ROUNDUP/Zusammenarbeit steht: Ab 2025 Payback-Punkte per Sparkassen-Girocard |
15.11.2023 12:38:00 |
FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Die Sparkassen werten die Girocard
durch eine Kooperation mit dem Bonussystem Payback auf: Millionen
Sparkassen-Kunden sollen ab 2025 beim bargeldlosen Bezahlen mit der
landläufig oft noch "EC-Karte" genannten Plastikkarte direkt
Payback-Bonuspunkte sammeln können. Die Sparkassen-Finanzgruppe und
Payback haben ihre seit Monaten angebahnte Zusammenarbeit nun
vertraglich besiegelt, wie beide Partner auf Nachfrage mitteilten.
"Mit Payback haben wir jetzt einen Kooperationspartner gewonnen, um
Kundinnen und Kunden der Sparkassen ein reichweitenstarkes
nationales Bonusprogramm anzubieten", sagte eine Sprecherin des
Deutschen Sparkassen Verlags (DSV) der Deutschen Presse-Agentur.
"Eine wichtige Rolle wird dabei die Sparkassen-Card einnehmen, mit
der Nutzerinnen und Nutzer bei teilnehmenden Partnern beim Bezahlen
Payback-Punkte sammeln können. Der Start ist für das Jahr 2025
geplant."
Der DSV hat als Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe die
Verhandlungen mit Payback geführt. Anfang Oktober hatte sich
abgezeichnet, dass die beiden Partner zusammenkommen werden. Auf die
Frage, warum es erst im übernächsten Jahr losgehen soll, antwortete
eine Payback-Sprecherin am Mittwoch: "Diese recht umfassende
Partnerschaft zum Vorteil der vielen Millionen Sparkassen- und
Payback-Kundinnen und -Kunden umzusetzen, nimmt Zeit in Anspruch."
Zwei Schwergewichte im Markt tun sich zusammen
Payback-Nutzer können bei Einkäufen bei etwa 700 Partnerunternehmen
wie Tankstellen, Drogerie- und Supermärkten Bonuspunkte sammeln, um
diese später gegen Prämien oder Gutscheine einzutauschen. Ähnlich
funktioniert die sogenannte Deutschlandcard. Sparkassen-Kunden
müssen für das Sammeln von Payback-Punkten künftig keine gesonderte
Karte des Bonussystems dabei haben: Die Punkte werden automatisch
gutgeschrieben, wenn mit der Girocard an der Ladenkasse gezahlt
wird.
Für Payback, das nach Unternehmensangaben etwa 31 Millionen Nutzer
in Deutschland hat, ist die Zusammenarbeit mit den Sparkassen die
erste Partnerschaft im Girokartenbereich. Die Sparkassen sind mit 47
Millionen herausgegebenen Karten der größte Emittent der Girocard.
Kunden entscheiden über Nutzung ihrer Daten
Unumstritten sind Bonussysteme wie Payback und Deutschlandcard
nicht: Verbraucherschützer warnen regelmäßig davor, nicht zu viele
persönliche Daten für etwas Rabatt preiszugeben und somit zum
"gläserne Kunden" zu werden.
Automatischen Zugriff auf Payback-Daten werden Sparkassen im Zuge
der Kooperation nicht bekommen, wie die Payback-Sprecherin
klarstellte: "Bei Payback werden Daten nicht unter den Partnern
herumgereicht." Welche Daten die Partner nutzen dürfen, entschieden
die Kunden "mit der entsprechenden Einwilligung".
Die DSV-Sprecherin betonte ebenfalls die Freiwilligkeit des
Angebots: "Kundinnen und Kunden nutzen den Service nur dann, wenn
sie es ausdrücklich wünschen und selbst aktivieren. Jede Sparkasse
entscheidet selbst über ihre Teilnahme am Programm." Nach
Informationen von Anfang Oktober haben 250 bis 300 der insgesamt 353
Sparkassen in Deutschland signalisiert, dass sie ihrer Kundschaft
die Payback-Funktion anbieten wollen.
Girocard soll aufgewertet werden
Die Kooperation mit Payback reiht sich ein in die Bemühungen von
Banken und Sparkassen, die Attraktivität des bargeldlosen Bezahlens
nach dem von der Corona-Pandemie beflügelten Aufwärtstrend weiter zu
steigern. Zahlen der Deutschen Kreditwirtschaft zufolge beglichen
Verbraucher in Deutschland im ersten Halbjahr dieses Jahres rund
3,65 Milliarden Mal Einkäufe mit der Girocard. Das waren 15 Prozent
mehr als in den ersten sechs Monaten 2022.
Im Einzelhandel ist die Girocard inzwischen Zahlungsmittel Nummer
eins, wie aus Zahlen des Handelsverbandes HDE hervorgeht: Rund 42
Prozent des Umsatzes im Einzelhandel in Deutschland laufen demnach
über das Girocard-Verfahren. Der Bargeldanteil im Handel sinkt seit
Jahren und lag im 2022 nach HDE-Angaben bei 37,5 Prozent.
Auch für Händler hat es Vorteile, wenn Kunden mit der Girocard
zahlen und an der Ladenkasse nicht Debitkarten von Mastercard
oder Visa zücken: Bei der Girocard
werden nach HDE-Angaben im Schnitt circa 0,2 Prozent des Umsatzes in
Rechnung gestellt, bei den anderen Karten können es 0,8 Prozent oder
mehr als 1 Prozent sein. Heißt: Ein 100-Euro-Einkauf verursacht für
den Handel Autorisierungskosten von etwa 20 Cent im Girocard-System
und bis zu einem Euro bei den globalen Anbietern./ben/DP/stw
ISIN US57636Q1040
AXC0210 2023-11-15/12:38
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Autor: - dpa-AFX
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