BASF hofft auch nach möglichem Trump-Wahlsieg auf offene Weltmärkte |
13.02.2024 05:39:00 |
LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - BASF -Finanzchef Dirk
Elvermann hofft auch nach einem möglichen Sieg von Donald Trump bei
der US-Präsidentenwahl im November auf offene Weltmärkte. "Wir
brauchen eine starke USA, die aufgrund ihrer Bedeutung eine
besondere Verantwortung für den freien Handel und die globale
Wirtschaft haben", sagte Elvermann (52) in einem Gespräch mit den
Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa. "Ich hoffe, dass - wer immer
gewählt wird - das am Ende sicherstellen kann." Der weltgrößte
Chemiekonzern schaue genau hin. "Wir werden das US-Geschäft weiter
absichern, fortführen und ausbauen."
Die USA seien für BASF ein überragend wichtiger Markt mit mehr als
100 eigenen Standorten und etwa 13 000 Mitarbeitern. Der Umsatz in
den USA betrug 2022 über 20 Milliarden Euro.
Experten fürchten, dass sich die transatlantischen Beziehungen unter
einem US-Präsidenten Trump deutlich verschlechtern könnten. Trump
habe in seiner ersten Amtszeit einen Umgang mit Europa gepflegt, der
weniger auf einer gemeinsamen Wertebasis beruhte, sagte etwa die
Historikerin und Politikwissenschaftlerin Liana Fix vom Council on
Foreign Relations, einer unabhängigen Denkfabrik in Washington.
Generell nehme die Unsicherheit in der Welt gerade zu, sagte
Elvermann. "Das ist für ein Unternehmen mit globalem Fußabdruck
natürlich eine Herausforderung." Das gelte auch für die
Milliarden-Investitionen des Chemiekonzerns in China. Auch BASF
sehe, dass die Wachstumsraten im Riesenreich derzeit nachlassen.
"Aber das haben wir bei unseren Investitionsentscheidungen so
berücksichtigt. Was man an Absicherung tun kann, wenn man in dem
Land groß investiert, machen wir. Ein Restrisiko bleibt natürlich -
wie bei jeder Auslandsinvestition."
Teil der Absicherung sei, dass BASF in China für den lokalen Markt
fertige. "Das heißt, wir bauen dort keinen Exportstandort, sondern
haben ein China-für-China-Investment. Das gibt uns eine gewisse
Sicherheit, was Transportwege, Logistik und Absatz angeht." Zudem
finanziere der Konzern das gesamte Geschäft lokal. "Die Vorstellung,
dass wir Geldmittel von Europa oder sonst wo nach China
transferieren, ist falsch."
BASF gehe davon aus, dass bis 2030 rund 80 Prozent des weltweiten
Wachstums der chemischen Produktion in China generiert werden. "Wir
wollen und müssen als globales Chemieunternehmen daran teilhaben",
sagte Elvermann. Der Konzern sei in China mit 15 Prozent des
Umsatzes vertreten, bis 2030 peile man etwa 20 Prozent an. "Wir sind
sehr angemessen unterwegs."
Erst vor wenigen Tagen hatte der Konzern mitgeteilt, seine Anteile
an zwei Joint Ventures im chinesischen Korla zu verkaufen. Zwar
hätten "regelmäßige Sorgfaltsmaßnahmen, einschließlich interner und
externer Audits", in den Gemeinschaftsfirmen keine Hinweise auf
Menschenrechtsverletzungen ergeben. Dennoch hätten Berichte
schwerwiegende Vorwürfe enthalten, die auf Aktivitäten hinweisen,
"die nicht mit den Werten von BASF vereinbar sind"./wo/DP/zb
ISIN DE000BASF111
AXC0021 2024-02-13/05:39
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Autor: - dpa-AFX
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