Berlin und Brandenburg legen Gesetz für schnelleren Schienenausbau: vor |
19.09.2023 16:42:00 |
POTSDAM/BERLIN (dpa-AFX) - Berlin und Brandenburg wollen mit einem
eigenen Gesetzentwurf den Ausbau von Bahnstrecken in Deutschland
beschleunigen. Die Gesetzesinitiative soll am 29. September in den
Bundesrat - also die Länderkammer - eingebracht werden. Brandenburgs
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte am Dienstag nach dem
Kabinettsbeschluss in Potsdam, es sei ein Turbo für den
klimafreundlichen Schienenverkehr nötig. "In Deutschland sind wir
beim Ausbau des Schienenverkehrs zu langsam."
Mit dem Beschleunigungsgesetz sollen Bahnprojekte mindestens doppelt
so schnell realisiert werden können wie bisher. Woidke sagte, er
rechne mit einer Zeitersparnis von mehr als 50 Prozent.
Schienenbauverfahren sollten dann noch 5 bis 7 Jahre dauern. "Heute
liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 15 bis 20 Jahren", sagte
der Regierungschef.
Er hoffe auf die Zustimmung im Bundesrat, so dass der Gesetzentwurf
dann in den Bundestag komme, sagte Woidke. "Ich habe viel positives
Feedback aus anderen Bundesländern." Die Offensive der Länder solle
die Bundesregierung bei der Beschleunigung von
Infrastrukturprojekten unterstützen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Ländern, Kommunen und der
Opposition mit Ausnahme der AfD einen "Deutschland-Pakt"
vorgeschlagen. Damit will er vor allem Genehmigungsverfahren
beschleunigen, die Verwaltung digitalisieren und Unternehmen
unterstützen.
Allein das Bundesverwaltungsgericht soll bei Klagen zuständig sein
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass für Klagen gegen Genehmigungen
künftig nur noch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zuständig
ist. Damit sollen nicht mehr wie bisher mehrere juristische
Instanzen nötig sein. Die Einschränkung von Rechtsmitteln halte er
hier für gerechtfertigt und verfassungsgemäß, sagte Woidke. Das
Bundesverfassungsgericht habe mit einem Urteil aus dem Jahr 2021 die
Politik verpflichtet, beim Klimaschutz deutlich schneller
voranzukommen.
Wiederherstellung eines zweites Gleises soll schneller gehen
Zudem soll es beim Bau eines zweiten Gleises an bereits bestehenden
Strecken nicht mehr nötig sein, auch weitere Trassen zu prüfen.
Somit soll die Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung
eingeschränkt werden und das Verfahren schneller werden. Dies
betreffe vor allem Bahnstrecken in Ostdeutschland, da hier zweite
Gleise abgebaut worden seien als "Reparationsleistung an die
damalige Sowjetunion", etwa in den 50er Jahren. Die Bahnprojekte
Berlin-Cottbus und Berlin-Stettin hängen laut Woidke damit zusammen.
Woidke will auch Beschleunigung im Bereich Wohnen
Ministerpräsident Woidke sagte, die Beschleunigung beim
Schienenverkehr reiche nicht aus. "Wir müssen mit ähnlichen
Instrumenten auch im Bereich Wohnen aktiver werden." Hier sei
Brandenburg mit Berlin ebenfalls schon im Gespräch. "Wir müssen und
wollen mehr bauen", sagte Woidke. Auch die Bauherren sollten etwa
von Bürokratie entlastet werden./mow/DP/stw
AXC0189 2023-09-19/16:42
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Autor: - dpa-AFX
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