Aktien Europa: Erneut Verluste - Meyer Burger brechen ein |
17.01.2024 12:13:00 |
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am
Mittwoch ihre Abwärtsbewegung fortgesetzt. Mäßige Vorgaben der Wall
Street und enttäuschende chinesische Konjunkturdaten belasteten. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank am Mittag um
0,98 Prozent auf 4403,04 Punkte. Auch an den großen Länderbörsen
ging es stärker nach unten. Der französischen Cac 40
verlor 1,11 Prozent auf 7315,66 Punkte, während der britische FTSE
100 um 1,52 Prozent auf 7443,46 Punkte nachgab.
Die Unsicherheit, wann die erhofften Zinssenkungen diesseits und
jenseits des Atlantiks erfolgen werden, lasse Marktteilnehmer Aktien
wie auch Anleihen derzeit verkaufen, betonte Analyst Pierre Veyret
vom Broker ActivTrades. Dazu trugen jüngste Aussagen bei. Die
Europäische Zentralbank (EZB) könnte zwar in einigen Monaten eine
erste Zinssenkung vornehmen, hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde
der Nachrichtenagentur Bloomberg auf dem Weltwirtschaftsforum in
Davos gesagt. Zugleich dämpfte sie aber etwas die Erwartungen mit
Verweis auf die Konjunkturabhängigkeit der Geldpolitik. Sie nannte
auch ein gewisses Maß an Unsicherheit und einige Frühindikatoren,
die noch nicht das gewünschte Niveau erreicht hätten.
Die unklaren Aussichten belasteten zins- und konjunktursensible
Aktien. Am stärksten gaben die Immobilienwerte nach, gefolgt von den
Rohstofftiteln. Hier drückten auch die enttäuschenden Daten zum
chinesischen Wirtschaftswachstum. "Es gibt für die Weltwirtschaft
keinen asiatischen Wachstumsschub, wie es in der Vergangenheit
häufiger der Fall war", merkte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP
Bank zu den Zahlen an. Das bekamen auch die Luxuswerte zu spüren, da
das China-Geschäft für diese eine große Bedeutung hat. LVMH
sanken um 1,9 Prozent, Kering um 2,7
Prozent.
Etwas moderatere Abschläge verzeichneten defensive Sektoren wie
Telekommunikation und Pharma. Die italienische Regierung hatte den
milliardenschweren Verkauf des Festnetzes vom Telekomkonzern Tim
(ehemals Telecom Italia ) an den US-Finanzinvestor KKR
abgenickt. Die Regierung unter Premierministerin
Georgia Meloni verzichtete darauf, ihr Veto zu nutzen. Tim legten
gegen den Markt zu.
Unter den Schweizer Standardwerten standen Geberit
unter Druck. Das Unternehmen hatte 2023 weniger Umsatz erzielt als
im Vorjahr. Gebremst wurde der Sanitärtechnikkonzern von der
schwachen Baukonjunktur, aber auch vom starken Franken. Dass sich
das Blatt im laufenden Jahr rasch wendet, scheint eher
unwahrscheinlich. Geberit fielen um 4,3 Prozent.
Noch ganz anders erwischte es einen Schweizer Nebenwert. Aktien von
Meyer Burger brachen um über 37 Prozent ein. Das
Unternehmen hatte bei der Fertigung in Deutschland die Notbremse
gezogen und braucht frisches Kapital. Analysten sprachen von einem
"Höchstrisiko-Investment"./mf/jha/
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145
AXC0141 2024-01-17/12:13
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Autor: - dpa-AFX
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