Studie: Große Mehrheit will Ausbau der Verteidigungsfähigkeit |
13.02.2024 05:44:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Die Ampel-Koalition kann sich bei Entscheidungen
für einen Ausbau der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands auf eine
satte Mehrheit in der Bevölkerung stützen. Nach einer Studie der
Unternehmensberatung PwC unterstützen 68 Prozent der Deutschen
dieses Vorhaben, 63 Prozent finden allerdings auch, dass die im März
2022 von Kanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigte "Zeitenwende" noch
nicht bei der Bundeswehr angekommen sei. Die dafür nötigen
Investitionen hält die Mehrheit für notwendig: 57 Prozent
befürworten die Absicht, zwei Prozent oder mehr des
Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung zu investieren. 31 Prozent
sehen dies kritisch.
Bei der Studie stützt sich PwC auf eine repräsentative Befragung von
jeweils 500 Männern und Frauen zwischen 18 und 65 Jahren am 9. und
10. Januar. Die Ergebnisse, die an eine Untersuchung von 2022
anknüpfen, lagen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Berlin
vor.
"In der Befragung vom Sommer 2022 konnten wir feststellen, wie sehr
die Bevölkerung unter dem Schock des russischen Überfalls auf die
Ukraine stand, und wie deutlich sich ein Sinneswandel in
Verteidigungsfragen vollzog. Die Ergebnisse aus 2024 unterstreichen,
dass die Menschen noch immer in großer Sorge sind und mehr
Anstrengungen zur Stärkung der Sicherheit wünschen", erklärte
Wolfgang Zink, der bei PwC in Deutschland zum Autorenteam der Studie
gehört.
Den Ausbau der Truppenpräsenz an der Nato-Ostflanke, insbesondere
mit der vorgesehenen deutschen Kampfbrigade in Litauen, halten
insgesamt 58 Prozent für eher notwendig. Nach ihrer Einstellung zur
Bundeswehr befragt, äußerten sich insgesamt aber nur noch 45,5
Prozent der Befragten positiv. 2022 nahmen noch 54 Prozent die
Bundeswehr positiv wahr.
Bei der Frage, ob sich die Ukraine mit der Unterstützung des Westens
erfolgreich gegen Russland wird behaupten können, sind die Deutschen
skeptisch: 39 Prozent sehen Chancen. 48 Prozent betrachten die
langfristige Widerstandsfähigkeit der Ukraine eher skeptisch.
Sehr skeptisch sind die Befragten im Hinblick darauf, ob die Nato
und der Westen ihre Abschreckungspolitik gegenüber Russland im Falle
einer erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten wie bisher
fortsetzen würden. Nur 7 Prozent halten die USA diesbezüglich für
verlässlich, 15,4 Prozent haben immerhin ein eher großes Vertrauen.
Eine deutliche Mehrheit von 59,1 Prozent rechnet damit, dass die USA
unter einer Präsidentschaft Trumps ihr Engagement für die Ukraine
reduzieren würden.
Zudem glauben laut Umfrage 69,5 Prozent der Deutschen, dass sich
auch die Sicherheitslage in Deutschland wegen des Kriegs im Nahen
Osten verschärft hat, etwa durch Ausschreitungen im Zuge von
Demonstrationen, durch Antisemitismus oder durch islamistische
Anschläge. Etwa jeder zweite Deutsche (52,1 Prozent) sieht sich als
nicht hinreichend durch die Sicherheitsbehörden geschützt. 38,3
Prozent empfinden tendenziell ausreichenden Schutz.
Eine große Mehrheit von 76,2 Prozent meint außerdem, Deutschland sei
bereits heute mit der Zuwanderung in den aktuellen Dimensionen
(tendenziell) überfordert. Und 81 Prozent sind dafür, die illegale
Migration stärker einzudämmen; 11,5 Prozent sprachen sich dagegen
aus. Entsprechend befürworten 76,5 Prozent verschärfte Kontrollen an
den EU-Grenzen, um so illegal Einreisende und potenzielle
Terroristen zurückzuhalten. Eher bzw. eindeutig gegen mehr
Kontrollen sind 14,2 Prozent der Befragten./cn/DP/zb
AXC0023 2024-02-13/05:44
|
Autor: - dpa-AFX
|
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
DAX | 18.417,55 | 118,83 | 0,65% |
TecDax | 3.333,28 | 32,09 | 0,97% |
MDAX | 25.116,62 | 165,48 | 0,66% |
Dow Jones (EOD) | 40.589,34 | 654,27 | 1,64% |
Nasdaq 100 | 19.023,66 | 193,07 | 1,03% |
S & P 500 (EOD) | 5.459,10 | 59,88 | 1,11% |
SMI | 12.241,49 | 135,95 | 1,12% |
|
EUR/US$ | 1,0856 | 0,00 | 0,10% |
EUR/Yen | 166,9263 | -0,01 | -0,00% |
EUR/CHF | 0,9593 | 0,00 | 0,33% |
EUR/Brit. Pfund | 0,8436 | -0,00 | -0,04% |
Yen/US$ | 0,0065 | 0,00 | -0,03% |
CHF/US$ | 1,1316 | -0,00 | -0,33% |
|
baha Brent Indication | 81,12 | -1,36 | -1,65% |
Gold | 2.381,09 | 16,14 | 0,68% |
Silber | 27,75 | -0,24 | -0,84% |
Platin | 936,99 | 3,75 | 0,40% |
|
|
|