Heraeus: Sinkende Zinsen können Goldpreis 2024 auf Rekordhochs treiben |
12.12.2023 12:14:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf sinkende Leitzinsen großer
Notenbanken dürfte den Goldpreis nach Einschätzung des Handelshauses
Heraeus 2024 weiter antreiben und die Tür für Allzeithochs öffnen.
In der Spitze könnte der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls
(31,1 Gramm) im kommenden Jahr bis auf 2250 US-Dollar steigen, hieß
es in der am Dienstag in Frankfurt vorgestellten Edelmetall-Prognose
des Handelshauses Heraeus Precious Metals. Zuletzt hatte der
Goldpreis in der vergangenen Woche ein Rekordhoch bei 2135 Dollar
erreicht.
"Die Zinsen werden im nächsten Jahr zum wesentlichen Treiber für die
Goldpreisentwicklung", sagte Henrik Marx, Leiter Edelmetallhandel.
An den Finanzmärkten wird fest damit gerechnet, dass die
US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) die
Leitzinsen nicht weiter anheben und im kommenden Jahr mit
Zinssenkungen beginnen werden. Die Aussicht auf sinkende Zinsen hat
die Renditen an den Märkten für Staatsanleihen bereits deutlich
sinken lassen, was als wesentlicher Preistreiber beim Gold gilt.
Da Gold keine Renditen abwirft, machen sinkende Kapitalmarktzinsen
das Edelmetall für Investoren attraktiver, was für eine höhere
Nachfrage sorgt. Sollte sich die konjunkturelle Lage im kommenden
Jahr weiter eintrüben, könnten die Notenbanken gezwungen sein, die
Zinsen früher als erwartet zu senken, hieß es im Ausblick von
Heraeus. "Eine frühzeitige Zinssenkung könnte Gold den
entscheidenden Impuls für neue Höchststände geben", sagte Marx.
Seiner Einschätzung nach sind mögliche Zinssenkungen der
US-Notenbank Fed noch nicht vollständig am Goldmarkt eingepreist.
Neben der Aussicht auf sinkende Zinsen sehen die Experten von
Heraeus auch in den Goldkäufen von Zentralbanken einen wesentlichen
Preistreiber beim Gold. Vor allem die chinesische Notenbank hat nach
Angaben des Interessenverbands World Gold Council (WGC) in den
vergangenen Monaten ihre Goldbestände deutlich aufgestockt. Nach
Einschätzung der Heraeus-Experten dürfte sich diese Entwicklung im
kommenden Jahr fortsetzen. "Es ist kein Nachlassen der
Zentralbankkäufe in Sicht", sagte Marx.
Zudem könnte das vergleichsweise starke Wirtschaftswachstum in
Indien ebenfalls ein Preistreiber am Goldmarkt sein. Obwohl der
Goldpreis zuletzt auf einem hohen Niveau lag, war die
Schmucknachfrage in Indien 2023 nach wie vor robust. Nach
Einschätzung der Heraeus-Experten könnte Indien 2024 "zum Lichtblick
für die Schmucknachfrage werden"./jkr/jsl/stk
ISIN XC0009655157
AXC0131 2023-12-12/12:14
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Autor: - dpa-AFX
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