IPO/ROUNDUP: Finanzinvestor Triton unternimmt neuen Anlauf für Renk-Börsengang |
05.02.2024 09:44:00 |
AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Finanzinvestor Triton will die ehemalige
Volkswagen-Tochter Renk Group im zweiten Versuch
jetzt über eine Privatplatzierung an die Börse bringen. Insgesamt
sollen bis zu 30 Millionen Aktien des Herstellers von
Spezialgetrieben für Panzer, Fregatten und Eisbrecher an
institutionelle Investoren verkauft werden, teilte das Unternehmen
am Montag in Augsburg mit. Der Angebotspreis pro Aktie betrage 15
Euro. Der Rüstungskonzern KNDS und die Vermögensverwaltung
Wellington Management Company LLP werden als Ankerinvestoren Aktien
im Wert von 100 Millionen Euro beziehungsweise 50 Millionen Euro
erwerben.
Triton erwarte einen Bruttoerlös von ungefähr 450 Millionen Euro.
Nach Abzug von Gebühren und sonstigen Kosten sollen davon netto gut
369 Millionen übrig bleiben. Im Oktober hatte Renk einen geplanten
Börsengang im Rahmen eines öffentlichen Angebots wegen ungünstiger
Marktbedingungen noch abgesagt.
Die Platzierung der Aktien erfolge in einem beschleunigten
Bookbuilding-Verfahren, das an diesem Montag beginnen soll, hieß es
weiter. Der Handel der Renk-Aktien werde voraussichtlich an diesem
Mittwoch (7. Februar) im regulierten Markt der Frankfurter
Wertpapierbörse starten.
Nach der Privatplatzierung sollen bis zu 30 Prozent der Renk-Anteile
an der Börse gehandelt werden. Die Gesamtbewertung von Renk würde
damit bei rund 1,5 Milliarden Euro liegen. Volkswagen
hatte die Maschinenbautochter Renk 2020 an den Privatinvestor Triton
verkauft.
Für den Rüstungskonzern KNDS, der 2015 durch den Zusammenschluss des
deutschen Militärfahrzeugherstellers Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und
des staatlichen französischen Verteidigungsunternehmens Nexter
Systems entstanden ist, ist der Einstieg bei Renk mehr als nur ein
Investment. KNDS ist einer der wichtigsten Kunden für den Augsburger
Maschinenbaukonzern, wie Renk-Chefin Susanne Wiegand betonte. Renk
liefert das Getriebe für den Kampfpanzer Leopard 2, den KNDS
fertigt.
Der Rüstungskonzern kann ein Mitglied des Renk-Aufsichtsrats stellen
und hat die Möglichkeit, nach dem Börsengang weitere Anteile von
Triton zu kaufen - um bis zu 25 Prozent plus einer Aktie zu halten.
Dabei soll der Kaufpreis der Aktien über dem Ausgabepreis liegen.
Mit dieser Sperrminorität muss ein Anteilseigner das Unternehmen
nicht übernehmen, kann aber trotzdem wichtige Entscheidungen
zumindest blockieren und mitbestimmen.
Renk stellt unter anderem Getriebe für Fahrzeuge und Schiffe her,
aber auch für Industrieanlagen, wo sie beispielsweise in Wärmepumpen
zum Einsatz kommen. Auch Kupplungen, Gleitlager und Prüfsysteme etwa
für Turbinengetriebe gehören zum Produktportfolio. Nach eigenen
Angaben bedient das Unternehmen sowohl Kunden aus der
Rüstungsbranche als auch in zivilen Endmärkten. 2022 erwirtschaftete
das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 849 Millionen
Euro./mne/ngu/men
ISIN DE000RENK730
AXC0097 2024-02-05/09:44
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Autor: - dpa-AFX
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