ROUNDUP 2: Generationswechsel bei Fox und News Corp.: Murdoch übergibt an Sohn |
21.09.2023 17:41:00 |
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NEW YORK (dpa-AFX) - Der mächtige Medienunternehmer Rupert Murdoch
tritt als Chef der US-amerikanischen Fox-Gruppe und des Verlags News
Corp . zurück. Der 92-Jährige übergebe die Leitung an
seinen Sohn Lachlan, wie die Unternehmen am Donnerstag mitteilten.
Lachlan Murdoch gratulierte seinem Vater laut Mitteilung zu dessen
"außergewöhnlicher 70 Jahre langen Karriere" und bedankte sich bei
ihm für "seine Vision, seinen Pioniergeist, seine standhafte
Entschlossenheit und sein anhaltendes Vermächtnis". Rupert Murdoch
werde beiden Unternehmen weiter "geschätzten Rat" geben.
Zuvor hatte sich Rupert Murdoch Fox News zufolge bereits selbst
schriftlich an die Mitarbeitenden gewandt: "Ich schreibe Ihnen, um
Ihnen allen mitzuteilen, dass ich mich entschieden habe, in die
Rolle des emeritierten Vorstandsvorsitzenden bei Fox und News zu
wechseln", schrieb der Medienunternehmer. "Während meines gesamten
Berufslebens habe ich mich täglich mit Neuigkeiten und Ideen
beschäftigt, und daran wird sich auch nichts ändern. Aber jetzt ist
der richtige Zeitpunkt für mich, andere Rollen zu übernehmen."
Über Murdochs Abgang und mögliche damit verbundene Veränderungen in
der Unternehmensführung war schon seit langem spekuliert worden. Der
52-jährige Lachlan Murdoch arbeitet schon seit vielen Jahren
gemeinsam mit seinem Vater in den Medienunternehmen. Auch sein 50
Jahre alter Bruder James Murdoch war eine Zeit lang als möglicher
Nachfolger seines Vaters angesehen worden, hatte den Konzern jedoch
2020 verlassen. Danach galt der Weg an die Spitze als frei für
Lachlan - als Kronprinz seines Vaters angesehen, soll er die
Unternehmen in dessen Sinne weiterführen.
Die Murdoch-Unternehmen sind momentan in keiner einfachen Lage. Im
April hatten sich der Fernsehsender Fox News und der
Wahlmaschinenhersteller Dominion im Rechtsstreit um
Verleumdungsvorwürfe rund um unbelegte Wahlbetrugsbehauptungen zur
Präsidentenwahl 2020 außergerichtlich geeinigt - auf einen von Fox
zu zahlenden Schadenersatz von 787,5 Millionen US-Dollar. Kurz
darauf trennte sich der Sender von seinem rechten Quotenliebling,
dem Moderator Tucker Carlson.
US-Medienexperten wiesen darauf hin, dass Rupert Murdoch immer noch
einen sehr großen Einfluss auf die von ihm gegründeten Unternehmen
haben werde - und dass es nicht einfach werde für seinen Sohn.
"Rupert Murdoch hat immer gesagt, dass er niemals in den Ruhestand
gehen würde", kommentierte der frühere CNN-Moderator Brian Stelter,
der gerade an einem Buch über Fox News arbeitet. "Heute ist er den
Schritt gegangen, der seinem Ruhestand am nächsten kommen wird."
Die Moderatorin Kara Swisher, die für mehrere Medien der Konkurrenz
arbeitet, wagte eine "Vorhersage": "Das wird eine kurze Regentschaft
für den Kronprinzen."
Der 1931 geborene Murdoch fing mit dem Aufbau seines globalen
Medien-Imperiums bereits im Alter von 22 Jahren an, mit einer
Zeitung in seinem Heimatland Australien. Dann ging es in den
Jahrzehnten immer weiter, er baute sein Portfolio aus. Mit
Boulevardblättern setzte er kompromisslos auf
Sensationsjournalismus, mit Sendern wie Fox News später auf rechte
politische Meinungsmache, die auch als Wegbereiter etwa für Donald
Trump gesehen wird.
Bereits in den 1970er Jahren hatte Murdoch sein Medienimperium auf
die USA erweitert. Zum Portfolio gehören mittlerweile neben der
Fox-Sendergruppe unter anderem auch die Zeitungen "New York Post",
das Boulevardblatt "The Sun" in Großbritannien und die
US-Finanzzeitung "Wall Street Journal".
Murdochs enge Beziehungen zur Macht und sein Geschick, die
politische Elite für seine Interessen einzuspannen, sind legendär.
"Republikaner dachten ursprünglich, dass Fox für uns arbeite. Nun
stellen wir fest, dass wir für Fox arbeiten", sagte der
Redenschreiber des früheren US-Präsidenten George W. Bush, David
Frum, einmal in einem TV-Interview.
Auch privat sorgte Murdoch immer wieder für Schlagzeilen. Viermal
war der Medienunternehmer verheiratet, zuletzt von 2016 bis 2022 mit
der Schauspielerin Jerry Hall. Aus den Ehen stammen sechs Kinder. Im
März hatte er eine weitere Verlobung angekündigt, diesmal mit der
66-jährigen Ann Lesley Smith. Medienberichten zufolge wurde die
Verlobung jedoch nur rund zwei Wochen später schon wieder
aufgelöst./scb/cah/DP/stk
ISIN US65249B1098
AXC0258 2023-09-21/17:41
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Autor: - dpa-AFX
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