Wiener Börse 2 - Vierter Verlusttag in Folge für ATX / Nahostkonflikt gibt Richtung an den Märkten an - Rosenbauer nach besserem Ausblick mit Zuwächsen |
20.10.2023 18:05:00 |
Die Wiener Börse hat den Freitagshandel mit Abgaben
bestritten. Den vierten Tag in Folge schloss der ATX somit im Minus,
am Berichtstag verlor er dabei satte 1,55 Prozent auf 3.034,48
Einheiten. Der ATX Prime sank um 1,52 Prozent auf 1.528,17 Zähler.
Der wieder aufgeflammte Nahostkonflikt gab zum Wochenschluss
weiterhin die Richtung an den Märkten an. Die internationalen
Finanzplätze würden unter den Sorgen vor einer Eskalation des
Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas leiden, hieß es
von einem Marktbeobachter.
Vor diesem Hintergrund kamen Konjunkturdaten aus Deutschland und
Japan kaum Beachtung zu. In beiden Ländern war die Teuerung im
September auf dem Rückzug. So fielen deutsche Erzeugerpreise
gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,7 Prozent. Die Kerninflation im
fernöstlichen Land sank zum ersten Mal seit über einem Jahr unter
die Drei-Prozent-Grenze.
Unternehmensseitig steigerten sich die Aktien der Rosenbauer
trotz der trüben Marktstimmung um 1,1 Prozent. Der
oberösterreichische Feuerwehrausrüster hat seinen Ausblick für das
Jahr 2023 angehoben. Der Vorstand rechnet nun mit einem Umsatz von
1,1 Mrd. Euro (vorher: über 1 Mrd. Euro), die EBIT-Marge soll auf
3,5 Prozent (vorher: 3,0 Prozent) steigen. Das entspreche einer
Ergebnisverbesserung um etwa 20 Prozent, schrieb das Unternehmen in
einer Aussendung am Freitag.
Unter den weiteren Einzelwerten dürften sich angesichts der
wieder aufgenommenen Aktienbewertung der Lenzing durch die Deutsche
Bank die Blicke auf die Anteile des Faserherstellers gerichtet
haben. Analyst Lars Vom-Cleff hatte das Kursziel mit einem
"Hold"-Votum auf 45 Euro festgesetzt. Die Titel gaben allerdings um
2,3 Prozent auf 34,30 Euro nach.
Raiffeisen verloren 0,9 Prozent. Das Geldhaus bereitet ihre
Russland-Tochter weiter auf einen Verkauf vor. Ob es allerdings dazu
kommen kann, hänge von externen Faktoren ab, also von Entscheidungen
mehrerer russischer Behörden, unter anderem einem Gutachten zum
Firmenwert, sagte Risikovorstand Hannes Mösenbacher auf der
Gewinn-Messe. "Derzeit sind wir genau in diesem Prozess, bekommen
wir die Genehmigungen oder nicht".
OMV verloren 1,7 Prozent. Der Staatsfonds Mubadala Investment aus
Abu Dhabi und der japanische Öl- und Gasexplorer Inpex zählen
Insidern zufolge zu den Interessenten für eine Übernahme des
malaysischen Öl- und Gasunternehmens SapuraOMV. Der Unternehmenswert
des in Kuala Lumpur ansässigen 50:50 Joint Ventures zwischen der
malaysischen Sapura Energy und der OMV beläuft sich früheren Angaben
zufolge auf etwa 1,2 Mrd. US-Dollar.
Deutlich stärkere Verluste von 4,1 Prozent verbuchten im ATX die
Anteilsscheine der BAWAG. AT&S sanken um 3,4 Prozent und voestalpine
um 2,9 Prozent.
In der kommenden Woche richtet laut den Experten der UniCredit
die Aufmerksamkeit bei Aktien vor allem auf die anstehenden
Quartalszahlen wichtiger US-Techkonzerne. Die bereits hohen
Bewertungen und Gewinnerwartungen setzten die Messlatte für
Überraschungen hoch. Entsprechend gebe es das Risiko von
Gewinnmitnahmen. Darüber hinaus wird die Europäischen Zentralbank
(EZB) ihre Zinsentscheidung treffen.
sto/spa
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Autor: - APA/sto/spa
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