Erneut Zuwächse für bargeldloses Bezahlen mit der Girocard |
13.02.2024 05:47:00 |
FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Verbraucherinnen und Verbraucher in
Deutschland haben beim bargeldlosen Bezahlen im vergangenen Jahr so
oft zur Girocard gegriffen wie nie. 7,48 Milliarden Bezahlvorgänge
mit der Plastikkarte zählte die Frankfurter Einrichtung Euro
Kartensysteme. Das waren 11,5 Prozent mehr als im bisherigen
Rekordjahr 2022, wie aus den am Dienstag veröffentlichten Zahlen
hervorgeht.
Ob beim Bäcker, an der Tankstelle oder im Supermarkt: Zunehmend
zücken Kundinnen und Kunden auch bei kleineren Beträgen an der
Ladenkasse die Karte, die ihre alte Bezeichnung "EC-Karte" noch
immer nicht ganz losgeworden ist. Darum sank der
Durchschnittsbetrag, der mit der Girocard beglichen wurde, binnen
Jahresfrist von 42,34 Euro auf 40,69 Euro. Die gesamten Umsätze mit
der Girocard lagen nach Mitteilung von Euro Kartensysteme 2023 mit
304 Milliarden Euro um 7,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahres
(284 Mrd Euro).
Schnelles Bezahlen im Vorbeigehen beliebt
Einen weiteren Schub gab es für das kontaktlose Bezahlen, das der
Einzelhandel während der Corona-Pandemie aus Hygienegründen
besonders beworben hatte. Der Anteil an kontaktlosen Zahlungen mit
der Girocard legte auf hohem Niveau von 79 Prozent auf knapp 84
Prozent zu. "Kundinnen und Kunden zahlen an der Ladenkasse immer
häufiger und ganz selbstverständlich durch Vorhalten ihrer Karte",
bilanzierte Euro Kartensysteme.
Kontaktloses Bezahlen ist mit Girocards und Kreditkarten möglich,
die einen sogenannten NFC-Chip besitzen. Außerdem kann mit einem
Smartphone oder einer Smartwatch mit Diensten wie Apple
Pay und Google Pay oder mit
Banken-Apps kontaktlos Geld übertragen werden. Die Daten für die
Abwicklung der Bezahlung werden verschlüsselt mit dem Terminal an
der Kasse ausgetauscht, wenn Kunden die Karte beziehungsweise das
Smartphone oder die Smartwatch nah an das Gerät halten. Bei geringen
Beträgen ist dabei nicht einmal die Eingabe der Geheimnummer (PIN)
nötig.
Der Großteil der etwa 100 Millionen Girocards, die Banken und
Sparkassen in Deutschland an ihre Kundschaft ausgegeben haben, ist
mit der Kontaktlosfunktion ausgestattet. Nach Einschätzung von Euro
Kartensysteme ist das schnelle Bezahlen quasi im Vorbeigehen
technisch an fast allen der inzwischen mehr als 1,1 Millionen
Bezahlterminals im Handel hierzulande möglich.
Weitere Möglichkeiten mit der Girocard
Mit weiteren Anwendungen wollen Banken und Sparkassen die
Bezahlkarte aufwerten. In der Erprobung ist zum Beispiel eine
Möglichkeit, beim Bezahlen mit der digitalen Girocard per Smartphone
oder Smartwatch direkt zu prüfen, ob der Kunde etwa beim Kauf von
Zigaretten wie erforderlich volljährig ist. Dies könnte auch an
Selbstbedienungskassen in Supermärkten genutzt werden.
Von 2025 an sollen Millionen Sparkassen-Kunden beim bargeldlosen
Bezahlen mit der Girocard direkt Payback-Bonuspunkte sammeln können.
Die Sparkassen-Finanzgruppe und Payback haben im November ihre
Zusammenarbeit vertraglich besiegelt.
Die Girocard müsse in allen Kanälen funktionieren, sagte Ulrich
Binnebößel, Abteilungsleiter Zahlungssysteme & Logistik beim
Handelsverband Deutschland (HDE): "In immer mehr Bereichen muss man
Omnichannel-fähig sein. Das ist der Bereich, in dem die Girocard
noch Aufholbedarf hat."
Für den Einzelhandel sei die Girocard eine besonders attraktive
Bezahllösung, sagte Binnebößel: "Wir sehen, dass Debitkarten
internationaler Anbieter bis zu viermal höhere Kosten verursachen."
Inzwischen hätten auch kleinere Geschäfte die Vorteile der Girocard
erkannt. "Vor allem in Branchen mit geringen Margen nutzen
Unternehmen die Girocard als einziges Kartenbezahlverfahren, da sie
von vergleichsweise geringen Transaktionskosten profitieren",
schilderte der HDE-Experte./ben/DP/zb
ISIN DE000CBK1001 DE0005140008 US0378331005 US02079K1079
AXC0025 2024-02-13/05:47
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Autor: - dpa-AFX
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