AKTIE IM FOKUS: Uniper vom Bären zum Bullen und wieder zurück |
05.06.2023 11:33:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei Uniper haben Spekulanten
derzeit das Sagen: So schnell, wie der Aktienkurs des
verstaatlichten Versorgers zuletzt stieg, so rasant geht derzeit der
Verfall. Am Montag brachen die Papiere nochmals um fast 22 Prozent
ein und kosteten damit 4,851 Euro.
Nach der Unternehmensmeldung vom 23. Mai hatten sich die Papiere in
wenigen Tagen bis Anfang Juni mehr als verdoppelt bis auf etwas über
acht Euro und den höchsten Stand seit Ende November 2022 erreicht.
Ausgehend vom Rekordtief Ende Dezember 2022 bei 2,09 Euro hatte sich
der Kurs fast vervierfacht. Uniper hatte mitgeteilt, dass man dank
Absicherungsgeschäften "signifikante Gewinne aus der
Ersatzbeschaffung von Gasmengen" für russische Lieferkürzungen
erwartet. Weitere Eigenkapitalerhöhungen des Bundes würden daher
nicht mehr erforderlich sein.
Weil Uniper-Finanzchefin Jutta Dönges das Ziel ausgerufen hatte,
Uniper als eigenständiges Unternehmen möglichst rasch wieder in
überwiegend private Hände zu geben, spekulierten Anleger auf eine
Re-Privatisierung und trieben so den Kurs in immer größere Höhen.
Die Aktien seien zum Spielball von Spekulanten geworden, schrieben
die Charttechnik-Experten von Stock3 am Freitag. Dies sei auch nicht
überraschend, da sie sich zu 99 Prozent im Besitz des Staates
befänden und nur rund ein Prozent der Aktien frei gehandelt würden,
und zwar überwiegend von Kleinanlegern. "Bei einem so geringen
Streubesitz können Kursbewegungen in die eine oder andere Richtung
gerne einmal übertrieben groß ausfallen", hieß es weiter. Mit großen
Kursbewegungen in beide Richtungen müsse gerechnet werden.
So fand denn auch der jüngste Hype am Freitag erst einmal sein Ende.
Anleger strichen Gewinne ein, was die Aktien um mehr als ein Fünftel
abstürzen ließ. Zusammen mit dem Minus vom Wochenstart beläuft sich
der Abschlag der letzten beiden Handelstage auf 38 Prozent.
Ende November waren die Aktien nach Meldungen über eine weitere hohe
Kapitalerhöhung eingebrochen. Diese war nötig geworden, weil der
Versorger wegen fehlender russischer Gaslieferungen ins Straucheln
geraten war und Gas teuer zukaufen musste. Hintergrund ist der
russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die deshalb von der
westlichen Staatengemeinschaft verhängten Sanktionen gegen Russland,
weshalb Russland die direkten Lieferungen nach Deutschland erst
einschränkte und dann stoppte. Inzwischen hat aber der Preis für
europäisches Erdgas wieder das Vorkriegsniveau erreicht./ajx/ag/jha/
ISIN DE000UNSE018
AXC0101 2023-06-05/11:33
|
Autor: - dpa-AFX
|
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
DAX | 15.405,49 | -151,80 | -0,98% |
TecDax | 2.996,46 | -28,31 | -0,94% |
MDAX | 26.129,86 | -406,39 | -1,53% |
Dow Jones (EOD) | 33.963,84 | -106,58 | -0,31% |
Nasdaq 100 | 14.701,10 | 6,85 | 0,05% |
S & P 500 (EOD) | 4.320,06 | -9,94 | -0,23% |
SMI | 11.014,26 | -0,50 | -0,00% |
|
EUR/US$ | 1,0591 | -0,01 | -0,51% |
EUR/Yen | 157,5910 | -0,35 | -0,22% |
EUR/CHF | 0,9661 | 0,00 | 0,05% |
EUR/Brit. Pfund | 0,8674 | -0,00 | -0,27% |
Yen/US$ | 0,0067 | 0,00 | -0,25% |
CHF/US$ | 1,0962 | -0,01 | -0,55% |
|
baha Brent Indication | 93,98 | 0,22 | 0,23% |
Gold | 1.925,30 | -0,69 | -0,04% |
Silber | 23,58 | -0,08 | -0,35% |
Platin | 920,43 | -22,40 | -2,38% |
|
|
|