Mitte seiner Spanne seit dem Ausbruch des
Corona-Virus. Noch im März 2020 stand der Kurs im Tief bei 164,20
Euro, doch danach kannte die Aktie bis Ende 2021 nur den Weg nach
oben. Damals wurden in der Spitze 631,60 Euro gezahlt. 2022 setzte
dann aber eine Korrektur ein, die im vergangenen Sommer bei rund 300
Euro ihren Boden fand. 2023 kommt die Aktie bislang noch auf ein
knappes Plus./tih/tav/mis
ISIN DE0007165631 FR0013154002
AXC0206 2023-03-31/13:10
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Autor: - dpa-AFX
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