Biden pocht auf Schutz von Zivilisten in Rafah |
13.02.2024 05:47:00 |
WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Joe Biden hat mit Blick auf die
geplante israelische Militäroffensive in der Stadt Rafah im
Gazastreifen erneut mit eindringlichen Worten den Schutz der
Zivilbevölkerung angemahnt. Eine Militäroperation in Rafah dürfe
"nicht ohne einen glaubwürdigen Plan zur Gewährleistung der
Sicherheit und Unterstützung von mehr als einer Million Menschen,
die dort Schutz suchen, stattfinden", sagte Biden am Montag
(Ortszeit) nach einem Treffen mit Jordaniens König Abdullah II. im
Weißen Haus.
Viele Menschen dort seien von anderen Orten vertrieben worden,
mehrfach vertrieben, auf der Flucht vor Gewalt im Norden. Jetzt
seien sie in Rafah "zusammengepfercht, ungeschützt und wehrlos".
"Sie müssen geschützt werden", forderte Biden. Die US-Regierung habe
zudem von Anfang an deutlich gemacht, dass sie gegen jede
Zwangsvertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen sei.
Jordaniens König Abdullah II. warnte mit deutlichen Worten vor einer
Offensive. "Wir können uns einen israelischen Angriff auf Rafah
nicht leisten. Er wird mit Sicherheit zu einer weiteren humanitären
Katastrophe führen", sagte er. Die Situation sei bereits
unerträglich für mehr als eine Million Menschen, die seit Beginn des
Krieges dorthin vertrieben worden seien. Er forderte einen
sofortigen, dauerhaften Waffenstillstand. "Dieser Krieg muss
aufhören."
Zudem müsse dringend und unverzüglich daran gearbeitet werden, dass
über alle möglichen Zugangspunkte und verfügbaren Mechanismen
humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelange. Er betonte: "Keine
andere UN-Organisation kann das tun, was das UNRWA tut, um den
Menschen in Gaza durch diese humanitäre Katastrophe zu helfen." Das
Palästinenser-Hilfswerk der Vereinten Nationen müsse unbedingt
weiterhin die Unterstützung erhalten, die es zur Erfüllung seines
Mandats benötige.
Im Krieg gegen die islamistische Hamas bereitet sich Israel derzeit
auf eine Militäroffensive in der an Ägypten grenzenden Stadt vor. Zu
diesem Zwecke soll das Militär Planungen ausarbeiten, die auch eine
Evakuierung von Hunderttausenden Zivilisten vorsehen, die dort auf
engstem Raum Schutz suchen. Das geplante Vorhaben in der überfüllten
Stadt stößt international auf starke Kritik.
Eine Militäroffensive in Rafah, das ganz im Süden des Gazastreifens
liegt und an Ägypten grenzt, gilt als problematisch. In dem Ort, der
vor dem Krieg rund 300 000 Einwohner hatte, sollen sich nach
UN-Angaben derzeit 1,3 Millionen Menschen aufhalten. Die meisten von
ihnen flohen vor dem Krieg aus anderen Teilen des Gazastreifens
dorthin, zum Teil auf Anordnung des israelischen Militärs./trö/DP/zb
AXC0026 2024-02-13/05:47
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Autor: - dpa-AFX
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