ROUNDUP/Aktien New York: US-Börsen stabilisieren sich nach jüngster Talfahrt |
23.10.2023 17:27:00 |
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den zuletzt deutlichen Kursverlusten an
den US-Börsen hat am Montag eine Stabilisierung eingesetzt. Die
moderaten Verluste zum Handelsstart verringerten sich nach und nach.
Dennoch bleiben die Sorgen über eine Eskalation des Gaza-Kriegs im
Nahen Osten präsent. Außerdem belasten die deutlich gestiegenen
Kapitalmarktzinsen.
Der Dow Jones Industrial pendelt aktuell um seinen
Schlussstand am Freitag. Zuletzt zeigte er sich mit 0,01 Prozent im
Minus bei 33 122,33 Punkten. In der vergangenen Woche hatte der
bekannteste Wall-Street-Index 1,6 Prozent eingebüßt. Der marktbreite
S&P 500 stieg am Montag zuletzt um 0,13 Prozent auf
4229,48 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte
Index Nasdaq 100 rückte um 0,31 Prozent auf 14 606,00
Zähler vor.
Am US-Rentenmarkt gab zugleich die Rendite für zehnjährige
Staatsanleihen etwas nach. Zeitweise war sie - erstmals seit 2007 -
wieder über fünf Prozent gestiegen. Aktuell liegt sie bei 4,9
Prozent.
Die US-Notenbank hatte zwar zuletzt Signale für künftig unveränderte
Leitzinsen gegeben, die Finanzmärkte trauen dem aber nicht.
Offensichtlich herrscht die Auffassung vor, dass für den Kampf gegen
die hohe Inflation weiterhin eine straffe Geldpolitik nötig sein
dürfte. Außerdem wird befürchtet, dass die US-Regierung wegen des
hohen Staatsdefizits verstärkt Anleihen auf den Markt bringen
könnte. Damit würde das Angebot weiter steigen, der Kurs der
Anleihen fallen und im Gegenzug die Renditen steigen.
Mit Blick auf die Nahost-Krise gehen die diplomatischen Bemühungen
um eine Deeskalation weiter. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
wird am Dienstag in Israel erwartet. Die USA haben zudem einem
Zeitungsbericht zufolge Israel nahegelegt, mit der gegen die
islamistische Hamas gerichteten, angekündigten Bodenoffensive im
Gazastreifen noch abzuwarten. Die US-Regierung hoffe damit, mehr
Zeit für Verhandlungen zur Freilassung der mehr als 200 Geiseln zu
bekommen, die sich in den Händen der Hamas befänden, berichtete die
"New York Times" am Sonntag (Ortszeit) unter Berufung auf
US-Regierungsbeamte. Derweil verstärkte die israelische Luftwaffe
übers Wochenende die Angriffe auf den Gazastreifen zur Vorbereitung
der Bodenoffensive weiter.
Unter den Einzelwerten stand am Montag die Ölbranche wegen eines
Übernahmevorhabens im Fokus sowie zahlreiche Software-Unternehmen
nach einer Sektorstudie des Analysehauses Piper Sandler.
Der Ölkonzern Chevron kündigte die Übernahme des
Konkurrenten Hess für 53 Milliarden US-Dollar an. Die
Transaktion soll über einen Aktientausch erfolgen. Während die
Chevron-Aktien im Dow um 2,1 Prozent nachgaben und damit
Schlusslicht waren, zeigten sich die Papiere von Hess an der Nyse
unverändert bei 163 Dollar.
Anders als die letzten Übernahmen von Chevron, die bereits
kurzfristig zur Gewinnsteigerung beigetragen hätten, sei die
Akquisition von Hess eher strategischer Natur, schrieb RBC-Analyst
Biraj Borkhataria. Daher hatte er mit einem Schwächeln der
Chevron-Aktie bereits gerechnet.
Zweitschwächster Wert im Dow war das Papier von Salesforce
mit minus 1,7 Prozent. Konkurrentin Unity Software
gaben an der Nyse um 1,6 Prozent nach. Piper Sandler
hatte zuvor das Anlageurteil für fünf Unternehmen gesenkt und die
Schätzungen und Kursziele von insgesamt 16 Aktien innerhalb der
gesamten Software-Branche zusammengestrichen. Nach Ansicht der
Piper-Analysten sind die Konsenserwartungen über das Wachstum der
Branche zu optimistisch. Salesforce und Unity Software senkten sie
daher von "Overweight" auf "Neutral". Zugleich kappten sie das
Kursziel von Salesforce von 268 auf 232 Dollar und das von Unity von
48 auf 30 Dollar.
Spitzenwert im Dow war der Anteilschein von Walgreens (WBA)
mit plus 4,8 Prozent. Analystin Lisa Gill von
JPMorgan stufte das Papier nach der Ernennung von Tim Wentworth zum
Vorstandschef der Apothekenkette von "Neutral" auf "Overweight"
hoch. Es gebe bei WBA immer noch viel zu tun, schrieb Gill. Mit dem
neuen, auf das Gesundheitswesen ausgerichteten Managementteam "und
einer niedrigeren, aber glaubwürdigen Messlatte hat WBA aber nun die
Möglichkeit, in den kommenden Quartalen Überhänge zu beseitigen und
die Geschäftsentwicklung zu verbessern."/ck/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0366 2023-10-23/17:27
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Autor: - dpa-AFX
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