Wiener Börse (Nachmittag) - ATX rutschte wieder in die Verlustzone / Leitindex büßte zuletzt 0,3 % ein - Kapsch TrafficCom mit 7,7 % im Minus |
31.05.2023 14:44:00 |
Der Wiener Aktienmarkt ist am Mittwochnachmittag
wieder in die Verlustzone gerutscht. Nach einem schwachen Start
hatten sich die Indizes zwischenzeitlich erholt. Der österreichische
Leitindex ATX stand gegen 14.30 Uhr bei 3.051,81 Punkten mit einem
Minus von 0,29 Prozent. Der ATX Prime büßte 0,34 Prozent auf
1.549,01 Einheiten ein. Trübe Konjunkturdaten kamen aus China und
lasten auf den meisten europäischen Finanzmärkten.
Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) des herstellenden
Gewerbes ging schon den zweiten Monat in Folge zurück und liegt
weiter unterhalb der Schwelle von 50 Punkten, was eine Kontraktion
signalisiert. Der Index für das Dienstleistungsgewerbe blieb zwar im
expansiven Bereich, fiel aber auch. Beide Stimmungsbarometer lagen
unter den Erwartungen.
Die deutsche Inflationsrate ist im Mai wegen sinkender
Benzinpreise und der Einführung des 49-Euro-Tickets auf den tiefsten
Stand seit mehr als einem Jahr gefallen. Die Verbraucherpreise lagen
im Schnitt um 6,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie
das Statistische Bundesamt zu seiner ersten Schätzung mitteilte. Das
ist der niedrigste Wert seit März 2022.
Die Europäische Zentralbank (EZB) muss aus Sicht von Italiens
Notenbankchef Ignazio Visco nach den rasanten Zinserhöhungen der
vergangenen Monate nun aufpassen, die Geldpolitik nicht zu stark zu
straffen. "Nachdem wir die Referenzsätze auf restriktive Niveaus
gebracht haben, müssen wir nun mit dem richtigen Ausmaß graduell
vorgehen", sagte das EZB-Ratsmitglied auf einer Veranstaltung der
Banca d'Italia in Rom.
Am heimischen Markt rückten die Aktien von Kapsch TrafficCom mit
einem deutlichen Abschlag von 7,7 Prozent in den Fokus. Der Wiener
Mauttechnologie-Betreiber hat sich mit seinen wesentlichen
Finanzgläubigern auf eine umfassende Restrukturierung geeinigt.
Diese beinhaltet eine Verlängerung bestehender Finanzierungen und
eine neue Finanzierung bis 25. Mai 2025. Die Dividendenpolitik
bleibt ausgesetzt, es gibt keine Ausschüttungen, so der Konzern in
einer Aussendung.
Die Titel der Strabag und der Vienna Insurance Group (VIG) fanden
mit Quartalszahlen Beachtung. Die VIG steigerte ihre Prämien im
ersten Quartal um 12,1 Prozent. Für das laufende Jahr erwartet der
Versicherer eine positive operative Performance - trotz weiter
bestehender Unsicherheitsfaktoren wie dem Ukraine-Krieg und der
Inflationsentwicklung und ein volatiler Kapitalmarkt. Die Titel
gaben zuletzt 0,8 Prozent nach.
Österreichs größter Baukonzern Strabag hat seine Leistung heuer
im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf
3,4 Mrd. Euro ausgebaut, wie das Unternehmen bekannt gab. Das Plus
sei "zum Teil auch auf das inflationäre Umfeld zurückzuführen". Der
Ausblick auf das Gesamtjahr 2023 wurde bestätigt: Die Bauleistung
dürfte "zumindest 17,9 Mrd. Euro" erreichen, nach 17,7 Mrd. Euro
2022. Die Anteile des Konzerns verteuerten sich um 0,4 Prozent.
Eine Analysten-Meinung gibt es dann zum Catering-Unternehmen
Do&Co: Analysten der Erste Group hoben ihr Kursziel von 136,5 auf
147 Euro und bestätigten ihre "Buy"-Empfehlung. Die Titel gewannen
als stärkster Prime-Wert 4,5 Prozent.
Die Analysten der Wiener Privatbank haben zudem ihre
Kaufempfehlung ("Kaufen") für die Aktien von Schoeller-Bleckmann
(SBO) bestätigt. Der faire Wert für die Titel des
niederösterreichischen Ölfeldausrüsters wurde als Reaktion auf die
jüngsten Quartalszahlen vom zuständigen Experten Nicolas Kneip von
81,2 auf 77,0 Euro gesenkt. Die SBO-Aktien gewannen 0,2 Prozent an
Wert auf 51,7 Euro.
Die schwergewichteten Bankentitel tendierten uneinheitlich. Erste
Group und Bawag legten um 0,6 bzw. 0,8 Prozent zu. Die Anteile der
Raiffeisen International (RBI) notierten dagegen 0,7 Prozent tiefer.
spo/sto
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Autor: - APA/spo/sto
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