Devisen: Euro nach Kursrutsch etwas unter Druck - Japanischer Yen sackt ab |
21.07.2023 17:08:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat nach dem
Vortagesrutsch ein wenig nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung
kostete am Freitagnachmittag 1,1115 US-Dollar und damit etwas
weniger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs auf 1,1123 (Donnerstag: 1,1197) US-Dollar fest. Der
Dollar kostete damit 0,8990 (0,8931) Euro.
Am Donnerstag hatte eine Dollar-Stärke den Euro unter Druck gesetzt,
und der Kurs war um bis zu ein Cent abgerutscht. Unter anderem
hatten robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt die Spekulation auf weiter
steigende Zinsen durch die US-Notenbank Fed im Kampf gegen die hohe
Inflation verstärkt. Die Aussicht auf Zinserhöhungen stützt in der
Regel den Kurs einer Währung.
Derweil geriet der japanische Yen gegenüber allen anderen wichtigen
Währungen deutlich unter Druck. Händler begründeten dies mit einer
Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach Vertreter der Bank
of Japan derzeit informierten Personen zufolge keine dringende
Notwendigkeit sehen, sich mit den Nebenwirkungen ihres Programms zur
Steuerung der sogenannten Renditestrukturkurve zu befassen. Dieses
zielt darauf ab, durch den Kauf von Anleihen die kurz- und
mittelfristigen Zinsen auf niedrigem Niveau zu halten. Dadurch soll
verhindert werden, dass die Kreditkosten der Unternehmen steigen.
Die Renditestrukturkurve beschreibt die zeitliche Struktur der
Anleiherenditen.
Allerdings ist im Zuge der auch in Japan mittlerweile relativ hohen
Inflation die Steuerung der Renditestrukturkurve schwieriger
geworden, weil der Aufwärtsdruck bei den Renditen zugenommen hat. Am
Freitag wurde bekannt, dass sich die Teuerung in Japan im Juni wie
erwartet wieder etwas verstärkt hat. Bei der Zinsentscheidung der
japanischen Notenbank am kommende Freitag wird damit gerechnet, dass
die Währungshüter an ihrer extrem lockeren Geldpolitik festhalten
werden. Diese Aussicht lastet derzeit auf dem Yen.
Nach Ansicht von Edgar Walk, Chefvolkswirt des Vermögensverwalters
Metzler Asset Management, könnte die Notenbank von Japan eine
Anpassung an ihrer Politik der Renditestrukturkurvensteuerung
vornehmen. Denn der Anleihemarkt in Japan sei durch erhebliche
Illiquidität und Verzerrungen gekennzeichnet. Eine Anhebung der
Renditeobergrenze von 0,5 auf 1,0 Prozent könnte die
Funktionsfähigkeit des Anleihemarktes deutlich verbessern. Zudem
würde damit der japanische Yen gestärkt werden.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,86706 (0,86920) britische Pfund, 157,63 (156,35)
japanische Yen und 0,9630 (0,9635) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1961 Dollar
gehandelt. Das waren rund 8 Dollar weniger als am Vortag./la/bek/he
ISIN EU0009652759 EU0009652627
AXC0199 2023-07-21/17:08
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Autor: - dpa-AFX
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