Aktien New York Ausblick: Weitere Verluste erwartet |
17.01.2024 14:57:00 |
NEW YORK (dpa-AFX) - Schwindende Hoffnungen auf rasch sinkende
Leitzinsen in den USA und Sorgen um die Wirtschaftsentwicklung in
China dürften am Mittwoch den Handelsstart an der Wall Street
belasten. Hinzu kommen die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten,
die wegen der Möglichkeit eines Flächenbrands, beunruhigen. Im Fokus
stehen zudem US-Konjunkturdaten.
Knapp eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenauftakt taxierte der
Broker IG den Dow Jones Industrial 0,5 Prozent tiefer
auf 37 192 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100
wird mit minus 0,6 Prozent auf 16 725 Punkte erwartet.
Nachdem tags zuvor zunächst US-Notenbank-Direktor Christopher Waller
die Erwartungen an rasch sinkende Zinsen 2024 gedämpft hatte, folgte
am Mittwoch Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen
Zentralbank. Sie verwies für die Eurozone auf ein gewisses Maß an
Unsicherheit und einige Frühindikatoren, die noch nicht das
gewünschte Niveau erreicht hätten.
Ökonomen sehen die Lage in China, der weltweit zweitgrößten
Volkswirtschaft, kritisch. Die Erholung verlaufe insgesamt
schleppend, konstatierte etwa Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.
Und die Analysten vom Bankhaus Metzler sehen die Wirtschaft dort
"unverändert in großen Schwierigkeiten". Sie verwiesen auf
deflationäre Tendenzen, aber auch auf rückläufige
Auslandsinvestitionen, Verlagerungen ins Ausland und eine wachsende
Skepsis hinsichtlich der Wachstumsaussichten.
Aus den USA selbst wurden vor dem Börsenstart vor allem die viel
beachteten Einzelhandelsdaten für Dezember bekannt gegeben, die
besser als erwartet ausfielen. Die Daten zur Industrieproduktion
folgen kurz nach dem Handelsauftakt. "Dass die US-Wirtschaft bisher
nicht in eine Rezession abgeglitten ist, liegt auch am robusten
privaten Verbrauch", hatte Experte Christoph Balz von der
Commerzbank noch vor der Veröffentlichung der Einzelhandelsumsätze
geschrieben. Das ist zwar durchaus positiv, schürt aber wiederum
Sorgen, dass die Zinsen erst später im Jahr gesenkt werden könnten.
Unter den Einzelwerten dürfte die Aktie von Boeing im
Fokus bleiben, die tags zuvor ihre Talfahrt beschleunigte und um
fast 8 Prozent absackte. Vorbörslich fiel das Papier nun um weitere
0,7 Prozent. Seit Jahresbeginn steht ein Verlust von 23 Prozent zu
Buche. Weiterhin belastet die Beinahe-Katastrophe einer Maschine des
Typs 737-9 Max. Während eines Fluges am 5. Januar war ein Rumpfteil
aus einem solchen Jet herausgebrochen.
Milliarden-Abschreibungen bei Verizon , die mit einem
fortgesetzt harten Wettbewerb begründet wurden, drückten das Papier
des Telekomunternehmens mit 0,6 Prozent ins Minus.
Um etwas mehr als 16 Prozent brachen vorbörslich die Anteile von
Spirit Airlines ein, die tags zuvor bereits um 47
Prozent abgesackt waren. Jetblue zeigten sich kaum
verändert, nachdem sie tags zuvor um knapp 5 Prozent gestiegen
waren. Ein US-Gericht hatte die Übernahme der angeschlagenen Spirit
durch Jetblue blockiert, was JPMorgan-Analyst Jamie Baker als
"bestmögliches Ergebnis" für Jetblue sieht. Die Fluggesellschaft
werde damit "von einer kostspieligen Fusion befreit", schrieb er.
Mit der US Bancorp legte eine weitere Bank
Quartalszahlen vor. Zwar sank im vierten Quartal der Gewinn, dennoch
übertraf das Finanzinstitut die Erwartungen des Marktes. Für den
Anteilsschein ging es im schwächer erwarteten Gesamtmarkt dennoch
vorbörslich um 0,9 Prozent abwärts. Die Papiere der Großbank Morgan
Stanley , die tags zuvor über ihr abgelaufenes Quartal
berichtet hatte, litten vorbörslich mit minus 1,3 Prozent unter eine
Abstufung durch JPMorgan. Analyst Kian Abouhossein sieht kaum mehr
Aufwärtspotenzial für die Aktie und strich daher sein Anlageurteil
"Buy".
Für die Anteile von Interactive Brokers ging es
vorbörslich um 3,4 Prozent abwärts, nachdem die Nettozinserträge des
Brokers im vierten Quartal die Erwartungen verfehlt hatten. Für die
Papiere des Brokers Charles Schwab ging es nach einem
rückläufigen, aber besser als erwarteten Quartalsgewinn zugleich um
2,1 Prozent abwärts./ck/jha/
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0217 2024-01-17/14:57
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Autor: - dpa-AFX
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