ANALYSE: HSBC sieht zu großen Bewertungsunterschied bei den Online-Apotheken |
09.06.2023 11:42:00 |
LONDON (dpa-AFX) - Die Online-Apotheken DocMorris und
Shop Apotheke eint das Warten auf die breite
Einführung des E-Rezepts in Deutschland. Laut der britischen
Investmentbank HSBC ist sie der entscheidende Kurstreiber für beide
Unternehmensaktien. Angesichts dieser zentralen Gemeinsamkeit sei
der Bewertungsabstand zwischen den Aktien der beiden
Online-Apotheken allerdings zu groß - er habe zuletzt sogar ein
Extremniveau erreicht, schrieb Analyst Christopher Johnen in einer
am Freitag vorliegenden Studie. Daraus ergäben sich Chancen.
Der Markt sei zu negativ für DocMorris und zu optimistisch für die
Shop Apotheke. Wer an das Potenzial des E-Rezepts glaube, der sei
nun bei DocMorris richtig, ergänzte Johnen. Das heiße zwar nicht,
dass die Shop Apotheke nicht gut aufgestellt sei, aber DocMorris sei
eben nicht mehr so schwach, wie wohl immer noch viele glaubten. Zwar
sei ein Bewertungsabschlag von DocMorris im Vergleich zur Shop
Apotheke gerechtfertigt, dieser sei aber mittlerweile überraschend
groß geworden.
Deshalb stuft der HSBC-Analyst DocMorris von "Hold" auf "Buy" nach
oben und erhöht das Kursziel leicht auf 52 Franken. Die Shop
Apotheke wird dagegen von "Hold" auf "Reduce" abgestuft, das
Kursziel allerdings von 55 auf 72 Euro angehoben.
Die Aktien drifteten daraufhin kurzzeitig auseinander, gaben aber
schließlich beide deutlich nach: Für die Papiere der Shop Apotheke
ging es um 4,6 Prozent auf 92,52 Euro abwärts, die Anteilsscheine
von DocMorris drehten in der Schweiz ins Minus und verloren 5,4
Prozent auf 30 Franken.
Die Investoren seien zuletzt zu sehr auf die guten Nachrichten bei
der Shop Apotheke aufgesprungen, argumentiert Johnen. Er nennt unter
anderem den am 19. Juni anstehenden Aufstieg in den MDax
und die jüngste Kooperation mit Galenica
. Vor rund einem Monat hatten die Wettbewerbsbehörden
das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Schweizer
Gesundheitsdienstleister genehmigt. Der Aktienkurs der Shop Apotheke
sei mittlerweile über die Fundamentaldaten hinausgeschossen, so
Johnen.
Gleichzeitig würden viele Investoren die Probleme bei DocMorris als
permanent ansehen, während der Analyst sie lediglich als temporär
einstuft. Das Hauptproblem sei die schwache Bilanz, welche sich mit
dem jüngsten Verkauf des Schweizer Geschäfts jedoch erübrigt habe.
Die Veräußerung dürfte DocMorris "weitgehend schuldenfrei" machen
und rund 360 Millionen Franken in die Kassen spülen, wie das
Unternehmen selbst im Februar mitgeteilt hatte.
Seit diesem Verkauf ist klar, dass sich DocMorris auf den deutschen
Markt konzentriert, wo die Schweizer im vergangenen Jahr auch den
Großteil ihres Umsatzes gemacht haben. Eine schrittweise
Verbesserung der operativen Performance gegen Jahresende sollte laut
Johnen den Markt daran erinnern, dass Deutschland weiterhin ein
Duopol sei und eben nicht nur die Shop Apotheke allein eine wichtige
Rolle spiele.
HSBC stuft solche Aktien mit "Buy" ein, deren Kursziel mehr als 20
Prozent über dem aktuellen Kurs liegt. Liegt das Ziel zwischen 5 und
20 Prozent über dem aktuellen Kurs, kann die Einstufung auch "Hold"
lauten. HSBC stuft solche Aktien mit "Reduce" ein, deren Kursziel
mehr als 20 Prozent unter dem aktuellen Kurs liegt. Liegt das Ziel
zwischen 5 und 20 Prozent unter dem aktuellen Kurs, kann die
Einstufung auch "Hold" lauten./niw/ag/mis
Analysierendes Institut HSBC Trinkaus & Burkhardt.
Veröffentlichung der Original-Studie: 08.06.2023 / 10:25 / GMT
Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: / Uhrzeit in Studie nicht
angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben
ISIN CH0042615283 NL0012044747
AXC0103 2023-06-09/11:42
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Autor: - dpa-AFX
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