Devisen: Euro über 1,09 US-Dollar - Wachstumssorgen belasten britisches Pfund |
21.06.2023 12:01:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am
Mittwoch über 1,09 US-Dollar behauptet. Die Gemeinschaftswährung
notierte gegen Mittag bei 1,0925 Dollar und damit in etwa auf dem
Niveau vom Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den
Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0933 Dollar festgesetzt.
Zur Wochenmitte steht an den Finanzmärkten die US-Geldpolitik im
Mittelpunkt. Am Nachmittag absolviert US-Notenbankchef Jerome Powell
seinen halbjährlichen Auftritt vor dem Repräsentantenhaus. Vor einer
Woche hatte die Federal Reserve eine Zinspause eingelegt, zugleich
aber weitere Leitzinsanhebungen in Aussicht gestellt. Die Märkte
waren von der Entschlossenheit der Fed, die sich seit mehr als einem
Jahr gegen die hohe Inflation stemmt, überrascht worden.
Die Anleger erhofften sich nun weitere Hinweise darauf, wie
wahrscheinlich diese straffe Vorgehensweise der US-Notenbank
wirklich ist, schrieb Devisenexpertin Antje Praefcke von der
Commerzbank. Denn so richtig nehme der Markt der Fed ihre
restriktive Haltung nicht ab, sondern baue hier mehr auf die
Europäische Zentralbank, wie der deutliche Anstieg des Euro nach der
EZB-Sitzung am Donnerstag gezeigt habe.
Das britische Pfund reagierte nur kurz mit Gewinnen auf die
hartnäckige Inflation in Großbritannien. Im Mai war diese zur
Überraschung von Analysten nicht weiter zurückgegangen. Die
Kerninflation ohne schwankungsanfällige Preise von Energie,
Nahrungs- und Genussmitteln stieg sogar an.
Die Entwicklung setzt die britische Notenbank unter Zugzwang, bei
ihrer Sitzung am Donnerstag die Zinsen weiter anzuheben. Höhere
Zinsen stützen normalerweise eine Währung, doch im Handelsverlauf
geriet das britische Pfund gegenüber Euro und Dollar unter Druck.
Händler nannten als Grund die Furcht vor einer stagnierenden
Wirtschaft bei zugleich hoher Teuerung. Schon jetzt spürt die
Wirtschaft den Gegenwind der kräftigen Zinsanhebungen. Ein großes
Thema sind etwa die stark gestiegenen Hypothekenzinsen, die die
Baufinanzierung für die Haushalte erheblich verteuern./la/jsl/jha/
ISIN EU0009652759 EU0009652627
AXC0122 2023-06-21/12:01
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Autor: - dpa-AFX
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