ROUNDUP/IPO: Renault sagt Ampere-Börsengang ab - Analysten sehen Logik darin |
29.01.2024 21:32:00 |
BOULOGNE-BILLANCOURT (dpa-AFX) - Der französische Autobauer Renault
hat den Börsengang seiner Elektroauto- und
Softwaresparte Ampere abgesagt. Grund sei unter anderem die Lage an
den Märkten, teilte Renault am Montag mit. Der Konzern werde die
Entwicklung aus eigener Kraft vorantreiben. Renault hatte bei
günstigen Marktbedingungen ursprünglich einen Teilbörsengang des
Geschäfts im ersten Halbjahr 2024 angestrebt. Analysten halten den
Schritt für durchaus sinnvoll.
Um mit dem Geschäft rund um Elektroautos und Software schnell
profitabel zu werden, hatte Renault-Chef Luca de Meo zuletzt
deutliche Kostensenkungen in Höhe von 40 Prozent bis 2027/28 im
Auge. Diese sollen Ampere ermöglichen, Elektroautos vor der
Konkurrenz zum gleichen Preis anzubieten wie Verbrenner. 2025 sind
zunächst vier Autos eingeplant, 2031 dann sieben Modelle.
Damit soll Ampere bereits in zwei Jahren mehr als zehn Milliarden
Euro Jahresumsatz erzielen, hatte es im November geheißen. Die
Tochter solle auch danach stark wachsen und 2031 mehr als 25
Milliarden Euro Erlös einfahren. Das bedeute ein jährliches
Durchschnittswachstum von mehr als 30 Prozent pro Jahr im Zeitraum
von 2023 bis 2031. 2025 soll das Geschäft operativ die
Gewinnschwelle und einen positiven Barmittelzufluss erreichen.
Analyst David Lesne von der Schweizer Bank UBS sprach in einer
ersten Reaktion von einer nur bedingt überraschenden Entscheidung.
Die Marktstimmung mit Blick auf Elektroautos sei aktuell schlecht
und die in der Presse kolportierten Bewertungen von Ampere hätten zu
hoch gewirkt. Zudem habe er bereits in der Vergangenheit betont,
dass ein Börsengang der Sparte kaum Mehrwert für die
Renault-Aktionäre gebracht hätte, so Lesne. Insgesamt dürfte sich
die Anlegerstimmung mit Blick auf Renault daher kaum ändern.
Die Autobauer Nissan und Mitsubishi wollten bei einem
Ampere-Börsengang als Ankerinvestoren eigentlich bis zu 800
Millionen Euro beisteuern, der Chipkonzern Qualcomm
trugt sich ebenfalls mit Gedanken rund um einen Einstieg bei der
Erstemission.
Nissan wolle weiterhin investieren, egal ob es zu einem Börsengang
komme oder nicht, sagte Renault-Finanzchef Thierry Pieton am Montag
in einer Telefonkonferenz mit Journalisten und Analysten. Mit
Mitsubishi Motors werde gesprochen. Mit Blick auf
Qualcomm habe das Investment hingegen vom Börsengang abgehangen. Es
müsse nun diskutiert werden, ob das Unternehmen weiter interessiert
sei.
Wenngleich Nissan und Mitsubishi die Option für ein Investment in
Ampere behielten, mindere die Absage des Börsengangs das
Anteilsverwässerungsrisiko für die Renault-Aktionäre, erklärte
Analyst Philippe Houchois vom Investmenthaus Jefferies in einer
ersten Reaktion. Auch werden die Anlagestory weniger
komplex./mis/jha/ck
ISIN JP3672400003 FR0000131906 US7475251036 JP3898400001
AXC0283 2024-01-29/21:32
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Autor: - dpa-AFX
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