ROUNDUP 2: US-Apothekenkette Walgreens mit schwachem Geschäft - Kurseinbruch |
27.06.2023 17:22:00 |
(neu: Kursreaktion nach Börsenstart)
DEERFIELD (dpa-AFX) - Ein weiterhin rückläufiges Geschäft mit
Covid-Produkten und eine glimpflich verlaufene Grippesaison haben
der US-Apothekenkette Walgreens Boots Alliance im
abgelaufenen Quartal zugesetzt. Zudem mache sich noch immer das
unsichere Umfeld und die Zurückhaltung vieler Kundinnen und Kunden
bemerkbar, teilte das im US-Leitindex Dow Jones
notierte Unternehmen am Dienstag in Deerfield mit. Der Vorstand
kürzte wegen des anhaltend herausfordernden Umfelds seine
Gewinnprognosen für das Jahr und kündigte härtere Sparmaßnahmen an.
Der Kurs der Wallgreens-Aktie brach nach den Neuigkeiten zeitweise
um fast elf Prozent ein.
Damit fiel der Kurs im frühen US-Handel auf den tiefsten Stand seit
der Übernahme von Alliance Boots durch die Apothekenkette Walgreens
Ende 2014. Zuletzt lag das Papier noch mit 9,0 Prozent im Minus bei
28,75 US-Dollar und war damit klares Schlusslicht im US-Leitindex
Dow Jones Industrial . Im Jahr 2015 hatte die Aktie in
der Spitze noch mehr als 97 Dollar gekostet. Allein seit Anfang 2023
hat sie fast ein Viertel an Wert eingebüßt.
RBC-Analyst Ben Hendrix sprach von verfehlten Erwartungen im Zuge
eines schwachen Geschäfts mit Impfungen und Tests rund um Covid.
Laut Evercore-Expertin Elizabeth Anderson führte vor allem das
Apothekengeschäft in den USA zu dem schwachen Quartalsergebnis.
Laut der neuen Prognose des Managements dürfte der bereinigte Gewinn
je Aktie im noch bis Ende August laufenden Geschäftsjahr 2022/23 nun
auf 4,00 bis 4,05 Dollar zurückgehen. Zuvor hatte das Management um
Chefin Rosalind Brewer noch 4,45 bis 4,65 Dollar anvisiert. In
dritten Geschäftsquartal bis Ende Mai konnte Walgreens Boots
Alliance den Wert zwar trotz des schwachen Covid-Geschäfts im
Vergleich zum Vorjahr um gut 3 Prozent auf 1 Dollar steigern. Dies
war jedoch weniger als von Analysten erwartet.
Inklusive aller Sondereffekte musste der Konzern einen
Gewinneinbruch um fast 60 Prozent verkraften. Dabei schlugen unter
anderem Wertminderungen im Zusammenhang mit Lizenzen in
Großbritannien negativ zu Buche.
Dadurch geriet der Konzern trotz einer Umsatzsteigerung um knapp 9
Prozent auf 35,4 Milliarden Dollar (rund 32,5 Mrd Euro) im
operativen Geschäft noch stärker in die roten Zahlen als vor einem
Jahr. Letztlich sicherte der Verkauf seiner restlichen Anteile am
Arzneimittelgroßhändler Amerisourcebergen sowie am
Infusionsspezialisten Option Care Health unter dem Strich einen
Gewinn von 118 Millionen Dollar. Ein Jahr zuvor hatte die Kette
allerdings mit 289 Millionen Dollar noch fast das Zweieinhalbfache
verdient.
Konzernchefin Brewer spitzt jetzt den Rotstift und hob das Ziel für
das laufende Sparprogramm an: Bis 2024 sollen die Kosten statt zuvor
geplanter 3,5 Milliarden um insgesamt 4,1 Milliarden Dollar
heruntergehen. Der Konzern werde hierfür sofortige Maßnahmen
ergreifen, hieß es. Auf diese Weise soll das Unternehmen im
kommenden Jahr wieder ein nachhaltiges Ergebniswachstum im
Tagesgeschäft erzielen./tav/stw/he
ISIN US9314271084
AXC0240 2023-06-27/17:22
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Autor: - dpa-AFX
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