Habeck-Berater raten zu mehr EU-Zusammenarbeit gegen Lieferengpässe |
21.11.2023 09:38:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Berater von Bundeswirtschaftsminister Robert
Habeck (Grüne) warnen vor einer Abhängigkeit bei kritischen Gütern.
Die Risiken seien gerade für die offene deutsche Wirtschaft
Deutschland groß, schreibt der wissenschaftliche Beirat des
Ministeriums in einem Gutachten mit dem Titel "Leitplanken zur
Stärkung der Versorgungssicherheit", das am Dienstag in Berlin
veröffentlicht wurde. Generell sollten die EU-Staaten bei der
Beobachtung von Risiken in den Lieferketten und im Umgang damit noch
viel stärker zusammenarbeiten.
Die Handelsstatistik weise zwar auf keine große Abhängigkeit von
einzelnen Importländern hin, schreiben die Fachleute - bei wichtigen
Rohstoffen könne das aber anders sein. So sei Uranerz 2019, also vor
der Corona-Pandemie, aus gerade einmal zwei Lieferländern gekommen,
darunter Russland. 19 für die Pharmaindustrie wichtige Substanzen
stammten aus höchstens drei Ländern, ebenso hoch spezialisierte
Güter wie Telekommunikationssatelliten, Kühlschiffe oder
Schwimmbagger. China sei in dem Bemühen, seine
Lieferantenbeziehungen auf eine breitere Basis zu stellen, deutlich
weiter als die EU oder die USA.
Als wichtiges Instrument betrachten die Fachleute
EU-Freihandelsabkommen. Dabei solle es künftig weniger um die
Öffnung neuer Märkte für europäische Produkte gehen als um die
Beschaffung wichtiger Güter, raten sie.
Der wissenschaftliche Beirat berät den Wirtschaftsminister
unabhängig und ehrenamtlich in Fragen der Wirtschaftspolitik. Seine
41 Mitglieder tagen fünfmal im Jahr, beraten sich zu selbstgewählten
Themen und veröffentlichen ihre Ergebnisse in Form von
Gutachten./hrz/DP/tih
AXC0102 2023-11-21/09:38
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Autor: - dpa-AFX
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