VW-Lkw-Tochter Traton: Abgasnorm Euro 7 kostet uns eine Milliarde Euro |
10.06.2023 01:05:00 |
BERLIN/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die VW-Lkw-Holding Traton
rechnet für die angedachte Abgasnorm
Euro 7 mit Mehrkosten in Milliardenhöhe. "Man bürdet uns für den
Fall, dass das Gesetz so kommt wie jetzt geplant, enorme Kosten von
grob geschätzt rund einer Milliarde Euro in der Gruppe für die
Investition in eine auslaufende Technologie auf, obwohl wir vor
einer gewaltigen Transformation stehen", sagte der Chef der
Traton-Marke MAN, Alexander Vlaskamp, im Interview der "Welt am
Sonntag" ("WamS"). "Die vorgeschlagenen Regeln zur Reinigung sind so
streng definiert, dass wir de facto mehr Kraftstoff benötigen und
die Stickoxide trotzdem nur marginal abgesenkt werden", sagte der
Manager. Vlaskamp forderte statt der neuen Abgasnorm Subventionen
für den Kauf neuer Lkw mit Euro-6-Standard, um ältere Fahrzeuge zu
ersetzen.
Die Autobranche - sowohl Pkw- als auch Lkw-Hersteller - lobbyieren
stark gegen die Verabschiedung neuer EU-Abgasnormen für
Verbrennerantriebe. Die Hersteller erwarten vor allem Mehrkosten, um
den strengeren Regeln entsprechen zu können - angesichts des
abzusehenden Schwenks hin zu abgasfreien Elektro- und womöglich auch
Brennstoffzellenantrieben halten sie den Aufwand aber für zu hoch.
Die EU-Kommission hält dagegen, dass unter anderem Schadstoffe,
deren Ausstoß bereits durch die geltende Euro-6-Norm geregelt ist,
in einigen Bereichen durch die bislang vorgeschriebenen
Prüfverfahren nicht abgedeckt sind.
Nicht nur in Brüssel herrscht Streit, weil einige Länder die neuen
Abgasregeln blockieren wollen. Auch in der Bundesregierung gibt es
Knatsch. Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) dringt darauf, dass
Euro 7 innerhalb eines Jahres auf den Weg gebracht wird. Der
Koalitionspartner FDP ist dagegen, Verkehrsminister Volker Wissing
sprach jüngst von einem Fehler, die Automobilindustrie und die
Nutzfahrzeughersteller mit erheblichen Kosten zu belegen.
Die EU-Kommission hatte im November Vorschläge für eine
Überarbeitung der Schadstoffgrenzwerte wie Stickoxide gemacht. Neu
ist für die geplante Norm Euro 7 auch, dass künftig Schadstoffe wie
Feinstaub durch Reifenabrieb und Bremsen reguliert werden sollen.
Das heißt, auch Elektroautos und Wasserstofffahrzeuge wären von den
Regeln betroffen. EU-Staaten und Europaparlament müssen noch über
das Vorhaben verhandeln und sich auf eine gemeinsame Linie
verständigen. Es ist derzeit vorgesehen, dass die Regeln 2025
beziehungsweise für Lkw und Busse 2027 in Kraft treten
sollen./men/ag
ISIN DE0007664039 DE000TRAT0N7
AXC0001 2023-06-10/01:05
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Autor: - dpa-AFX
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