AKTIE IM FOKUS: Sartorius weiter auf Talfahrt - Tief seit April 2020 |
23.10.2023 11:00:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der freie Fall der Sartorius-Aktien
infolge einer Senkung der Jahresziele von Mitte
Oktober hat sich am Montag fortgesetzt. Die Papiere des Pharma- und
Laborausrüsters sackten am Vormittag als Schlusslicht in einem
schwachen Dax um 3,50 Prozent auf 231,60 Euro ab.
Damit markierten sie zum Wochenauftakt ein weiteres Tief seit April
2020, nachdem sie während des Biotech-Booms in der Corona-Krise
gegen Ende 2021 noch bis auf fast 632 Euro gestiegen waren.
Mitte Oktober hatten die Göttinger ihren Jahresausblick reduziert.
Dem Unternehmen macht nach dem Ende der Pandemie ein überraschend
lange andauernder Lagerbestandsabbau sowie relativ niedrige
Produktionsniveaus einiger Kunden zu schaffen. Hinzu kommt eine
insgesamt gedämpfte Investitionstätigkeit von Kunden vor allem in
China und den USA.
Anleger sorgen sich auch hinsichtlich der mittelfristigen
Perspektiven. So hatte Sartorius zwar vor rund zwei Wochen den
"grundsätzlich positiven mittel- und langfristigen Marktausblick"
bestätigt. Allerdings hatte es auch geheißen, die Mittelfristziele
würden aktuell überprüft und eine Aktualisierung werde ebenfalls
Anfang kommenden Jahres mitgeteilt. Bis dahin besteht Unsicherheit,
dies sorgt bei Anlegern für Unbehagen.
Seit der Senkung des Ausblicks summieren sich die Kursverluste von
Sartorius nun schon auf rund 28 Prozent. 2023 steht ein Minus von 37
Prozent auf dem Kurszettel. Damit sind die Aktien zweitschwächster
Wert im deutschen Leitindex Dax, der aktuell noch auf ein Plus von
rund sechs Prozent verbucht.
Mit dem Minus haben die Papiere zudem inzwischen fast alle Gewinne
aus der Corona-Pandemie aufgezehrt. Ende 2019 hatten die Papiere
noch rund 200 Euro gekostet. Trotz der Verluste seit dem Rekordhoch
ist die Aktie deutlich teurer als vor zehn Jahren. Im Oktober 2013
war die Aktie noch weniger als 20 Euro wert; vor 20 Jahren waren es
weniger als 2 Euro.
Das Unternehmen wird derzeit an der Börse mit knapp 16 Milliarden
Euro bewertet. Großaktionäre sind die Erben des Firmengründers und
das US-Unternehmen Bio-Rad Laboratories. Das Kapital ist in Stamm-
und Vorzugsaktien aufgeteilt. Letztere sind seit September 2021 im
Dax notiert. Da der Streubesitz der Vorzugsaktien inzwischen nur
noch bei knapp sechs Milliarden Euro liegt, könnte die Zugehörigkeit
zur ersten deutschen Börsenliga mittelfristig wieder gefährdet
sein./mis/ajx/zb/jha/
ISIN DE0007165631 FR0013154002
AXC0240 2023-10-23/11:00
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Autor: - dpa-AFX
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